Was tun mit defekter SSD ?

thatgui

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Hab auf Arbeit ein Notebook auf den Tisch bekommen, bei dem das installierte Windows nichtt mehr starten wollte. Beim DELL-Systemtest fiel die SSD auch gleich durch und ein Check mit Linux-Bordmitteln hat auch diverse fehlerhafte Sektoren ermittelt.
Von der Firmenseite aus ist alles klar: Komponente defekt, wurde ausgetauscht, Komponente ist im/auf Elektroschrott(haufen).

Ich würde es nur schade finden, wenn die SSD einfach den Weg allen irdischen geht. Stellt sich nur die Frage: Was nun ?

Der SSD-Laie (in mir) denkt sich: Wenn defekte Sektoren auftreten, ist das Wear-Leveling der SSD am Ende angelangt, d.h. keine Ersatzzellen mehr übrig. Daraus resultiert die Frage, ob man einen gewissen Teil der noch verfügbaren Zellen "einfach" als neue Reserve deklarieren könnte.

Jemand eine Ahnung ?
 
Welches Modell? Hatest du SMART-Werte ausgelesen? Kaputtschreiben (Wear-Leveling) kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
 
Welches Modell? Hattest du SMART-Werte ausgelesen? Kaputtschreiben (Wear-Leveling) kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
Gute Frage, nächste Frage > ist nur ein DELL - Kleber drauf. SMART -Werte sahen erst mal unverdächtig aus - hatte aber nur das GNOME - Bordmittel für solche Zwecke genutzt.
 
Dell-OEM ist z.b. Samsung. Aber eigentlich sollte das draufstehen, zumindest war es bei allen Dell-Samsung SSDs so, die ich in händen hatte.

MfG, Sebastian
 
Eigentlich fand ich SMART sehr aufschlussreich. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand auf einem Notebook WLC auf 0% gekriegt hat und selbst wenn, dann heißt es nur, dass das Gerät außerhalb der Garantie ist. Kaputte Sektoren dürfte erst sehr viel später auftreten.

Ich persönlich würde so eine Platte nicht mehr nutzen. Die Arbeit bei einem Datenverlust oder noch schlimmer, unbemerkte Datenveränderung, da müsste ich schon sehr knapp bei Kasse sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Glaskugel sagt mir... Nein im Ernst, ohne Bezeichnung der SSD und die SMART Werte ist es schwer, eine genauere Einschätzung vorzunehmen...
 
Ich würde sie zuerst mal in ein Gerät einsetzen, welches übers BIOS ein Secure Erase auslösen kann. Und danach dann noch mal in Ruhe Testtools laufen lassen.
 
Um mal ganz stumpf das Threadthema zu beantworten: Wegwerfen! Massenspeicher ist Verbrauchsmaterial, und ich möchte meine Daten keinem Medium anvertrauen, das in der Vergangenheit bereits Daten verloren hat.
 
Um mal ganz stumpf das Threadthema zu beantworten: Wegwerfen! Massenspeicher ist Verbrauchsmaterial, und ich möchte meine Daten keinem Medium anvertrauen, das in der Vergangenheit bereits Daten verloren hat.
+1 für die Mülleimer Variante - was will man mit so Etwas anfangen? Das Teil wird schnell weitere defekte Blöcke haben und dann ist (egal was du darauf liegen hast) Alles weg... Ist doch irgendwie stupide...
 
Ich würde sie zuerst mal in ein Gerät einsetzen, welches übers BIOS ein Secure Erase auslösen kann.
Falls es jemand nicht weiss (Oder vergessen hat):
Für ältere ThinkPads gibt es die Möglichkeit das BIOS um den Secure Erase zu erweitern. Sehr praktisch das Ganze :)
Hier gibt es eine Erläuterung dazu: https://support.lenovo.com/de/de/olddownloads/ds003053

Happy Erasing....

Das Teil wird schnell weitere defekte Blöcke haben und dann ist (egal was du darauf liegen hast) Alles weg...
Das ist dann die ideale neumodische Möglichkeit seine Agentenaufträge (Mission Impossible) an den Auftragnehmer zu reichen :)
 
Ich würde sie zuerst mal in ein Gerät einsetzen, welches übers BIOS ein Secure Erase auslösen kann. Und danach dann noch mal in Ruhe Testtools laufen lassen.
+1
Das wuerde ich auch mal versuchen. Die SSD einmal komplett vollschreiben und danach die SMART-Werte ansehen. AFAIK sind defekte Sektoren solche, bei denen die Checksummen es nicht schaffen, alle Bitfehler zu korrigieren. Das sollte beim Verify-After-Write auffallen und diese Sektoren sollten dann durch andere aus der Reserve ersetzt werden.
Wenn das nicht mehr geht, sollte die "Remaining Lifetime" (o.ae.) in SMART auf 0% stehen.

Es gibt auch den Effekt, dass bei einer aelteren SSD, die lange nicht in Betrieb war, die Bits im Flash anfangen zu kippen. Wird sie wieder haeufiger benutzt, gibt es keine Fehler.

+1 für die Mülleimer Variante - was will man mit so Etwas anfangen? Das Teil wird schnell weitere defekte Blöcke haben und dann ist (egal was du darauf liegen hast) Alles weg... Ist doch irgendwie stupide...
Eventuell kann sie noch als SSD-Cache genutzt werden, wenn die Fehler nicht zu haeufig sind und der Caching-Algorithmus schnell mit Lesefehlern umgehen kann?
 
Ich bleib' dabei, meine Glaskugel sagt mir, dass wir hier nur spekulieren können, so lange wir keine genaueren Daten bekommen. Das kann sein, dass die SSD überhaupt keine nennenswerten Defekte hat, dann braucht man sie auch nicht wegzuschmeißen. Es kann aber auch sein, dass das Ding nur noch für den Elektroschrott taugt. Ohne weitere Daten geht hier nix, auch nicht mit der Glaskugel.
 
+1 für den Versuch, sie zu reanimieren!
Für Elektronik werden viel zu viel Ressourcen verbraten, als dass man sie achtlos beim ersten Fehlverhalten wegwerfen sollte.
 
Um einen durch andere Hardware, oder gar Software bedingten Fehler auszuschließen, schadet es nie, die SSD in einen Adapter, oder anderen PC, zu stecken und mal zu leeren:
Am Besten mit einem Tool, das auch die leeren Sektoren vor dem Löschen mit Randomwerten befüllt.
Danach erst mal mit dem entsprechenden Herstellertool nach Firmwareupdates suchen und dabei gleich auch die Fehlerdiagnose des Herstellers und SMART-Diagnosesoftware bemühen.
Spuckt die Herstellerseitige oder SMART Diagnose Fehler aus, kann man die Platte immer noch für einen "Dreckarbeits-Rechner" verwenden, für den produktiven Gebrauch ist sie dann aber nicht mehr geeignet.
 
Das hatte ich auch schon mal, eine defekte SSD ( oder war das noch eine HDD?? ist schon länger her ) eine Kollege hat eine 223er draufgesetzt und damit war das Thema gefressen.
 
In Firmen sollte die Datensicherheit wesentlich höher stehen als in anderen Bereichen, obwohl man sich auch an so einen Standard gewöhnen kann.
Gehen bei uns HHDs den Gang alles Irdischen, dann kommt ein großer Hammer ins Spiel, der die HDDs absolut unnutzbar und damit unlesbar macht. Anschließend kommen sie noch zu einer Firma, die (angeblich) Festplatten (HHDs und SSDs) sicher vernichtet. (Nachdem ich in meinem Job erfahren durfte, wie in diesem Bereich gearbeitet wird, zweifel ich jetzt schon ab und zu.:()

Da es sich bei der SSD von @thatgui um eine SSD aus einem Firmennotebook handelt, ist die Vernichtung eventuell angebracht.
 
So,
am Wochenende nochmal damit beschäftigt:
  • S.M.A.R.T - Tool organisiert und ausgelesen: Micron RealSDD C400, Werte sehen auch hier unverdächtig aus
  • Erster Schritt nach dem Ausbau war Secure-Erase mittels hdparm
  • SSD inzwischen noch weitere drei mal formatiert ext3,ext4 und ntfs (zwischendurch auch mal sinnlos Daten drauf kopiert), es werden jedoch jedes mal defekte Blöcke gefunden wenn ich das Dateisystem überprüfen lasse
  • "Datensicherheit": Unternehmensdaten haben (bei uns) auf dem Notebook nichts verloren. Für die Firma ist die Platte schon nicht mehr existent, also nun meine (nach Absegnung von "Oben"). Da die SSD in meinem Besitz verbleibt sehe auch nicht das Problem.
  • "Datenintegrität: Ich habe mit Sicherheit nicht vor auf der SSD irgend etwas abzulegen dessen Verlust "Schmerzen" bereiten würde: Ich dachte daran die SSD in in den Desktop zu stopfen, um damit die System-SSD zu entlasten (mit Spieleinstallationen), da diese von einer gewissen Mitbenutzerin als Datenhalde missbraucht wird.

Edit: Unabhängig davon, ob dies in meinem Fall etwas bringen würde, kann man wohl mit hdparm auch die Spare-Area erhöhen (oder einfach einen Bereich freilassen)
 

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Keine Wiederzuweisungsereignisse, aber nur noch 2 NAND-Reserveblöcke :confused: Wie geht sowas denn?
 
Prinzipiell gibt es auch noch die Möglichkeit, mke2fs die Option -c mitzugeben, bei der ein bad-block-Scan ausgelöst wird, siehe auch badblocks(8). Allerdings ist fraglich, ob das bei einer SSD viel hilft, da hier die physikalischen Blöcke vom Controller ausgwählt werden und ein einmal als defekt erkannter Block nicht notwendigerweise beim nächsten Schreiben wieder für den gleichen logischen Block verwendet wird. Vermutlich ist das wirklich nur noch ein Fall für den Elektroschrott.
 
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