Halbwissen
@mccs:
das ist leider im doppelten Sinne totaler Unsinn was schreibst. Zum Einen muss die von dir erwähnte Skalierung über die Grafikkarte extra ausgewählt werden und greift niemals von Werk aus. Die Skalierung einer nicht nativen Auflösung wird immer vom Bildschirm übernommen standardmäßig. Zum Anderen geht es halt einfach über eine komplett andere Skalierung über die hier gesprochen wird, nämlich über die windowseigene Skalierung zur Vergrößerung der gesamten Bedienoberfläche bei High-DPI Anzeigen.
Das kann und will ich so nicht stehen lassen. Daher noch mal genauer:
1. In Windows kann man verschiedene Bildschirmauflösungen einstellen; z.B. 1024x768 (Seitenverhältnis 4:3). Mein Dell Monitor mit 1920x1200 (Seitenverhältnis 16:10) macht dann folgendes:
a) er "zieht" das Bild auf und nutzt den gesamten Schirm. Bild verzerrt.
b) er behält das Höhen-/Seitenverhältnis bei und hat dann links und rechts einen schwarzen Balken. Bild nicht verzerrt, aber matschig (s.u).
Bei meinem T61p mit nvidia fx570 und 1920x1200 gibt es eine 3. Möglichkeit:
c) die Auflösung 1024x768 wird als kleines "Fenster" pixelgenau im Zentrum dargestellt. Keine Verzerrung. Aber: schwarze Balken oben/unten und seitlich.
(also gibt es doch eine Art Einstellung ab Werk...)
Natürlich muss die die Bildschirmauflösung in der Grafikkarte ausgewählt und eingestellt werden. Normal ist dann für einen 1920x1200 Monitor die gleiche Einstellung. Später kann die Anzeige dann in Windows "Anzeige" auch auf 1024x768 eingestellt werden. Diese Pixel werden dann i.d.R. auf der gesamten Monitorfläche dargestellt. Manche Monitore erlauben dann eine weitere Einstellung, nämlich ein Seitenverhältnis 16x10, 16x9, 5x4 oder 4x3. Dadurch wird der darzustellende Bildinhalt unverzerrt angezeigt, mit schwarzen Balken links und rechts. Mein Dell zeigt dann oben und unten
keine schwarzen Balken. Die Darstellung ist also nicht 1:1, sondern bereits um den Faktor 1200/768=1,5625 skaliert. Dem Faktor 1,5625 sieht man schon die Unschärfe an: das Bild ist matschig.
Bei meinen T61p kann ich einstellen, dass die Auflösung 1024x768 als kleines Fenster zentriert in der Monitorfläche mit dem Faktor 1 angezeigt wird. Keine Skalierung, kein Matsch, aber nur sehr kleines Bild im Zentrum. Es gibt also manchmel eine weitere Einstellungsebene, nämlich im BIOS: man kann dort wählen, ob der Monitor die kleinere Bildgrösse (z.B. 1024x668 (4:3) auf 1920x1200 (16:10)) aufzoomen soll. Dann entsteht Matsch, aber ohne schwarze Balken. Bei meinem Desktop BIOS kann ich das auch einstellen, bei vielen Desktops fehlt die Einstellung aber.
Mein T61p hat ein Dock. Ich kann also den Dell Monitor über DVI (Dock; weisser Anschluss) oder VGA (Notebook; blauer Anschluss) verbinden. DVI ist gestochen scharf, bei VGA wird das Bild leicht matschig. Die Ursache dafür ist dann der Unterschied zwischen analoger oder digitaler Signalübertragung von der Grafikkarte zum Monitor, also eine ganz andere Baustelle. Hier spielt auch das verwendete Anschlusskabel eine Rolle.
Die Windows Einstellung, ob die Schriftgrösse usw. skaliert werden soll, lasse ich unbeachtet. Sie soll immer 100% sein, damit die Aussagen vergleichbar werden. Ändert man diese Einstellung, wird nämlich ein 2. Mal skaliert (verwirrt nur; daher mein Verzicht).
Wichtig ist erst mal nur, dass Grafikkarte und Bildschirm exakt die gleiche Auflösung eingestellt haben. Das ist Voraussetzung für
alle weitere Einstellungen. Nicht mehr und nicht weniger wollte ich beschreiben. Erst danach kann dann die Windows-eigene Skalierung (100%, 125% usw.) untersucht werden.
@mccs: Der Themenersteller schreibt ja sogar noch, dass beide Displays unter 4k betrieben werden, aber nur eins matschig wirkt. Und das ist zu 100% auf die windowseigene Skalierung der Bildschirmelemente zu schieben. Also bitte demnächst was vorsichtiger sein, wenn man gefährliches Halbwissen streut...
Auch hier habe ich schon viele Experimente gemacht mit folgenden Ergebnissen (die nicht immer eintreten, aber manchmal): Wenn eine Grafikkarte 2 Monitore bedienen soll, muss sie 2 Bilder berechnen und ausgeben. Die meisten Grafikkarten schaffen das problemlos. Manche sind aber überfordert und erzeugen dann auf 1 oder 2 Monitoren ein matschiges Bild. Das ist dann ein Problem der erzeugten Signale der Grafikkarte. Manchmal hilft dann ein besseres Anschlusskabel, manchmal auch nichts mehr. Es ist also nicht immer nur Windows schuld, manchmal auch schon die Hardware.
Ich habe dann auch schon feststellen müssen, das matschige Bilder sich verbessern, wenn man die Reihenfolge der Monitore umtauscht. Offenbar gibt es auch bei Monitoren Unterschiede, wie sie ein eingespeistes Signal verarbeiten.
Die Windows-eigene Schärfe kann man auch per "ClearType-Text anpassen" trainieren; eine weitere Einstellungsebene. Und manche Monitore können auch selbstständig schärfen. Beides gleichzeitig führt manchmal zu matschigen Bildern. Wenn man also zielgerichtet zu optimaler Schärfe kommen will, sollte man das Monitor-Schärfen abstellen und zuerst nur Windows optimieren. Erst danach erst macht Monitor-schärfen Sinn.