CPU-Fehlerbild: Bluescreen? (Intel Core i5 "Arrandale")

DTM

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Hallo,

ich habe hier ein Notebook (Asus X52J) mit i7-Quadcore und ATI-Graphik, das sich gelegentlich automatisch abschaltet, was nach kurzer Untersuchung wohl darauf zurückzuführen ist, daß die CPU im Betrieb schnell die 100°C erreicht. Weil das Gerät eh nur als Schreibmaschine dient, war meine Idee, die Quadcore-CPU durch einen Doppelkern zu ersetzen, wozu ich jetzt einen i5-520M erworben und eingebaut habe. Mit dem ergibt sich allerdings das folgende Fehlerbild:

- ich komme problemlos ins BIOS und kann die Einstellungen konfigurieren
- wenn ich das bereits installierte Windows boote (Win10 Home), bricht der Bootvorgang relativ schnell mit einem Bluescreen ab (bei mehreren Versuchen bisher verschiedene Fehlermeldungen)
- wenn ich die UBCD boote, kann ich durchs Auswahlmenu navigieren, aber wenn ich memtest86+ oder mprime (mit Linux-Umgebung) starte, bleibt der PC hängen oder startet sich neu

Auffallend ist, daß die CPU so aussieht, als wäre ein kleines Stückchen aus dem CPU-Die herausgebrochen. (Die Arrandales haben ja zwei Dice für die Graphik im 45 nm- und die CPU im 32 nm-Prozeß, wobei letzterer etwas kleiner ist. Der größere GPU-Die ist unbeschädigt.) Das führt natürlich schnell zur Theorie, daß dadurch der zweite Kern beschädigt ist, daß aber das BIOS und das (DOS-basierte?) UBCD-Auswahlmenu nur den ersten Kern benutzen, so daß erst Probleme auftreten, wenn man ein multicore-fähiges System startet. Ich habe im BIOS (AMI) keine Möglichkeit gefunden, den zweiten Kern zu deaktivieren, so daß ich dies nicht direkt testen kann.

Eine andere denkbare Fehlerquelle wäre, daß das Gerät für CPUs ohne integrierte GPU ausgelegt ist (wie z.B. den original verbauten Quadcore) und unvorhersehbare Dinge passieren, wenn man eine CPU mit integrierter GPU einbaut. Aber der Chipsatz ist meines Wissens ein Intel HM55, da sollte mich das schon sehr wundern.

Hat einer von euch eine Meinung zu meiner Theorie? Sollte ich nochmal Geld und Zeit investieren und mit einem anderen Exemplar eines i5-520M einen weiteren Versuch wagen? Oder gibt es tatsächlich Probleme, wenn man CPUs dieser Generation mit integrierter Graphik in ein System mit dedizierter Graphik verbaut?
 
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine CPU noch funktioniert, wenn tatsächlich ein Stück aus dem Die herausgebrochen ist - dafür ist das irgendwie alles zu klein...

Was für Fehlermeldungen treten denn bei den Bluescreens auf? Und wo etwa bleibt ein Linux beim Booten hängen?

Ich habe irgendwo, glaube ich, noch einen i3-370M. Wenn du den zum Testen wolltest, kannst du ihn gegen Porto haben.
 
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine CPU noch funktioniert, wenn tatsächlich ein Stück aus dem Die herausgebrochen ist - dafür ist das irgendwie alles zu klein...
Doch, kann sie. Selbst schon in den Fingern gehalten.

Eine andere denkbare Fehlerquelle wäre, daß das Gerät für CPUs ohne integrierte GPU ausgelegt ist (wie z.B. den original verbauten Quadcore) und unvorhersehbare Dinge passieren, wenn man eine CPU mit integrierter GPU einbaut. Aber der Chipsatz ist meines Wissens ein Intel HM55, da sollte mich das schon sehr wundern.
Dazu kann ich nichts sagen. Habe da keine Erfahrungen.


Du könntest auch den Quadcore mittels ThrottleStop auf einen tieferen, maximalen Takt einstellen. Dann würde die Temp auch merklich fallen.
 
Der eigentliche Prozessor liegt von oben drauf geblickt auf der Unterseite des Siliziumsplättchens. Am Rand hatte man zudem immer etwas Platz für die Bruchkante, wenn die Chips vom Wafer weg vereinzelt werden.

Sofern der Ausbruch nur oben auf dem Chip vorhanden ist oder nur den unmittelbaren Rand betrifft, kann ein Prozessor noch funktionieren.
 
Herzlichen Dank für eure schnellen Antworten!


Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine CPU noch funktioniert, wenn tatsächlich ein Stück aus dem Die herausgebrochen ist - dafür ist das irgendwie alles zu klein...
Auch ich hatte schon CPUs mit kleinen Beschädigungen auf dem Die, die trotzdem einwandfrei gelaufen sind. Bei diesem Exemplar wurde ich allerdings ob der markanten Bruchstelle gleich mißtrauisch und habe vor dem Einbau ein Photo gemacht:

DSC04391ec.jpg



Helios schrieb:
Du könntest auch den Quadcore mittels ThrottleStop auf einen tieferen, maximalen Takt einstellen. Dann würde die Temp auch merklich fallen.
Als ich das Gerät in die Hände bekam, war über Windows schon eine Leistungsbegrenzung auf 40% eingestellt, wodurch der Prozessor nur bei halbem Takt lief. Das verhinderte nicht die spontanen Selbstabschaltung im Betrieb.

Vermutlich würde die Quadcore-CPU selbst schon stabil laufen, wenn man die Wärmeleitpaste erneuert und den Lüfter ordentlich säubert. Ich dachte nur, wenn ich das eh mache, verringere ich doch gleich systematisch die Wärmeleistung, damit das Problem nicht gleich wieder kritisch wird.


Bzgl. der genauen Fehlerbilder habe ich noch ein wenig herumprobiert, was meine Verwirrung nicht minderte:

- Sowohl das installierte Windows 10 Home als auch eine Windows 8.1 Pro x64-Setup-CD brechen mit einem Bluescreen ab. Die Fehlermeldungen waren bisher verschiedener Art, IRQL_NOT_LESS_OR_EQUAL und PAGE_FAULT_IN_NONPAGED_AREA waren schon dabei, bei der Setup-CD war der Bluescreen zu schnell weg.
- Eine Windows-XP-Setup-CD startet allerdings und läßt mich die Recovery-Konsole öffnen.
- Auch eine Ubuntu 12 LTS x64-CD bootet ohne Probleme als Live-CD.
 
Eine andere denkbare Fehlerquelle wäre, daß das Gerät für CPUs ohne integrierte GPU ausgelegt ist
Das Asus gab es aber auch mit i3 oder i5 mit integrierter Grafik. Bezweifle mal, daß da eine extra Sperre beim i7 konstruiert wurde.

Auch eine Ubuntu 12 LTS x64-CD bootet ohne Probleme als Live-CD.
Linux startet?
Dann nimm doch mal https://www.stresslinux.org/sl/ und quäle die Kiste mal kräftig.
Vor allem mal den Speicher testen und die HDD.
Vorher die Temperaturen abklären. Müßte glaub sogar Ubuntu anzeigen können.
 
Extra CPU getauscht nur weil das NB überhitzt? Also ich hätte erst einmal nach Lüfter und WLP geschaut...
 
Ach, fällt mir grad ein..."wenn ich die UBCD boote"
Ist ja ähnlich stresslinux
Wieviel Speicherriegel sind drin? Nur mit einem probieren!
 
iYassin war so nett, mir den oben erwähnten i3 vorbeizubringen. Vielen Dank dafür!

Allerdings weist der Laptop mit dem i3 dieselben Probleme auf. Was mich zur eigentlichen Ursache führte: nämlich war das Gerät mit 16 GB RAM ausgerüstet (2x 8 GB). In einem früheren Leben muß es wohl forderndere Aufgaben gehabt haben :) Jedenfalls laufen die Arrandale-Dualcores nicht mit > 8 GB. Die Quadcores laut Intel eigentlich auch nicht, aber wie das Thinkwiki zum W510 dokumentiert, klappt das in der Praxis trotzdem. Kurios nur, daß das x64-Ubuntu auch mit 16 GB RAM problemlos startete :confused:

Mit dem i3 bleibt die CPU mit Prime95 unter 85°C, und im Leerlauf reicht tatsächlich Passivkühlung. Das allein wäre für mich Grund genug, die Vierkern- durch eine Doppelkern-CPU zu ersetzen.

Vielen Dank für all eure Hinweise! Hätte ich mal die kompletten Specs dazugeschrieben, dann wäre es wohl kein solches Rätselraten gewesen.


Lokheizer schrieb:
Das ist nicht das Die, sondern die Abdeckung.
Ich dachte, bei modernen Mobil-CPUs gibt es keine Abdeckungen mehr, sondern die exponierte Fläche ist einfach die Unterseite des Silizium-Blocks, auf dessen verdeckter Seite die Schaltungen lithographiert wurden? Von der Dicke dürfte das hinkommen.
 
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