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- 2 Aug. 2009
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Hallo zusammen,
nachdem es mir die T4xxs-Serie mittlerweile sehr angetan hat, wollte ich nun auf den neuesten Stand ziehen. Bei NBWN gab es dann ein relativ günstiges T420s in mittlerer Ausstattung für 850€ - das habe ich mir geschnappt. Gestern kam es an und heute kommt das erste Review.
Modelldaten
Es handelt sich um ein T420s 4174-WBB.
Design und Verarbeitung
Ich bin bislang ein T410s gewöhnt. Im Vergleich dazu wirkt das T420s zunächst recht wuchtig, weil es vergleichsweise breit ist (16:9 gegen 16:10). Über die großen Displayränder ist schon viel diskutiert worden; sie sind mir auch zu Beginn ziemlich aufgefallen. Schön ist das nicht. Beim T410s und T400s war ein häufiges Problem, dass durch die biegsamen Deckel die Displays mit der Zeit kaputt gingen, wenn sie sich oft mitbiegen mussten. Man sollte meinen, ein breiterer Kunststoffrahmen hätte hier seine Vorteile - aber da täuscht man sich, denn auch beim T420s gilt: das hauchdünne Display samt Deckel lässt sich schon mit geringer Kraft ziemlich hin und her biegen. Für meinen Geschmack hätte man hier ein paar Gramm drauflegen können und dafür einen stabileren Displayrahmen konstruieren können.
Die Baseunit hingegen hält alles aus, ohne sich zu verbieten - da haben die Ingenieure ganze Arbeit geleistet. Selbst über dem leerem Ultrabay-Schacht lässt sich der Bezelrand nicht eindrücken.
Ansonsten sieht die Kiste genau so wie mein T410s aus. Die Verortung der Funktionstasten, der meisten Ports, der Batterie und aller anderen Gliederungspunkte des Geräts ist gleich geblieben. Das T420s verwendet auch denselben Tastaturentyp wie das T410s - die zusätzliche Breite wurde nämlich dazu genutzt, größere Boxengitter zu verbauen.
Display
Über das Display des T420s finden sich im Internet allerlei nicht sehr schöne Aussagen. Anscheinend gibt es verschiedene Varianten, sodass man hier nicht verallgemeinern kann. Problematisch ist v.a. ein Typ, bei dem die Pixel offenbar recht weit auseinander stehen, wodurch eine Art Pixelmatrix erkennbar wird, die beim Draufschauen dann stören kann. Ich scheine Glück gehabt zu haben: mein Display zeigt keinen solchen Effekt. Beim Fotografieren aus absoluter Nähe mit Spiegelreflex-Kamera habe ich das Pixelraster dennoch gut sichtbar aufnehmen können. Vielleicht bin ich also auch einfach weniger empfindlich - würde mich aber wundern.
Im direkten Vergleich mit dem T410s auf maximaler Helligkeit wirkt das Display des T420s eine gute Stufe dunkler. Das stimmt aber nur bedingt. Das Vorgängermodell verfügte nämlich über eine katastrophale Konfiguration mit viel zu hohem Gammawert. Regelt man das Display des T410s im Gammabereich so weit herunter, dass ein halbwegs ordentlicher Kontrast entsteht, ist es nahezu identisch hell wie das T420s. Das neue Modell hat aber deutlich bessere Farben, einen wesentlich schwärzeren Schwarzwert und natürlich eine höhere DPI.
Das Display des T420s ist also tatsächlich erstaunlich gut. Neben einem DELL 2407 WFP wirkt es natürlich immernoch etwas blass, aber kann zumindest einigermaßen mithalten. Von IPS-artigen Farben ist es immer noch weit entfernt, aber für Thinkpad-Verhältnisse ist es positiv zu vermerken.
Die Helligkeit des Displays ist ordentlich. Vergleichen konnte ich aktuell mit einem T41, einem X61 und meinem Arbeitsplatzbildschirm. Das T420s ist am nächsten an dem "echten" Bildschirm dran und erkennbar das hellste Laptop-Display vor Ort (was bei dieser Konkurrenz aber auch keine echte Leistung ist):
Die Auflösung von 1600x900 ist etwas gewöhnungsbedürftig. Auf den ersten Blick ist 16:9 natürlich ziemlich breit, wenn man von 16:10 kommt. Auf den zweiten Blick ist die hohe DPI eine nette Sache. Auf den dritten Blick stellt man fest, dass 1600 Pixel in der Breite gerade so ausreichend sind, um zwei Fenster nebeneinder zu benutzen (abhängig von den Webseiten, aber bei den meisten ist es gerade so machbar). Das ist natürlich ein echter Gewinn gegenüber den 1440 Pixeln des T410s.
Zur Helligkeit sei gesagt, dass man mit ca. Stufe 12 tagsüber gut arbeiten kann, während man unter Stufe 10 eher nachts arbeiten wird, da es dann für Tageslicht schon zu dunkel wird. Stufe 15 ist schon so hell, dass man auch an wirklich sonnigen Tagen noch alles sehen dürfte. Ob man auch in praller Sonne noch Spaß damit hat, wage ich aber zu bezweifeln. Beim Runterdimmen hat das T420s allerdings einen Knall: die Stufen 0, 1, 2 und 3 sind alle gleich hell (bzw. dunkel) - hier bringt hoch- bzw. runterschalten überhaupt keine Veränderung und ändert auch nichts am Stromverbrauch.
Es fällt übrigens auf, dass die Clearplate massiv reduziert wurde. Da sind nur noch 2 LEDs - WLAN-Aktivität und HDD-Aktivität (?). Das wirkt zwar schön aufgeräumt, aber zumindest der Halbmond war m.E. immer schön - das zeigt nun aber die schimmernde Power-LED am Anschaltknopf an.
Hitzeentwicklung und akustische Emissionen
Zu Beginn muss man erwähnen, dass die erste Generation Core-i für ihre Heißblütigkeit ja bekannt ist und ich entsprechend vom T410s nicht gerade verwöhnt war. Das T420s hingegen ist ziemlich cool. Zu cool.
Der Lüfter ist nämlich von Haus aus völlig absurd geregelt. Auch wenn in der Version 1.30 die gröbsten Fehler bereinigt wurden, so läuft der Lüfter nach wie vor extrem früh auf hohen Stufen. Man gewinnt den Eindruck, die Lüftersteuerung strebe eine Idealtemperatur von 40°C an. Bei 45°C läuft der Lüfter auf Stufe 1 an. Bei 50°C schaltet der Lüfter auf die hörbare Stufe 3 hoch. Bei 60°C schaltet er auf Stufe 5 - hier sind wir dann schon an einem Lautstärkepegel, der wirklich störend ist. Daher ist der Gebrauch einer Lüftersteuerung wie TPFanControl durchaus zu empfehlen.
Wenn man sehr sparsam unterwegs ist (ohne Flash, ohne Hintergrundprozesse, gemächlich surfend) dann läuft die Kiste bei ca. 43°C passiv und bleibt es auch. Unter mäßiger Last - Flash, Musik, Surfen... - dreht der Lüfter auf Stufe 1 völlig ausreichend mit 1970RPM und ist nur mit dem Ohr am Gehäuse zu hören; über 50°C erreichen wir so nicht. Befeuert man den Laptop mit allem, was die Trickkiste hergibt (Stress Prime, Furmark), dann erreicht man knapp 80°C in der Spitze und der Lüfter röhrt schon ganz schön auf. Stufe 5 kühlt zwar überhaupt nicht besser als Stufe 3, ist aber dafür sehr laut. Die GPU-Temperatur kann ich leider mit TPFC nicht auslesen - dadurch lässt sich TPFC auch nicht mit der GPU-Temperatur steuern, und das könnte unter Umständen gefährlich werden, wenn die CPU kühler als die GPU wird. Open Hardware Monitor kann die GPU-Temperatur aber auslesen, und dort zeigt sich, dass die GPU bei den von mir getesteten Belastungen ca. 10°C kühler ist als die CPU, bei niedrigen Belastungen jedenfalls noch auf ähnlicher Höhe bleibt. Achtung - bei mir zeigte Open Hardware Monitor eine maximale GPU-Auslastung bei der Nvidia-Karte von 40% an. Das ist überraschend wenig - ich kann mir vorstellen, dass bei hohen Belastungen die Kontrolle mit TPFC ohne GPU-Sensor doch zu einigen Problemen führen könnte. Auf Lüfterstufe 3 konnte ich die GPU aber auch im Furmark unter voller Last bei maximal 85°C halten - insofern dürfte kein großes Risiko bestehen.
Am Chassis entwickelt der Laptop keine auffällig heißen Temperaturen. Sowohl Boden als auch Tastatur bleiben auch bei den genannten maximalen Temperaturszenarien höchstens lauwarm.
Ein leidiges Thema der meisten Intel-CPUs ist das C4-Fiepen, das auch den schönsten Laptop versauen kann. Hier hatte ich offenbar Glück: von meinem T420s ist auch bei völlig stiller Umgebung nichts zu hören.
Optimus
Wie Nvidia spezifiziert, welche Programme mit HD3000 und welche mit NVS4200 laufen sollen, ist mir ein Rätsel. In der Standardkonfiguration wird z.B. das Flash-Plugin des Firefox ("plugin_container.exe" oder so ähnlich) mit der Nvidia-GPU angesteuert, obwohl der Sinn dahinter nicht wirklich plausibel ist, denn die HD3000 packt das ebenfalls spielend und mit nachweislich weniger Verbrauch. Andererseits kennt die Karte nur aktuelle Spiele, während ältere 3D-Titel auch dann, wenn sie die HD3000 spürbar überfordern, nicht mit der Nvidia-GPU gestartet werden. Hier hilft nur manuelles Konfigurieren, aber das macht der Treiber mir sehr einfach (man wählt eine EXE-Datei aus, definiert den dazugehörigen Prozessor und in Zukunft wird das automatisch so gestartet, wann immer die EXE anläuft).
Im Traybereich gibt es ein praktisches Tool, welches anzeigt, ob die Nvidia-GPU gerade für irgendein Programm zuständig ist. Die Umschaltung zwischen Nvidia-Karte und HD3000 funktioniert fließend; der Bildschirm wird lediglich für einen Sekundenbruchteil schwarz, ehe man sofort weiterarbeiten kann.
Akkulaufzeit
Seit dem ersten Slim-Modell der T-Serie, dem T400s, ist immer die Akkulaufzeit der Pferdefuß dieser Geräte gewesen. Durch den kleinen 44Wh-Akku, der unter den Laptop geschnallt wird und daher nicht größer ausfallen kann, ist man ziemlich eingeschränkt. Ein Ultrabay-Akku kann die Laufzeit um 32Wh verlängern, womit man insgesamt auf 76Wh käme - das liegt dann also irgendwo zwischen dem 6-Zeller und dem 9-Zeller des normalen T-Modells. Der Nachteil an der Sache: der Ultrabay-Akku ist vergleichsweise schwer (habe gerade leider keinen da, um nachzuwiegen) und mindert dadurch den Vorteil des s-Modells, leicht zu sein, etwas ab.
Die Verbrauchswerte des T420s sind durchaus ansehnlich - man sollte aber daran denken, alle Treiber zu installieren, denn unerkannte Geräte laufen häufig mit maximalem Verbrauch. Im Surfbetrieb mit aktiviertem WLAN, hohem Traffic und bei maximaler Helligkeit verbraucht der Laptop zwischen 12 und 15 Watt, wobei diese Schwankung vor allem vom WLAN-Traffic herrührt. Damit ist ein Betrieb von ca. 3 Stunden (5 Stunden, in Klammern: Werte mit Ultrabay-Akku) realistisch. Reduziert man die Helligkeit stark auf Stufe 5, so werden bis zu 10W ohne erheblichen Traffic bei bestehender WLAN-Verbindung draus. Das sind bis zu 4 Stunden (6,5 Stunden), wenn man den Verbrauch konstant in diesem Bereich halten kann. Schaltet man WLAN komplett aus, sind bis zu 9W machbar. Tiefere Werte konnte ich nicht erreichen. Damit sind bei absolutem Ausreizen aller Sparmöglichkeiten ungefähr 5 Stunden (8,5 Stunden) Dauerbetrieb möglich.
De facto arbeitet man so aber nicht. Wenn ich normal durchs Internet surfe, erreiche ich Laufzeiten von 3-4 Stunden; dabei pflege ich das Display relativ hell zu benutzen (>10), viel herumzuklicken und ständigen Traffic zu produzieren. Schaut man etwa einen Flash-Film, reicht der Akku kaum für 3 Stunden, da Traffic und CPU-Last durch Flash ganz schön an der Batterie nagen. Wer ohne WLAN arbeitet, gewinnt locker 20-30% Akkulaufzeit. Wer übrigens irgendwelche Sachen mit der Nvidia-Karte macht, während er auf Akku unterwegs ist, wird sich das bald abgewöhnen - denn dann ist der Systemakku spätestens in zwei, eher in eineinhalb Stunden leergesaugt; unter 20W kommt man mit der aktivierten Nvidia-Karte so gut wie nie.
De facto handelt es sich bei der Akkulaufzeit im Prinzip um ein Killerargument. Man lädt einen Akku nicht ständig randvoll, oft ist er eher bei 80 oder 70 Prozent, wenn ich ihn mitnehme. Dann wird es in Vorlesungen durchaus eng. 2 Stunden sind je nach Arbeitslast für einen 3/4 gefüllten Akku durchaus kritisch. Ein riesiges Manko bei einem "ultraportablen" Gerät.
Datenträger
Das T420s wurde mit einer hardwareverschlüsselbaren 250GB-Platte ausgeliefert. Deren Schicksal war leider schon vorab besiegelt; sie wurde durch eine 30GB OCZ Nocti ersetzt. Das liegt nicht daran, dass ich OCZ besonders toll und Intel besonders doof fände, sondern hat den einfachen Grund, dass ich die billigste halbwegs schnelle SSD für mSATA haben wollte, die mehr als 20GB hat, sodass Windows 7 gut draufpasst. Der gesamte Rest an Daten liegt auf einer 1TB-Platte für die Ultrabay, die ich bei Bedarf mitnehme. Die OCZ Nocti ist schnell und stabil, allerdings verursacht sie ab und an kleinere Hänger des Systems, das dann manchmal plötzlich für 30 Sekunden garnicht reagiert, danach aber gewohnt schnell weiterarbeitet. Das scheint ein häufiges Problem der OCZ-SSD zu sein - ich vermute hier einen fehlerhaften Stromsparmechanismus.
Boxen
Eigentlich kommt es mir komisch vor, über die Boxen eines Business-Laptops zu reden, aber für die eine oder andere Skype-Konferenz könnte es ja mal relevant werden. Also: die Boxen sind ausreichend laut, um einen durchschnittlichen Konferenzraum ordentlich zu beschallen; auf Vollgas sind sie mir im ruhigen Ambiente meiner Wohnung unangenehm laut, wenn ich davor sitze. Für Musikliebhaber sind sie nichts, die sollten sich lieber an die regulären T-Modelle halten, deren Boxen deutlich besser sind, oder Kopfhörer verwenden. Dreht man die Lautstärke etwas runter, wird der Klang etwas ausgeglichener, ist von "gut" aber immernoch weit entfernt. Musik klingt verwaschen und billig komprimiert, teilweise erinnert es mich an die ersten 128kbps-MP3s aus den frühen Jahren von Napster, als man den Unterschied zwischen CD und MP3 noch auf 1000 Meter gegen den Wind hören konnte.
Für diese miesen Boxen gibt es allerdings ein erstaunliches Softwarepaket: Lenovo liefert bei der neuen Gerätegeneration ein kleines Hometheatre-Programm mit, das einen umfangreichen Equalizer enthält, der sich entweder auf Presets für Spiele, Musik oder Filme einstellen lässt, oder manuell konfiguriert werden kann. Das ist für Musikfans wie mich ein schönes Feature, wenn man den Laptop über die Stereoanlage an gute Boxen anschließt.
Bilder
Was wäre ein Review ohne Bilder. Da man aber tausend "Standardfotos" ohne weiteres ergoogeln kann, begnüge ich mich mit wenigen Details: ein allgemeines Foto, einmal die stark reduzierte Clearplate im Vergleich zu Vorgängermodellen, einmal ein Vergleich der Displayhelligkeiten/Qualitäten von X61, T420s, T41 und Dell 2407 WFP, und ein Vergleich der Pixeldichten von T420s und DELL 2407 WFP.
Update
Ich habe mich mittlerweile von dem Gerät getrennt. Die miese Akkulaufzeit, die manchmal kaum für eine Vorlesung reichte, hat mich auf Dauer zu sehr geärgert. Stattdessen empfehle ich das reguläre T420 - wiegt nur unwesentlich mehr und kann einen 9c- und einen Slice-Akku vertragen und ist ansonsten ähnlich gut ausgestattet verfügbar.
nachdem es mir die T4xxs-Serie mittlerweile sehr angetan hat, wollte ich nun auf den neuesten Stand ziehen. Bei NBWN gab es dann ein relativ günstiges T420s in mittlerer Ausstattung für 850€ - das habe ich mir geschnappt. Gestern kam es an und heute kommt das erste Review.
Modelldaten
Es handelt sich um ein T420s 4174-WBB.
- Intel Core i5 2520M, 2.5 - 3.2 Ghz
- Intel QM67 Chipset
- HD+ 1600 x 900
- NVIDIA Quadro NVS 4200M 1024MB Optimus
- Intel Centrino Wireless-N 1000, 802.11 b/g/n
- Conexant 20672 HD Audio
- 1,67 kg
- 44Wh Akku
- 3 Jahre VOS
Design und Verarbeitung
Ich bin bislang ein T410s gewöhnt. Im Vergleich dazu wirkt das T420s zunächst recht wuchtig, weil es vergleichsweise breit ist (16:9 gegen 16:10). Über die großen Displayränder ist schon viel diskutiert worden; sie sind mir auch zu Beginn ziemlich aufgefallen. Schön ist das nicht. Beim T410s und T400s war ein häufiges Problem, dass durch die biegsamen Deckel die Displays mit der Zeit kaputt gingen, wenn sie sich oft mitbiegen mussten. Man sollte meinen, ein breiterer Kunststoffrahmen hätte hier seine Vorteile - aber da täuscht man sich, denn auch beim T420s gilt: das hauchdünne Display samt Deckel lässt sich schon mit geringer Kraft ziemlich hin und her biegen. Für meinen Geschmack hätte man hier ein paar Gramm drauflegen können und dafür einen stabileren Displayrahmen konstruieren können.
Die Baseunit hingegen hält alles aus, ohne sich zu verbieten - da haben die Ingenieure ganze Arbeit geleistet. Selbst über dem leerem Ultrabay-Schacht lässt sich der Bezelrand nicht eindrücken.
Ansonsten sieht die Kiste genau so wie mein T410s aus. Die Verortung der Funktionstasten, der meisten Ports, der Batterie und aller anderen Gliederungspunkte des Geräts ist gleich geblieben. Das T420s verwendet auch denselben Tastaturentyp wie das T410s - die zusätzliche Breite wurde nämlich dazu genutzt, größere Boxengitter zu verbauen.
Display
Über das Display des T420s finden sich im Internet allerlei nicht sehr schöne Aussagen. Anscheinend gibt es verschiedene Varianten, sodass man hier nicht verallgemeinern kann. Problematisch ist v.a. ein Typ, bei dem die Pixel offenbar recht weit auseinander stehen, wodurch eine Art Pixelmatrix erkennbar wird, die beim Draufschauen dann stören kann. Ich scheine Glück gehabt zu haben: mein Display zeigt keinen solchen Effekt. Beim Fotografieren aus absoluter Nähe mit Spiegelreflex-Kamera habe ich das Pixelraster dennoch gut sichtbar aufnehmen können. Vielleicht bin ich also auch einfach weniger empfindlich - würde mich aber wundern.
Im direkten Vergleich mit dem T410s auf maximaler Helligkeit wirkt das Display des T420s eine gute Stufe dunkler. Das stimmt aber nur bedingt. Das Vorgängermodell verfügte nämlich über eine katastrophale Konfiguration mit viel zu hohem Gammawert. Regelt man das Display des T410s im Gammabereich so weit herunter, dass ein halbwegs ordentlicher Kontrast entsteht, ist es nahezu identisch hell wie das T420s. Das neue Modell hat aber deutlich bessere Farben, einen wesentlich schwärzeren Schwarzwert und natürlich eine höhere DPI.
Das Display des T420s ist also tatsächlich erstaunlich gut. Neben einem DELL 2407 WFP wirkt es natürlich immernoch etwas blass, aber kann zumindest einigermaßen mithalten. Von IPS-artigen Farben ist es immer noch weit entfernt, aber für Thinkpad-Verhältnisse ist es positiv zu vermerken.
Die Helligkeit des Displays ist ordentlich. Vergleichen konnte ich aktuell mit einem T41, einem X61 und meinem Arbeitsplatzbildschirm. Das T420s ist am nächsten an dem "echten" Bildschirm dran und erkennbar das hellste Laptop-Display vor Ort (was bei dieser Konkurrenz aber auch keine echte Leistung ist):
Die Auflösung von 1600x900 ist etwas gewöhnungsbedürftig. Auf den ersten Blick ist 16:9 natürlich ziemlich breit, wenn man von 16:10 kommt. Auf den zweiten Blick ist die hohe DPI eine nette Sache. Auf den dritten Blick stellt man fest, dass 1600 Pixel in der Breite gerade so ausreichend sind, um zwei Fenster nebeneinder zu benutzen (abhängig von den Webseiten, aber bei den meisten ist es gerade so machbar). Das ist natürlich ein echter Gewinn gegenüber den 1440 Pixeln des T410s.
Zur Helligkeit sei gesagt, dass man mit ca. Stufe 12 tagsüber gut arbeiten kann, während man unter Stufe 10 eher nachts arbeiten wird, da es dann für Tageslicht schon zu dunkel wird. Stufe 15 ist schon so hell, dass man auch an wirklich sonnigen Tagen noch alles sehen dürfte. Ob man auch in praller Sonne noch Spaß damit hat, wage ich aber zu bezweifeln. Beim Runterdimmen hat das T420s allerdings einen Knall: die Stufen 0, 1, 2 und 3 sind alle gleich hell (bzw. dunkel) - hier bringt hoch- bzw. runterschalten überhaupt keine Veränderung und ändert auch nichts am Stromverbrauch.
Es fällt übrigens auf, dass die Clearplate massiv reduziert wurde. Da sind nur noch 2 LEDs - WLAN-Aktivität und HDD-Aktivität (?). Das wirkt zwar schön aufgeräumt, aber zumindest der Halbmond war m.E. immer schön - das zeigt nun aber die schimmernde Power-LED am Anschaltknopf an.
Hitzeentwicklung und akustische Emissionen
Zu Beginn muss man erwähnen, dass die erste Generation Core-i für ihre Heißblütigkeit ja bekannt ist und ich entsprechend vom T410s nicht gerade verwöhnt war. Das T420s hingegen ist ziemlich cool. Zu cool.
Der Lüfter ist nämlich von Haus aus völlig absurd geregelt. Auch wenn in der Version 1.30 die gröbsten Fehler bereinigt wurden, so läuft der Lüfter nach wie vor extrem früh auf hohen Stufen. Man gewinnt den Eindruck, die Lüftersteuerung strebe eine Idealtemperatur von 40°C an. Bei 45°C läuft der Lüfter auf Stufe 1 an. Bei 50°C schaltet der Lüfter auf die hörbare Stufe 3 hoch. Bei 60°C schaltet er auf Stufe 5 - hier sind wir dann schon an einem Lautstärkepegel, der wirklich störend ist. Daher ist der Gebrauch einer Lüftersteuerung wie TPFanControl durchaus zu empfehlen.
Wenn man sehr sparsam unterwegs ist (ohne Flash, ohne Hintergrundprozesse, gemächlich surfend) dann läuft die Kiste bei ca. 43°C passiv und bleibt es auch. Unter mäßiger Last - Flash, Musik, Surfen... - dreht der Lüfter auf Stufe 1 völlig ausreichend mit 1970RPM und ist nur mit dem Ohr am Gehäuse zu hören; über 50°C erreichen wir so nicht. Befeuert man den Laptop mit allem, was die Trickkiste hergibt (Stress Prime, Furmark), dann erreicht man knapp 80°C in der Spitze und der Lüfter röhrt schon ganz schön auf. Stufe 5 kühlt zwar überhaupt nicht besser als Stufe 3, ist aber dafür sehr laut. Die GPU-Temperatur kann ich leider mit TPFC nicht auslesen - dadurch lässt sich TPFC auch nicht mit der GPU-Temperatur steuern, und das könnte unter Umständen gefährlich werden, wenn die CPU kühler als die GPU wird. Open Hardware Monitor kann die GPU-Temperatur aber auslesen, und dort zeigt sich, dass die GPU bei den von mir getesteten Belastungen ca. 10°C kühler ist als die CPU, bei niedrigen Belastungen jedenfalls noch auf ähnlicher Höhe bleibt. Achtung - bei mir zeigte Open Hardware Monitor eine maximale GPU-Auslastung bei der Nvidia-Karte von 40% an. Das ist überraschend wenig - ich kann mir vorstellen, dass bei hohen Belastungen die Kontrolle mit TPFC ohne GPU-Sensor doch zu einigen Problemen führen könnte. Auf Lüfterstufe 3 konnte ich die GPU aber auch im Furmark unter voller Last bei maximal 85°C halten - insofern dürfte kein großes Risiko bestehen.
Am Chassis entwickelt der Laptop keine auffällig heißen Temperaturen. Sowohl Boden als auch Tastatur bleiben auch bei den genannten maximalen Temperaturszenarien höchstens lauwarm.
Ein leidiges Thema der meisten Intel-CPUs ist das C4-Fiepen, das auch den schönsten Laptop versauen kann. Hier hatte ich offenbar Glück: von meinem T420s ist auch bei völlig stiller Umgebung nichts zu hören.
Optimus
Wie Nvidia spezifiziert, welche Programme mit HD3000 und welche mit NVS4200 laufen sollen, ist mir ein Rätsel. In der Standardkonfiguration wird z.B. das Flash-Plugin des Firefox ("plugin_container.exe" oder so ähnlich) mit der Nvidia-GPU angesteuert, obwohl der Sinn dahinter nicht wirklich plausibel ist, denn die HD3000 packt das ebenfalls spielend und mit nachweislich weniger Verbrauch. Andererseits kennt die Karte nur aktuelle Spiele, während ältere 3D-Titel auch dann, wenn sie die HD3000 spürbar überfordern, nicht mit der Nvidia-GPU gestartet werden. Hier hilft nur manuelles Konfigurieren, aber das macht der Treiber mir sehr einfach (man wählt eine EXE-Datei aus, definiert den dazugehörigen Prozessor und in Zukunft wird das automatisch so gestartet, wann immer die EXE anläuft).
Im Traybereich gibt es ein praktisches Tool, welches anzeigt, ob die Nvidia-GPU gerade für irgendein Programm zuständig ist. Die Umschaltung zwischen Nvidia-Karte und HD3000 funktioniert fließend; der Bildschirm wird lediglich für einen Sekundenbruchteil schwarz, ehe man sofort weiterarbeiten kann.
Akkulaufzeit
Seit dem ersten Slim-Modell der T-Serie, dem T400s, ist immer die Akkulaufzeit der Pferdefuß dieser Geräte gewesen. Durch den kleinen 44Wh-Akku, der unter den Laptop geschnallt wird und daher nicht größer ausfallen kann, ist man ziemlich eingeschränkt. Ein Ultrabay-Akku kann die Laufzeit um 32Wh verlängern, womit man insgesamt auf 76Wh käme - das liegt dann also irgendwo zwischen dem 6-Zeller und dem 9-Zeller des normalen T-Modells. Der Nachteil an der Sache: der Ultrabay-Akku ist vergleichsweise schwer (habe gerade leider keinen da, um nachzuwiegen) und mindert dadurch den Vorteil des s-Modells, leicht zu sein, etwas ab.
Die Verbrauchswerte des T420s sind durchaus ansehnlich - man sollte aber daran denken, alle Treiber zu installieren, denn unerkannte Geräte laufen häufig mit maximalem Verbrauch. Im Surfbetrieb mit aktiviertem WLAN, hohem Traffic und bei maximaler Helligkeit verbraucht der Laptop zwischen 12 und 15 Watt, wobei diese Schwankung vor allem vom WLAN-Traffic herrührt. Damit ist ein Betrieb von ca. 3 Stunden (5 Stunden, in Klammern: Werte mit Ultrabay-Akku) realistisch. Reduziert man die Helligkeit stark auf Stufe 5, so werden bis zu 10W ohne erheblichen Traffic bei bestehender WLAN-Verbindung draus. Das sind bis zu 4 Stunden (6,5 Stunden), wenn man den Verbrauch konstant in diesem Bereich halten kann. Schaltet man WLAN komplett aus, sind bis zu 9W machbar. Tiefere Werte konnte ich nicht erreichen. Damit sind bei absolutem Ausreizen aller Sparmöglichkeiten ungefähr 5 Stunden (8,5 Stunden) Dauerbetrieb möglich.
De facto arbeitet man so aber nicht. Wenn ich normal durchs Internet surfe, erreiche ich Laufzeiten von 3-4 Stunden; dabei pflege ich das Display relativ hell zu benutzen (>10), viel herumzuklicken und ständigen Traffic zu produzieren. Schaut man etwa einen Flash-Film, reicht der Akku kaum für 3 Stunden, da Traffic und CPU-Last durch Flash ganz schön an der Batterie nagen. Wer ohne WLAN arbeitet, gewinnt locker 20-30% Akkulaufzeit. Wer übrigens irgendwelche Sachen mit der Nvidia-Karte macht, während er auf Akku unterwegs ist, wird sich das bald abgewöhnen - denn dann ist der Systemakku spätestens in zwei, eher in eineinhalb Stunden leergesaugt; unter 20W kommt man mit der aktivierten Nvidia-Karte so gut wie nie.
De facto handelt es sich bei der Akkulaufzeit im Prinzip um ein Killerargument. Man lädt einen Akku nicht ständig randvoll, oft ist er eher bei 80 oder 70 Prozent, wenn ich ihn mitnehme. Dann wird es in Vorlesungen durchaus eng. 2 Stunden sind je nach Arbeitslast für einen 3/4 gefüllten Akku durchaus kritisch. Ein riesiges Manko bei einem "ultraportablen" Gerät.
Datenträger
Das T420s wurde mit einer hardwareverschlüsselbaren 250GB-Platte ausgeliefert. Deren Schicksal war leider schon vorab besiegelt; sie wurde durch eine 30GB OCZ Nocti ersetzt. Das liegt nicht daran, dass ich OCZ besonders toll und Intel besonders doof fände, sondern hat den einfachen Grund, dass ich die billigste halbwegs schnelle SSD für mSATA haben wollte, die mehr als 20GB hat, sodass Windows 7 gut draufpasst. Der gesamte Rest an Daten liegt auf einer 1TB-Platte für die Ultrabay, die ich bei Bedarf mitnehme. Die OCZ Nocti ist schnell und stabil, allerdings verursacht sie ab und an kleinere Hänger des Systems, das dann manchmal plötzlich für 30 Sekunden garnicht reagiert, danach aber gewohnt schnell weiterarbeitet. Das scheint ein häufiges Problem der OCZ-SSD zu sein - ich vermute hier einen fehlerhaften Stromsparmechanismus.
Boxen
Eigentlich kommt es mir komisch vor, über die Boxen eines Business-Laptops zu reden, aber für die eine oder andere Skype-Konferenz könnte es ja mal relevant werden. Also: die Boxen sind ausreichend laut, um einen durchschnittlichen Konferenzraum ordentlich zu beschallen; auf Vollgas sind sie mir im ruhigen Ambiente meiner Wohnung unangenehm laut, wenn ich davor sitze. Für Musikliebhaber sind sie nichts, die sollten sich lieber an die regulären T-Modelle halten, deren Boxen deutlich besser sind, oder Kopfhörer verwenden. Dreht man die Lautstärke etwas runter, wird der Klang etwas ausgeglichener, ist von "gut" aber immernoch weit entfernt. Musik klingt verwaschen und billig komprimiert, teilweise erinnert es mich an die ersten 128kbps-MP3s aus den frühen Jahren von Napster, als man den Unterschied zwischen CD und MP3 noch auf 1000 Meter gegen den Wind hören konnte.
Für diese miesen Boxen gibt es allerdings ein erstaunliches Softwarepaket: Lenovo liefert bei der neuen Gerätegeneration ein kleines Hometheatre-Programm mit, das einen umfangreichen Equalizer enthält, der sich entweder auf Presets für Spiele, Musik oder Filme einstellen lässt, oder manuell konfiguriert werden kann. Das ist für Musikfans wie mich ein schönes Feature, wenn man den Laptop über die Stereoanlage an gute Boxen anschließt.
Bilder
Was wäre ein Review ohne Bilder. Da man aber tausend "Standardfotos" ohne weiteres ergoogeln kann, begnüge ich mich mit wenigen Details: ein allgemeines Foto, einmal die stark reduzierte Clearplate im Vergleich zu Vorgängermodellen, einmal ein Vergleich der Displayhelligkeiten/Qualitäten von X61, T420s, T41 und Dell 2407 WFP, und ein Vergleich der Pixeldichten von T420s und DELL 2407 WFP.
Update
Ich habe mich mittlerweile von dem Gerät getrennt. Die miese Akkulaufzeit, die manchmal kaum für eine Vorlesung reichte, hat mich auf Dauer zu sehr geärgert. Stattdessen empfehle ich das reguläre T420 - wiegt nur unwesentlich mehr und kann einen 9c- und einen Slice-Akku vertragen und ist ansonsten ähnlich gut ausgestattet verfügbar.
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