Warum dauert Bitlocker auf leerem Laufwerk so lange?

[Matse]

Hallo Leute!
Eine komische Frage:
Ich habe in meinem T530 eine msata-Boot-SSD mit 500GB (Samsung 850 Evo) und eine 2TB-Seagate-2,5"-SATA im normalen Festplattenschacht.

Und zwar war gedacht, die SSD als Bootplatte einzurichten und die Seagate als Datengrab. Gesagt, getan! Ich habe Windows 10 AU auf der SSD installiert und bin begeistert von der Geschwindigkeit. Die Seagate habe ich einfach partitioniert, als NTFS-Ordner in meinen Nutzerprofilordner eingebunden und dann die großen Drei (Musik, Bilder und Videos) in diesen Ordner verschoben. Die Idee ist, alles schnelle an Daten und Programmen auf der SSD zu haben und die große JPG-, MP3- und Filmsammlung auf dem Datengrab.

Funktioniert auch super. SSD irreschnell und doch 2,5TB im Rechner mobil verfügbar!

Jetzt ging es an die Sache, die Laufwerke mit Bitlocker zu verschlüsseln. Naja, und was soll ich sagen?

Die SSD hat funktioniert und ist jetzt als Bootplatte komplett Bitlocker-verschlüsselt.

Nun wollte ich das Datengrab auch noch verschlüsseln. Die Platte ist völlig leer. LEER!!! Da ist außer der NTFS-Partition und den Ordnern mit den Standard-Dateien wie Desktop.ini usw. nicht eine Datei drauf. Trotzdem verschlüsselt Bitlocker im Schneckengang. Nach einer Stunde hat er gerade einmal 1,1% geschafft.

Warum dauert das Verschlüsseln einer leeren Platte denn so lange? Was dauert denn an der Verschlüsselung von Nullen so lange?

LG,
Matse

 

[moronoxyd]

Kurze Antwort: Die Dauer der Verschlüsselung hängt von der Größe des Speichers ab, nicht vom Inhalt.

Längere Antwort: Leerer Speicher muss theoretisch nicht verschlüsselt werden. Dann könnten Angreifer aber leichter erkennen, welche Speicherbereiche genutzt werden und welche nicht, und ihre Angriffe entsprechend ausrichten. Deswegen wird ungenutzter Speicher meist genauso verschlüsselt wie genutzter Speicher. Und das dauert dann halt genauso lange.

 

[der_ingo]

Warum dauert das Verschlüsseln einer leeren Platte denn so lange? Was dauert denn an der Verschlüsselung von Nullen so lange?

Normalerweise wählt man beim Start der Verschlüsselung aus, dass nur belegter Platz verschlüsselt wird. Dann geht das bei einer leeren Platte - oder auch bei einer Platte, auf dem nur Windows selber ist - an sich ziemlich fix.
Hast du den Dialog mit der Frage nicht bekommen?

 

[Matse]

Hallo Leute!
Ja, ok, ich hatte etwas wenig vorher drüber nachgedacht. Klar, das ganze Laufwerk wird verschlüsselt was auch Sinn macht. Werden halt 2 TB nur Nullen verschlüsselt

Den Dialog hatte ich bekommen, ja, aber natürlich wird das ganze Laufwerk verschlüsselt.

Läuft noch und wenn es fertig ist bin ich glücklich. Warten wir es ab ...

Danke für Eure Antworten!

LG,
Matse

 

[syscrh]

Kleiner Tipp: Du kannst den PC jederzeit herunterfahren. Die Verschlüsselung wird automatisch unterbrochen und beim nächsten Start fortgesetzt. Ebenso kannst Du die Platte bereits ganz normal verwenden, auch wenn Bitlocker noch im Hintergrund am Werkeln ist.

 

[der_ingo]

Den Dialog hatte ich bekommen, ja, aber natürlich wird das ganze Laufwerk verschlüsselt.

Wenn du bei dem Dialog angibst, dass nur die belegten Bereiche verschlüsselt werden sollen, dann passiert das auch. Es ist ja nicht notwendig, 2 TB Nullen zu verschlüsseln, deswegen macht man das auch nicht.

 

[cuco]

Es ist ja nicht notwendig, 2 TB Nullen zu verschlüsseln, deswegen macht man das auch nicht.

Wenn es "nicht notwendig" wäre und man das "nicht macht", warum dann überhaupt die Auswahl? Antwort steh schon in #2, es ist möglicher Angriffsvektor, dem Angreifer zu verraten, welche Bereiche verschlüsselt sind. Daher kann man das schon so machen

 

[der_ingo]

Ich gehe hier von einem Publikum von Normalmenschen aus, die sich vielleicht ein Gerät stehlen lassen und nicht wollen, dass die Daten in fremde Hände kommen. Das dürfte auch für die Mehrzahl der Firmen der Fall sein, deren Festplatten nicht in die Hände von interessierten Geheimdiensten fallen werden. Also sieht man ein verschlüsseltes 2 TB Volume und Ende. Selbst wenn darin nur ein paar GB an tatsächlich verschlüsselten Daten liegen.