Gibt es bezahlbare Open Source Notebooks?

[D-Zug]

Hallo,

durch einen Artikel über Richard Stallman kam ich auf die Open Source Notebooks von lemote.
Es war mir gar nicht so bewusst, aber eigentlich ist ja wirklich das BIOS kein Open Source.
Leider sind diese Lemote sehr teuer für das gebotene.

Kennt ihr noch andere komplett freie Notebooks, die auch hier zu bekommen sind.?

Gruß
D-Zug

 

[chris1308]

Ich kenne keines, aber so ein komplett freies System ist immer ein großer Kompromiss.
Man braucht ja ein BIOS-Ersatz, der nur freie Software enthält. Damit fällt mal alle X86 CPUs weg, weil deren Microcode nicht Open Source ist.
Und ich denke bei ARM ist es ähnlich.

Was du brauchst ist alle ein MIPS-Notebook und da kenne ich keine.
Und wenn sind das wirklich lahme Krücken!

Gruß
Christopher

 

[schoerg]

Was erhoffst du dir von einem Open-Source BIOS?

 

[kili]

Es gibt kein open source notebook, zumindest meinem Kenntnisstand nach, den es wäre es nur wenn alle firmwaren, also acuh vom NIC; der GPU vom Laufwerk etc. open source sind. Aber guck dir mal coreboot an, die haben zumindest jetzt das erste mal auch für eine GPU von Intel eine open source Firmware geschrieben, bisher haben die nur open source Biose gemacht.

 

[yatpu]

keine backdoors
einer der kritikpunkte von uefi ist z.b. dass es prinzipiell netzwerkfähig ist. in kombination mit virtualisierungstechniken wäre es möglich von außen das gesamte os zu virtualisieren und damit sämtliche sicherheitsfeatures auszuhebeln. bei proprietärem code muss man immer damit rechnen, dass damit schindluder getrieben wird. genau diese befürchtung nennen die usa als grund dafür keine hardware von huawei und zte verwenden zu wollen. sie haben angst vor chinesischen hintertüren. oder sie brauchten einfach nur einen vorwand um einheimische unternehmen zu unterstützen. prinzipiell haben die mit ihrer befürchtung aber recht. wenn man den sourcecode der firmware nicht einsehen konnte, muss man davon ausgehen, dass er eine backdoor enthält.

 

[chris1308]

Coreboot finde ich ein spannender Ansatz, aber ich hätte da Angst einen teuren Briefbeschwerer zu bekommen!

 

[kili]

Das Chromebook zum Beispiel wird mit coreboot als Bios verkauft, aber ich weiß nciht ob es das auch in DE zu kaufen gibt.

 

[yatpu]

iirc hab ich bereits 2 chromebooks (samsung und acer?) in deutschen läden gesehen

 

[linrunner]

- richtig lesen hilft -

 

[chris1308]

Der nutzt glaube ich genau das was D-Zug gemeint hat, das Lemote.
Aber mit RMS ist es wie mit einem Leuchtturm:
Es ist gut wenn man seine Position kennt, aber man muss etwas Abstand zu ihm halten

 

[linrunner]

Bei der derzeitigen Marktlage würde ich sagen, lieber eine gescheite Notebook-Hardware und mit dem Restrisiko von Backdoors leben. Die können außer im BIOS auch in den restlichen Chips oder einer EC-Firmware sitzen. Dagegen hilft wenig bis nichts. US-Hardware ist im übrigen auch nicht vertrauenswürdiger als chinesische.

@chris1308: Danke für den Hinweis.

 

[rumbero]

Ein bisschen Lektüre: www.zdnet.com/building-the-open-source-laptop-how-one-engineer-turned-the-geek-fantasy-to-reality-7000018987

 

[rumbero]

Hier wird kommerziell ein refurbishtes X60 mit CoreBoot angeboten: shop.gluglug.org.uk/product/ibm-lenovo-thinkpad-x60-coreboot.

Ein kleines Review dazu: trisquel.info/en/forum/gluglug-thinkpad-x60-w-coreboot-mini-review.

Bei diesem Angebot wird wohl sogar auch der Embedded Controller ersetzt, was sich aber vor allem darin äussert, dass die Lautstärketasten nicht mehr funktionieren und die Display-Helligkeit unregelbar auf 100% verharrt. Schade auch, dass kein Gerät mit 64bittiger CPU im Angebot zu sein scheint. Aber was nicht ist kann ja noch werden: Hauptsache, der Anfang ist schon mal gemacht.