Ubuntu 16.04 HWE-Stack - Kernel und Xserver

harpo

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Hi,

ich nutze schon seit einiger Zeit den Kernel 4.8 unter Linux Mint 18.1 KDE. Anfangs noch die Vorab(-edge)Version. Vor einigen Tagen/Wochen ist dann anscheinend der aktuelle HWE-Stack (Kernel und Xserver - also ohne "edge") veröffentlicht worden. Beim Kernel habe ich auch sofort darauf umgestellt (derzeit 4.8.0-39), da ja anscheinend auch auf den edge-Paketen keine Updates mehr kommen.

Seit dem Update auf KDE 5.8 läuft der Intel-Graphics-Treiber nicht vernünftig (teilw. unschöne Artefakte), was offenbar ein bekanntes Problem in der KDE-Community ist. Durch Umstellung auf "modesettings" verschwanden diese Artefakte. Daher hoffte ich, dass eventuell das Xserver-Upgrade Besserung bringt.

Nun, beim ersten Versuch, xserver-xorg-hwe16.04 zu installieren, traten bei mir ähnliche Probleme auf wie in dem im thinkwiki verlinkten Forumsthread: Die oberen Fensterleisten mit den Schließen-, Minimieren-Buttons etc. wurden nicht mehr angezeigt und auch über die Programm-Menüs ließen sich keine Fenster mehr schließen/beenden.

Heute habe ich den Versuch noch einmal gewagt und siehe da: es scheint diesmal zu funktionieren. Alles sieht wie vorher aus. Allerdings brachte das Ganze keinen Unterschied zum Intel-Problem: nach wie vor treten Artefakte mit dem Intel-Treiber auf, mit modesettings nicht. Eventuell mache ich mal einen Eigenen Thread zur Plasma 5.8-Problematik auf, vielleicht weiß ja da jemand Rat.


Nun jedoch zu meinen eigentlichen Fragen:

Beim Upgrade auf Xserver-hwe wurden fast alle alten xserver-Pakete durch die entsprechenden hwe-Versionen ersetzt, bis auf xserver-xorg-input-vmmouse. Für dieses scheint es (noch?) keine hwe-Entsprechung in den Repos zu geben. Außerdem wurde das Paket virtualbox-guest-x11 deinstalliert aufgrund von Kompatibilitätsproblemen.

Kann das zu irgendwelchen Problemen führen? Virtualbox selbst ist nicht installiert, nur noch die Pakete virtualbox-guest-dkms und virtualbox-guest-utils. Ich weiß auch nicht, wie diese auf den Rechner kamen, ob schon mit der anfänglichen OS-Installation oder als Abhängigkeiten mit irgend einem Programm. Bisher kann ich noch keine Auswirkungen feststellen (sind aber auch erst ein paar Stunden). Wenn ich das richtig verstehe, sind diese eigentlich nur für die Verwendung von VMs gut, speziell in Virtualbox? Ebenso bei dem vmmouse-Paket?


Des weiteren werden mit im Synaptics-Paktemanager unter "Nicht installiert (zurückgebliebene Konfiguration)" noch die Pakete virtualbox-guest-x11, xserver-xorg und xserver-xorg-xcore angezeigt. Im wiki steht ja:
Vorsicht: nach der Umstellung bleiben, wie in der Ubuntu-Paketverwaltung üblich, vom automatisch entfernten Paket xserver-xorg die Konfigurationsdateien zurück; diese dürfen auf keinen Fall per dpkg -P entfernt werden, da ansonsten der Desktop nicht mehr startet.
Gilt das nur für den Weg per dpkg -P oder auch darf ich auch die "zurückgebliebenen Konfigurationen" per Synaptics nicht entfernen? Und wenn ja, muss dann nur xserver-xorg bleiben oder auch xserver-xorg-core? Das erste ist ja wohl nur ein Meta-Paket? Die Reste von virtualbox-guest-x11 komplett zu entfernen sollte bestimmt keine weiteren Probleme machen, oder?

Es gab unter den "zurückg. Konfig." auch noch xserver-xorg-video-intel und xserver-xorg-video-vmware, diese habe ich bereits entfernt.
 
Ich würde keine Zeit mehr in den Intel-Treiber investieren. Alle Distris stellen früher oder später auf den modesettings Treiber um. Ich verwende den schon länger – mit HWE-Kernel 4.8 und ohne HWE-xorg.

Andererseits verstehe ich dein Problem nicht, da Du ja selbst schreibst, dass es mit modesettings läuft.

Mint mit HWE ist wohl immer ein gewisses Risiko, da von den Mint-Entwicklern nur deren selbst herausgegebene Kombinationen Desktop + xorg + Kernel getestet werden. Die Warnung davor in unserem Wiki basiert auf Userberichten, ist aber schon länger her.

xserver-xorg-input-vmmouse, virtualbox-guest-dkms, virtualbox-guest-utils: wird alles nur innerhalb virtueller Maschinen benötigt, ist andererseits aber völlig unschädlich wenn es draufbleibt.

Nicht installiert (zurückgebliebene Konfiguration): stört eigentlich nur User mit Putzfimmel.

Synaptics: nutzt – wie apt und alle GUIs für Paketverwaltung – selbst dpkg. Insofern sollte alles gesagt sein.

Fazit: wenn Du es partout pieksauber haben möchtest, löschst Du alle von dir erwähnten Pakete und legst anschließend sofort den Symlink wieder an, wie im Wiki beschrieben:
Code:
sudo ln -s /usr/bin/Xorg /etc/X11/X
Disclaimer: falls dabei etwas schief geht, gehören alle Einzelteile dir – das nennt man Erfahrung ;).
 
Der Intel Userspace Treiber ist extrem auf die Intel Hardware optimiert und bietet teilweise mehr als die doppelte Performance. Das Problem ist nur, dass es lediglich einen Entwickler gibt und es unter anderem deswegen schon lange keinen offiziellen Release mehr gab. Deswegen müsste man die aktuelle git Version nehmen, was nicht alle Distribution möchten. Durch die Optimierung kommt es auch immer mal wieder zu Inkompatibilitäten und anderen Problemen.

Wenn dich die schlechtere Performance des modesetting Treibers nicht stört, ist er aber ganz brauchbar.
 
Besten Dank für Eure Antworten! :thumbup:

Andererseits verstehe ich dein Problem nicht, da Du ja selbst schreibst, dass es mit modesettings läuft.

Prinzipiell habe ich auch kein Problem damit, ich dachte nur, dass (wie auch SammysHP schreibt) der Intel-Treiber eine bessere Performance bringt. Bisher macht sich da aber kein wirklicher Bedarf bemerkbar und zudem habe ich ja auch noch den nVidia-Chip, dessen Treiber anscheinend keine Probleme macht. Etwas störender ist da, dass seit dem Upgrade auf Plasma 5.8 nach Umschalten der Grafik mittels Prime der Abmeldedialog abstürzt und ich dann nur noch übers Terminal das Os komplett rebooten kann. Aber auch das ist nicht allzu tragisch, da ich den nVidia-Chip unter Linux kaum nutze. Das ist aber auch unabhängig davon, ob ich den Intel-Treiber oder modesettings nutze.

Die Problemchen, die bei mir (zum Glück in Maßen) unter KDE 5.8 auftreten sind auch hier beschrieben: https://community.kde.org/Plasma/5.8_Errata

Alles in allem aber eher "Luxusprobleme" mit denen ich leben kann. Die "Random application crashes" beschränken sich bisher auf das beschriebene Verhalten beim Grafikwechsel mittels Prime und ich bekomme die Nachricht, dass Ark abgestürzt sei nachdem ich damit etwas komprimiert habe. Das Komprimierergebnis ist jedoch immer wie gewünscht, daher ebenfalls nichts tragisches. Sonst ist mir bisher nichts in der Richtung aufgefallen bzw. läuft alles normal wie zuvor auch. Den bugfix mittels Anpassung der AccelMethod habe ich noch nicht versucht. Die Aktivierung von DRI3 (sofern ich es nach der gefundenen Anleitung hier: https://askubuntu.com/questions/817226/how-to-enable-dri3-on-ubuntu-16-04) richtig gemacht habe, hat keine Besserung gebracht.
Modesettings ließ wie gesagt die Artefakte verschwinden, jedoch nicht die Abstürze. Soviel zum KDE 5.8-Exkurs.

ch verwende den schon länger – mit HWE-Kernel 4.8 und ohne HWE-xorg.

Was bringt denn das Upgrade auf xserver-HWE (bzw. kann es bringen)? Sollte ich lieber wieder auf auf die ursprüngliche Version wechseln? Wie gesagt, bis jetzt (seit dem 2. Versuch) läuft alles problemlos, wie vorher auch. Den Kernel 4.8 hatte ich auch schon seit der Veröffentlichung der -edge-Variante ohne Probleme genutzt. Dieser wird übrigens unter Mintupdate in der Kernel-Verwaltung auch angeboten!

xserver-xorg-input-vmmouse, virtualbox-guest-dkms, virtualbox-guest-utils: wird alles nur innerhalb virtueller Maschinen benötigt, ist andererseits aber völlig unschädlich wenn es draufbleibt.

Das hatte ich genauso vermutet. Frage mich nur, wieso ich das drauf habe. Ich schaue mir eigentlich vor Installation eines Pakets auch immer die Abhängigkeiten mit an. Kann daher nur schon während der OS-Installation mit drauf gekommen sein. Wieso allerdings, wenn virtualbox selbst nicht installiert wurde, ist mir schleierhaft.
Bei den xserver-Videotreibern ist übrigens auch ein xserver-xorg-video-vmware dabei. Ich vermute mal, für den gilt das gleiche in grün?!

Falls ich doch mal Virtualbox verwenden wollen sollte, brauche ich diese Pakete dann zwingend? Spätestens dann sollte ich wohl zur früheren Xserver-Version zurück kehren, falls bis dahin die besagten Pakete nicht mit der HWE-Version kompatibel sind...

Nicht installiert (zurückgebliebene Konfiguration): stört eigentlich nur User mit Putzfimmel.

Ist mir schon klar, habe ich teilweise auch. :D Kann mich aber zur Not da aber auch zur Zurückhaltung zwingen. :)

Synaptics: nutzt – wie apt und alle GUIs für Paketverwaltung – selbst dpkg. Insofern sollte alles gesagt sein.

Das hatte ich befürchtet, daher auch die Nachfrage. Der ganze Thread sollte auch zur Erweiterung meines Verständnisses dienen.

Der Intel Userspace Treiber ist extrem auf die Intel Hardware optimiert und bietet teilweise mehr als die doppelte Performance. Das Problem ist nur, dass es lediglich einen Entwickler gibt und es unter anderem deswegen schon lange keinen offiziellen Release mehr gab. Deswegen müsste man die aktuelle git Version nehmen, was nicht alle Distribution möchten. Durch die Optimierung kommt es auch immer mal wieder zu Inkompatibilitäten und anderen Problemen.

Wenn dich die schlechtere Performance des modesetting Treibers nicht stört, ist er aber ganz brauchbar.

Besten Dank für die Info. Wie schon erwähnt, war das auch meine Vermutung und wie ebenfalls erwähnt kann ich momentan mit modesettings leben. Vielleicht gibt es ja doch irgendwann ein Treiberupdate oder eins für Plasma, dass diese Probleme löst - dass dann hoffentlich auch in die Ubuntu-LTS-Repos kommt...

@linrunner: Auch Dir noch mal allerbesten Dank für Deine gewohnt kompetente Beratung! Hatte auch auf Dich gebaut und wurde nicht enttäuscht. BTW sollte der Thread unterschwellig auch als kleiner Hinweis für Dich bezügl. der finalen Veröffentlichung des HWE-Stacks dienen, damit Du die Wiki-Seite anpassen kannst. Was ja auch bereits geschehen ist. :thumbsup:

Die Benachrichtigung über und Installation der 4.8-Kernelupdates mittels Mint-Update funktioniert übrigens sauber, wenn die entsprechenden Meta-Pakete installiert sind (jeweils für HWE-Kernel und -tools) Wenn ich mich recht erinnere werden die allerdings bei der Erstinstallation über die Kernelverwaltung von Mintupdate (Reiter "Anzeigen" > Linux-Kernel) nicht mitinstalliert, sondern nur die jeweiligen Kernelpakete selbst. Für die Update-Anzeige musste ich die Metapakete nachinstallieren. Bei der Installation mittels apt, wie sie im thinkwiki und ubuntuwiki beschrieben ist, werden sie es aber ja gleich.
 
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