Sehr interessanter Beitrag! :thumbup:
Den Anhang kann ich leider nicht sehen, deshalb ist mir noch nicht genau ersichtlich, welches Modell du meinst.
...als stärkster Fronttriebler der Welt.
Ob das ein Titel ist mit dem man sich rühmen kann?
Der Focus-Test überzeugt mich ehrlich gesagt nicht, da ich dem Redakteur jegliche Kompetenz abspreche. Wer bei 1,9 t und 300 PS von einer flotten Kurvenfahrt spricht oder davon, dass sich ein 4-Gang Getriebe in Zeiten der 7-Gang Automatik bei Benz als "sehr angenehm" präsentiert, dem kann ich nicht glauben, dass er jemals einen Vergleich hatte.
Nun hast Du ja hier schön die PS-Zahlen und Newtonmeter aufgeführt. Ich habe mal kurz recherchiert. Die Liste hat einen gravierenden Schönheitsfehler: Die aufgeführten Zahlen stammen beim BMW E32 und beim Daimler W140 aus den 12-Zylinder-Modellen - die Achtzylinder sind alle schwächer. Der Audi ist erst ab 1996 mit dem starken Achtzylinder ausgerüstet (S8-D2) - da war der Caddy vier Jahre früher dran.
Wo ist das Problem? In Amerika legt man einfach weniger Wert auf eine saubere Laufkultur als in Deutschland und die wird nunmal in erster Linie durch viele Zylinder erreicht - außerdem ging es doch um den Titel der stärksten Limousine.
Ein weiterer Fehler betrifft den letzten STS (ab 2005). Dieser war - wie ich oben schon geschrieben hatte - auch mit einem 4,4l-V8 mit knapp 470PS und etwa 600Nm zu haben. Da liegt der vergleichbare BMW E65 selbst mit dem Zwölfzylinder dahinter, auch beim zeitgleich gebauten S-Klasse W221 kommt kein Achtzylinder mit. Nur der Audi A8 bietet ein vergleichbares Achtzylinder-Aggregat.
Wie oben geschrieben - die Amerikaner hatten halt keinen anständigen 12-Zylinder im Angebot und aus oben genannten Gründen kann man vom Topmodell ausgehen, vor allem da man sich mit den V-Modellen auch gegen AMG platzieren wollte. Da sieht der STS-V mit 470 PS / 600 NM aber keinen Stich gegen 613 PS / 1000 NM im W221.
Und da sehe ich in besagter Mehrleistung, Innovation und Angebot auch den Preis berechtigt. Forschung möchte bezahlt werden.
Ein dritter Fehler in Deiner Auflistung: Bei Cadillac hat es bei den genannten Modellen nie eine Luftfederung gegeben. Cadillac hat seit 1997 die magnetorheologische Dämpfung, die mit der Luftfederung gar nichts zu tun hat.
Das erklärt warum es sich so deutlich anders anfühlt, Danke für die Erklärung.
Ich kenne das System ehrlich gesagt nicht wirklich, da ich es nur ein einziges Mal als Beifahrer auf einem Ami-Treffen auf wenigen Kilometern kennengelernt habe und mir so der richtige Vergleich fehlt. Ich hatte zu dem Zeitpunkt allerdings den Eindruck, dass System fühle sich weniger flexibel an als eine Airmatic (das Auto schaukelte mehr, wurde nicht wirklich hart) - vom System her scheint es sogar dem ABC-Fahrwerk zu gleichen.
Daher stammen übrigens auch meine Vorbehalte den vermeintlichen Oberklassefahrzeugen der Amerikaner gegenüber. Das war wohl ein amerikanischer Import und dessen Spaltmaße sowie die Haptik des Innenraums fand ich gar nicht gut, weißt du ob es da Unterschiede zwischen amerikanischem und europäischem Markt gibt?
Im Endeffekt macht es ja keinen Unterschied, ob 350PS oder 470PS - die Fahrzeuge werden sowieso alle bei 250km/h abgeriegelt.
Das stimmt für deutsche Autos aber nicht, die sind teilweise bei 300 km/h ab Werk elektronisch begrenzt und lassen sich natürlich binnen Sekunden komplett öffnen.
Das sich die Amerikaner in den letzten Jahren deutlich gebessert haben sehe ich auch so, da hast du vollkommen Recht. In der gleichen Liga wie deutsche Oberklasse-PKWs sehe ich sie allerdings noch nicht, dafür fehlen mir noch zu viele Werte, die bei der (vielleicht zukünftigen?) Konkurrenz seit Jahren vertreten werden. Da könnte mich auch der in Europa vorhandene Preisvorteil noch nicht locken.Oldtimer
Eins geht allerdings gar nicht: asiatische Autos.
Auch wenn Kia jetzt von den Deutschen designed wird.