Um es abzukürzen höre ich irgendwie hier raus, dass man einfach mit der Situation leben muss und sich so schnell nichts ändert?!
Was sich ändert, ist die durchschnittliche DPI-Zahl von Monitoren. Auf einem 14"-Display mit Full HD fällt das nicht mehr so auf. Ich nehme an, daß Microsoft darauf setzt, daß sich das Problem so auf absehbare Zeit erledigt. (Und natürlich wird es trotzdem nicht ganz verschwinden, weil die Billigklasse auf ebenso absehbare Zeit bei 1366x768-Displays bleiben wird.)
Hier übrigens noch ein Artikel zum Problem:
ClearType takes a back seat for Windows 8 Metro
Das Problem muss sich dann quer durch die Hersteller ziehen. Also Dell, HP um nur wenige zu nennen.
Die haben ja damit gar nichts am Hut. Reine Softwarefrage.
Oder aber anders gesagt, man müsste sich an das gewöhnen, was ich mir aber gegenwärtig nicht vorstellen kann.
Man könnte, wie oben gesagt, sich an einem Patch für DirectWrite versuchen. Das Problem ist, wie
hier erklärt wird, daß ClearType nur funktioniert, wenn der Hintergrund, auf den der Text gezeichnet wird, bekannt ist. Office 2013 allerdings zeichnet den meisten Text erst in ein Bitmap mit transparentem Hintergrund, das dann an beliebiger Stelle mit dem Bild überlagert wird, d.h. es trennt zwischen "Text zeichnen" und "gezeichneten Text mit Hintergrund verbinden". Vorteil ist, daß der Text nur einmal gerendert werden muß, denn Text rendern ist aufwendig und teuer; und wenn der Hintergrund sich ändert (z.B. wenn du Text auswählst), wird einfach das transparent Bitmap überblendet. Aber man kann eben nicht mit ClearType auf einen transparenten Hintergrund zeichnen (cf.
MSDN, "If the render target has an alpha channel and is not set to D2D1_ALPHA_MODE_IGNORE, then the default text antialiasing mode is grayscale"; Hintergrund ist die erforderliche Gammakorrektur).
Einen Patch für DirectWrite hatte ich mal am Laufen, bin dann aber auf obiges Problem gestoßen und seither nicht weitergekommen. Das heißt nicht, daß es gar nicht gehen würde; es gibt wahrscheinlich irgendeine Näherungslösung, die bei schwarzem Text auf weißem Hintergrund perfekte und ansonsten zumindest passable Ergebnisse liefert. Aber der Aufwand ist nicht unbeträchtlich.
Übrigens wird solch ein Patch wahrscheinlich nicht für Modern UI-Apps anwendbar sein, sondern nur für gewöhnliche Windowsprogramme wie Office. Grund ist, daß Microsoft mit allen Mitteln zu verhindern versucht, daß beliebige DLLs in eine Store-App geladen werden können (aus gutem Grund, sonst ist das Sandboxing für Store-Apps beeinträchtigt), was aber bei gewöhnlichen Win32-Anwendungen problemlos geht.