X6x Tablet SXGA+ direkt bonding - Glasscheibe intakt abgelöst

Nachdem meine Abdichtaktion ein paar Monate gehalten hat ist es mir nun wie wileE ergangen und der Kleber läuft jetzt statt aus dem Display IN das Display:



Zum Glück habe ich noch ein SXGA+-Ersatzdisplay ohne Direct-Bonding. Dabei war ich so froh, dass ich ein blasenfreies Direct-Bonding-Display ergattern und es abdichten konnte, bevor die Blasen kamen. Die optischen Eigenschaften sind da ja auch besser als beim Non-Direct-Bonding.

Da das Display nun eh nicht mehr wirklich schön anzusehen war, habe ich es dann aufgemacht, um mir das ganze mal von innen anzuschauen. Zunächst Digitizermatte weg und einen Plastikwinkel befestigt, um die Elektronikplatine hochzuhalten:



Auf der Rückseite müssen die Verstrebungen weg:



Jetzt kann man die weiße Folie abnehmen und hat volle Sicht auf das Ärgernis:



Mjam mjam, lecker:







Es ist definitiv so, dass der Kleber problemlos seitlich zwischen dem Metallrahmen und der Displaymatrix in das Folienpaket laufen kann. Da ich den Weg nach draußen ins Freie versperrt hatte, drückte er sich dort rein. Ich weiß nicht, ob das immer so ist nach dem Abdichten oder ob ich einfach Pech hatte.

Nun erst mal alles weggewischt, so gut es ging. Ich werde spaßeshalber mal probieren, einen Kleber, Silikon oder sowas umlaufend in die Rille zu spritzen und dann die Folien und die Lichstreuplatte wieder einzusetzen. Es wird wahrscheinlich trotzdem scheiße aussehen, weil man die ganzen Folien nicht mehr wirklich gescheit sauber bekommt, wenn einmal Fingerabdrücke drauf sind. Außerdem sind die sehr empfindlich und es sind extrem schnell Kratzer oder sonstige Makel drin. Aber vielleicht ist es nicht so schlimm, dass es unanschaubar wäre.

Vorrausgesetzt, die Folienleiter zur Displaymatrix überleben die Prozedur (weggebogene Elektronik) überhaupt.

Rückseite der Matrix schon mal abgeklebt:

 
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Sch.....
Damit dürfte die Methode Abdichten tabu sein. Schade. Die optischen Eigenschaften des direct-bonding sind ja doch deutlich überlegen.

Bei mir hat es sich immerhin kaum verändert. Ich mach da auch nix mehr dran.
x61-kleberbfs21.jpg
 
Es wäre vielleicht interessant zu ermitteln, wie warm das Display durch die CCFL wird. Vielleicht lässt sich das Panel im Backofen z.B. bei 60°C dazu überreden, den Kleber so weich zu bekommen, dass die Glasplatte abgenommen werden kann, ohne dass der Rest darunter leidet.

(Nur so eine Idee)
 
wie warm das Display durch die CCFL wird
?? Welche CCFL?

Und ich hatte die letzten beiden Displays unter einer Halogenlampe erwärmt. Dabei wurde die Kleberschicht locker 60° warm.
Das macht den Kleber gerade mal einfacher zu schneiden. Immer noch ein Kampf die Scheibe abzukriegen.
 
Ich habe doch schon länger keine CCFL mehr drin, und el-sahef sicherlich auch nicht.

Allein durch Wärme passiert nix. Da hätte mir heute Nachmittag die Scheibe abfallen müssen, denn das X61T stand einige Stunden in der Sonne. Und bei el-sahef ist die Suppe oben rechts reingelaufen - da kommt keine Wärme irgendwelcher Gerätekomponenten hin.
Und dann gibt es diese Berichte von eingelagerten Geräten die ohne äußere Enflüsse Basen entwickelt haben.

Der Kleber ist einfach Mist. Und wird mit dem Alter sicherlich nicht besser.
 
Ich dachte auch erst, dass es an der Wärme liegt, dass der Kleber rausläuft, aber dem ist anscheinend nicht so, da er auch an Stellen rausläuft, wo gar keine Wärmequellen sind. Die CCFL habe ich in dem Display direkt rausgeschmissen und durch LED ersetzt. Kann natürlich sein, dass Wärme das ganze nochmal begünstigt, aber es geht offensichlich auch ganz ohne.
 
So, mittlerweile habe ich mir Sikaflex 291i gekauft (kleines Gebinde, sieht aus wie eine Wurst --> besser zu händeln wie so eine Riesenkartusche). Den Spalt zwischen dem Plastikrahmen und der Matrix habe ich ausgespritzt und vor dem Aushärten noch abgezogen sowie die Tesastreifen zur Abklebung entfernt. Unten, wo die U-Schiene ist, lässt sich leider nicht so viel reinspritzen. Heute zum Test die Folien, die Lichtstreuplatte, LED-Streifen usw. wieder reingelegt und getestet, ob das Ding überhaupt noch funktioniert. Die Matrix und die Folienkabel haben die Prozedur überstanden. Die Darstellung ist trotz der ganze Fingertapsen auf den eingelegten Folien und ein paar Dreckeinschlüssen noch erstaunlich gut. Selbst jetzt noch sieht man, dass das Direct-Bonding im Vergleich zum Non-Direct-Bonding eigentlich besser ist. Die unteren beiden Folien musste ich seitlich und oben etwas abschneiden, damit sie noch sauber reingepasst haben, weil da nun ewas von dem Sikaflex im Weg war.

Mit neuen Folien aus einem defekten Spenderdisplay, die man dann nur seitlich anfasst (und mit Handschuhen) für den Einbau, damit keine Fingerabdrücke draufkommen, wäre das Display für meine Begriffe wieder uneingeschränkt benutzbar und dank der Abdichtung außen und innen mit vermutlich relativ geringem Risiko, dass nochmal was passiert.











 
So heute habe ich nun auch die erste Blase entdeckt. Am unteren Rand direkt über dem Scharnier. Während der Hitze letztens hatte ich es schon nicht benutzt und an einen möglichst kühlen Ort (trotzdem 27°) verbannt. Die Tage direkt danach habe ich auch nichts gesehen. Trotzdem scheint der Kleber weiter ausgelaufen zu sein.

Frag mich ob das Angebot hier für ein neues HV121P01-100 eine bessere Alternative ist: http://www.ebay.de/itm/OEM-NEW-IBM-...play-Panel-HV121P01-100-93P5607-/271867182577
 
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Mit neuen Folien, Keil und Rückseite ohne Fingertapsen und Kratzer aus einem defekten Spenderdisplay sieht mein repariertes Direct-Bonding-Display wieder richtig gut aus. Eigentlich kein Unterschied zu vorher, bevor der Kleber reinlief. Bin sehr zufrieden, hätte ich am Anfang nicht gedacht, dass man das wieder so gut hinbekommt.

Die Innereien kommen aus einem BoeHydis HV121X03-100 mit gebrochener Displaymatrix. Vielen Dank dafür an wileE! Von den Folien musste ich nur eine (mit schwarzen Rändern) an drei Seiten etwas kürzen, ansonsten passten die alle perfekt.

Die Rückseite von der Displaymatrix sah vom vielen Putzen und Staubwischen zwischendrin nicht mehr sehr schön aus (Kratzer und Schlieren, die sich nicht wegwischen ließen). Interessanterweise sieht man aber nun, wo es zusammengebaut ist, nichts davon.

Mal abwarten, ob der Kleber nun wieder irgendwo einen Weg findet...











 
Saubere Arbeit - Dein Wissen nebst ruhiger Hand hätte ich manchmal gerne... :thumbup:
 
Ich staune. Hätte nicht gedacht, dass du das wieder so schön hinbekommst.
Es ist aber schon leicht bekloppt mit welchem Aufwand wir diese Displays erhalten.:rolleyes:
 
Scheibe & Kleber entfernen Nr.5


Bei diesem Display hat Jakobus das einzig Richtige getan: es in Zeitungspapier eingewickelt und mir geschickt. Vielen Dank.

01-haesslichesentleinbcrne.jpg




Gründliches putzen mit Waschbenzin und Zustandskontrolle. Heftige Blasen und eine geknackte Frontscheibe, aber das darunter liegende Display ist ohne Fehler.

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Die Schaumstoffstreifen und den augeklebten Stahlblechwinkel auf der Rückseite entfernen. Der Wacom Digitizer kann und sollte dranbleiben. Dann die Seiten mit einem gut haftenden Klebeband und die Rückseite mit einem dickeren Papier möglichst lückenlos abkleben.

03-einpackenxhqjx.jpg




Das Display muss beim Kleber schneiden gut fixiert sein. Diesmal habe ich 3mm Pappstreifen aufgedoppelt und mit doppelseitigem Klebeband auf einem Brett fixiert. Das dann mit Schraubzwingen auf einem Tisch befestigt.
Mit einer Halogenlampe habe ich die Kleberschicht warm gemacht. Zunächst ein paar Minuten aus 40cm Abstand, dann den Abstand auf 60cm erhöht. Mit der Temperatur sollte man vorsichtig sein, zuviel kann das Display zerstören.

04-fixierengvq6m.jpg




Der Kleber wird mit sägenden Bewegungen mit langen, leicht eingeölten (Sonnenblumenöl) Papierstreifen geschnitten. Druck sollte möglichst nur parallel zur Displayfläche auf die Kleberschicht ausgeübt werden. Dies ist der anstrengende Teil, die verkrampfte Haltung dabei beschert mir jedenfalls zuverlässig Rückenschmerzen.
Bereits geschnittener Kleber muss mit leicht eingeölten Papierstreifen getrennt gehalten werden. Mattes, 160g Papier für Tintendrucker ist dafür geeignet.

Die ersten umlaufend äußeren 1,5cm sind übrigens trügerisch einfach zu schneiden. Erst dann wird es richig zäh. Das sieht man auch den abgelösten Glasplatten an, der Kleber scheint da wesentlich schlechter zu haften.

Einen 0,5mm Edelstahlstreifen hatte ich auch zum Kleberschneiden ausprobiert. Das ging aber nicht. Da war zu viel Druck nötig und der Streifen bleibt im Kleber stecken weil sich kein Ölfilm auf der Oberfläche hält.

05-schneiden4so1y.jpg




Nun in der Papierabdeckung im Bereich des Displayanschlusses ein Loch machen und kontrollieren ob alles gut gelaufen ist.
Dann die Abdeckung wieder verschließen und auf der Rückseite ein Stück Pappe befestigen. Die Pappe soll verhindern das man beim Kleber abrubbeln die Folienkabel im Panel beschädigt.

06-kontrollebyq2j.jpg




Zutaten: Mehl, Waschbenzin, ein fusselfreies Tuch und ein Stück Alufolie.
Das Waschbenzin wird immer nur auf das abgebildete Tuch aufgetragen. Sparsam. Und niemals am Rand. Es wäre zu blöd wenn da jetzt was unter den Stahlrahmen ins Displayinnere läuft. Dann die Oberfläche mit einem Stük Alufolie abdecken und jeweils ca. 10 Minuten einweichen lassen. Statt aktiv zu rubbeln kann man der Chemie viel von der Arbeit überlassen. Dann aufgeweichten Kleber mit Mehl aufnehmen, Oberfläche wieder mit Mehl einreiben, Tuch auflegen, mit Waschbenzin tränken, warten, Kleberschmiere mit frischem Mehl aufnehmen - oft wiederholen.
Das Mehl sollte vor Gebrauch möglichst fein gesiebt werden. Kratzer durch harte Fremdkörper wären richtig doof.

Die Fotos sollten deutlich machen warum es wichtig ist die Seiten und Rückseite des Displays sorgfältig abzukleben.

Allerletzte winzige Kleberreste an der Kante des Stahlrahmens bekommt man mit einen Holzzahnstocher rausgepult.

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Perfekt sauber wird die Oberfläche dann wieder mit dem Bohle Glasreiniger.

10_fertigftoq3.jpg
 
Hey ihr Bekloppten, :) (ist ja ein Lob in diesem Biotop) :D

Ich nehme zum Lösen von Direct-Bonded Smartphone- und Tablet-Displays immer meinen Heißĺuft-Lötkolben bei etwa 165°C (nein, das Display sollte nicht 165°C heiß werden, das kann man aber gut über den Abstand regeln) mit einer 4mm-Düse und lasse das Display während dem Lösen an. So sieht man immer ganz gut, wie warm das Panel wird und ob es noch Hitze verträgt und kann sehr punktuell erhitzen.
Restkleber mit Waschbenzin entfernen, und fertig ist der Lack. :D
Noch so ein Gedanke. Hat mal jemand mit einem defekten Display versucht, ob man das Harz unter UV-C-Einwirkung nachhärten kann? Wenn ja, ab in den Platinenbelichter.
 
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Ich nehme zum Lösen von Direct-Bonded Smartphone- und Tablet-Displays immer meinen Heißĺuft-Lötkolben
Ich habe leider kein Heißluftgerät um das zu probieren, aber die Fläche eines 12.1" Displays ist schon eine andere Nummer als beim Smartphone. Außerdem wird der Kleber auch unter sehr starker Hitze lediglich etwas weicher, kleben tut er dann dennoch viel zu gut. Ich bin da sehr skeptisch ob das klappt.

Noch so ein Gedanke. Hat mal jemand mit einem defekten Display versucht, ob man das Harz unter UV-C-Einwirkung nachhärten kann?
Ja. Die abgelöste Scheibe mit der Kleberschicht darauf in die Sonne gelegt. Auch nach Tagen wird da nix mehr härter. Der Zug ist schon vor Jahren abgefahren.
Der Kleber ist einfach Murks. Das war ein Fall von - Testen wir unser Produkt doch beim Kunden - mit einer noch nicht ausgereiften Rezeptur.
 
Wenn die Aktion wieder einmal von jemandem wiederholt werden sollte, dann könnte anstatt Waschbenzin auch mal WD40 oder Ballistol zum Lösen des Klebers ausprobiert werden.

Wieso mit WD40? Ich mag keine Aufkleber die sich nicht ohne Hilsmittel so lösen lassen, dass keine Klebereste zurückbleiben. Lange Zeit habe ich solche Aufkleber mit Waschbenzin, Ethanol, Isopropanol und Ähnlichem gelöst. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass sich eine Vielzahl mit WD40 hervorragend und oftmals viel besser als mit den herkömmlichen Lösungsmitteln ablösen lassen.

Ich denke das funktioniert auch hier. Probiert es aus!
 
Wenn die Aktion wieder einmal von jemandem wiederholt werden sollte, dann könnte anstatt Waschbenzin auch mal WD40 oder Ballistol zum Lösen des Klebers ausprobiert werden.
Ich habe doch bei den ersten beiden Displays WD40 benutzt. Das löst diesen Kleber aber schlicht gar nicht.
Das Öl ist ja mehr als Trenn- und Gleitmittel beim schneiden gedacht.
 
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