"Linux ist zu komplex geworden"

Ich finde es lustig, dass so Themen immer wieder zu einem Ziel führen: Linux vs. Windows. Auch Schlussfolgerung wie "mein Dokument bla.docx wird unter Linux nicht richtig geöffnet und deshalb ist es schlecht" o.ä. sind so sinnlos. Beschweren Sich die Leute bei VW, wenn der Opel-Motor nicht in Ihren Golf passt? Nein. Würden beide dasselbe, ein für jeden frei zugängliche Format nehmen würde alles passen, da aber jeder ein eigenes hat passt es eben nicht. Ist deswegen einer von den beiden besser oder schlechter oder für den Alltag nicht nutzbar?
Um den ein Ende zu bereiten: zurück zum (interessanten) Thema



http://www.autoextrem.de/attachment.php?attachmentid=51976&stc=1&thumb=1&d=1180287602


Passt doch :eek::thumbup:

Aber eben auch nur mit gebastel.

sry aber der fiel mir grad so ein nach dem Vergleich. Das konnte ich mir einfach nicht verkneifen und soll auch alles andere als ernst gemeint sein
 
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Ich finde es lustig, dass so Themen immer wieder zu einem Ziel führen: Linux vs. Windows. Auch Schlussfolgerung wie "mein Dokument bla.docx wird unter Linux nicht richtig geöffnet und deshalb ist es schlecht" o.ä. sind so sinnlos. Beschweren Sich die Leute bei VW, wenn der Opel-Motor nicht in Ihren Golf passt? Nein. Würden beide dasselbe, ein für jeden frei zugängliche Format nehmen würde alles passen, da aber jeder ein eigenes hat passt es eben nicht. Ist deswegen einer von den beiden besser oder schlechter oder für den Alltag nicht nutzbar?
Das ist ein sehr schöner Vergleich, dem ich nur 100%ig zustimmen kann. Es geht aber meines Erachtens nicht darum, welches von beiden besser oder schlechter ist, sondern darum, dass beide OS-Welten schlicht nicht so einfach miteinander unter einen Hut zu bekommen sind in der real existierenden Wirklichkeit. Das will nur keiner wirklich sehen wollen, und deswegen gibt es immer so ein Diskussionstheater.

Ich selbst bevorzuge privat auch seit meinen PC-Anfangszeiten mit den abschreckend beschränkten Möglichkeiten eines "Windows für Workgroups 3.11" Linux und bin seitdem damit IT-technisch gross geworden. In der Zwischenzeit hat aber Windows ganz mächtig aufgeholt, und viele der damals noch wirklich gültigen Kritikpunkte existieren heutzutage schlicht nicht mehr. Abgesehen davon, dass Windows im Laufe der Zeit einfach die Markt-Luftoberheit für sich gepachtet hat, besteht deswegen eigentlich kein Grund mehr, sich nach Alternativen umschauen zu müssen. Vor allem auch dann nicht, wenn das IT-Ökosystem nunmal fast gänzlich auf Windows geeicht ist und so auch hinreichend gut für den Grossteil der Anwender relativ reibungslos funktioniert.

Das eigentliche Betriebssystem ist auch einfach nicht mehr nur das einzelne Exemplar, mit welchem ein einzelner PC betrieben wird, sondern der umfassende Verbund aller derartiger Systeme, welche (sehr) relativ reibungslos miteinander funktionieren - und das ist eben nunmal auf Windows-Basis. In der real existierenden Wirklichkeit heisst das nun für Linux-Liebhaber wie mich, dass ich mich einfach mit der Dominanz von Windows in der Öffentlichkeit abfinde und es mit Cygwin und aller sonstigen für Windows verfügbaren freien Software so weit aufbohre, dass es den Möglichkeiten meines privat genutzten Lieblingsbetriebssystems halbwegs nahe kommt. Somit bleibe ich im Berufsleben 100% kompatibel zum weltweit übergreifenden Meta-Betriebssystem, und nur das zählt in der beruflichen Wirklichkeit.

Was ich privat so benutze, lasse ich mir allerdings nicht durch solche Sachzwänge zumuten, und bleibe selbst zu 99,9% bei meinem geliebten Linux. Trotzdem habe ich es restlos aufgegeben, meine Bekannt- und Verwandtschaft, denen ich mit meinem IT-Wissen oft genug weiterhelfe, von Linux zu überzeugen. Die haben schlicht ganz anders gewachsene Nutzbedürfnisse und Linux ist für sie eher eine vermeidbare Zumutung, was ich deswegen mittlerweile einfach so akzeptiere. Linux auf dem Desktop muss man definitiv selbst wollen und mögen, ansonsten ist es für den Normalanwender einfach nur überflüssig, da es keines seiner Probleme löst, sondern ohne tiefere Auseinandersetzung damit erstmal selbst eins zu sein scheint (und auch oft genug wäre).

All dies ist nicht die Schuld oder das Verdienst von Windows oder Linux, sondern es ist im Rückblick betrachtet einfach so geworden. Wirklichkeit ist eben anders als man es gerne hätte. Amen.
 
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Die haben schlicht ganz anders gewachsene Nutzbedürfnisse und Linux ist für sie eher eine vermeidbare Zumutung, was ich deswegen mittlerweile einfach so akzeptiere. Linux auf dem Desktop muss man definitiv selbst wollen und mögen, ansonsten ist es für den Normalanwender einfach nur überflüssig, da es keines seiner Probleme löst, sondern ohne tiefere Auseinandersetzung damit erstmal selbst eins zu sein scheint (und auch oft genug wäre).

Findest du nicht, dass du ein wenig übertreibst? Browser, Email, Office... ist doch unter Linux genauso zu bedienen wie unter Windows. Das macht doch für den "Normalanwender" vermutlich schon 90% "seiner Probleme" aus.
 
Findest du nicht, dass du ein wenig übertreibst? Browser, Email, Office... ist doch unter Linux genauso zu bedienen wie unter Windows. Das macht doch für den "Normalanwender" vermutlich schon 90% "seiner Probleme" aus.
Dem kann ich nur beipflichten. Ich kenne einige Leute die problemlos, auch vollkommen ohne IT-Kenntnisse von XP oder MacOS auf Ubuntu umgestiegen sind (damals noch 11.04 mit Unity).

Ist auch meist die Frage unter welchem Betriebssystem man anfängt. Ich habe zum Beispiel mit einem damals schon etwas veralteten (hatte kein Internet) OpenSuse 4.2 angefangen die IT-Welt kennen zu lernen.
Von der Suse habe ich mich irgendwann Richtung ubuntu und dann in Richtung debian davon gemacht. ;)

Grüße
 
Findest du nicht, dass du ein wenig übertreibst?
Nein, nicht im Mindesten. Das ist ja leider das Ernüchternde daran, egal ob es einem passt oder nicht. Da ist alles nur eine Frage der Wahrnehmung, welche der eigenen Erfahrung entspringt.

Für Privatanwender und deren Nutzungsumfeld mag Dein Einwand sicher berechtigt sein, aber um die geht es bei meinen Betrachtungen doch garnicht. Privat brauche ich auch kein Windows, sondern kann darauf ganz problemlos in dem von Dir angeführten Sinne verzichten - auf der privaten Insel zuhause geht das ohne Frage.

Browser, Email, Office... ist doch unter Linux genauso zu bedienen wie unter Windows. Das macht doch für den "Normalanwender" vermutlich schon 90% "seiner Probleme" aus.
Um den Normalanwender geht es hier nicht. In meinem bisherigen Berufsleben in einem der weltweit ganz grossen IT-Konzerne war und ist zum Beispiel der Internet Explorer (in einer ganz bestimmten Version) aufgrund komplexer damit verbundener Applikationen bisher unverzichtbar, also weder mit einem nativen Firefox ersetzbar, noch unter Linux damit auch nur ansatzweise verwirklichbar (und es mit irgendwelchen Workarounds wie WINE zu versuchen, verbietet sich in so einem beruflichen Umfeld von selbst). Als Mail-Client kommt in diesem Umfeld ebenfalls nur MS Outlook in Betracht, alles andere macht nur Probleme (habe es selbst mal kurz mit Thunderbird versucht, es aber schnell wieder aufgegeben). Office war und ist in diesem beruflichen Umfeld ganz konkret nur mit konkreten MS Office-Versionen machbar, um mögliche Kompatibilitätskonflikte so gering wie möglich zu halten. Hatte selbst mal kurz versucht, in diesem Kontext mit OpenOffice zu arbeiten, aber das war anhand der vorliegenden Masse an Dokumenten (sehr komplexe Excel-Sheets und Word-Dokumente) einfach nicht machbar. Es hängt schlicht nicht von einem selbst ab, was in einem ausserordentlich komplexen beruflichen IT-Umfeld machbar ist oder nicht. Damit muss man leben, egal ob es einem passt oder nicht.

Sicher, wenn man ausserhalb eines dermassen riesigen gewachsenen Umfelds in einer privaten Inselsituation arbeitet mag das alles ein geringeres oder gar kein Problem sein, so dass ich Dir natürlich gerne zustimmen würde. Aber meine Erfahrung ist mittlerweile leider eine ganz andere, denn die bereits bestehende IT-Wirklichkeit im beruflichen Umfeld lässt sich nachträglich leider nunmal nicht mehr so anpassen, wie man es gerne hätte. Es hat auch für mich viele Jahre gebraucht, bis ich es anhand der Erfahrung in der real existierenden beruflichen Wirklichkeit endlich begriffen und zum Glück endlich meine Illusionen verloren hatte.

Aber lass Dich nicht abhalten, gegen den Strom zu schwimmen, denn das ist nur gut! Nur weil die real existierende Wirklichkeit tatsächlich so geworden ist, heisst das noch lange nicht, dass sie auf ewig so bleiben wird oder muss. Aber das wird sicher länger benötigen, als es sich die meisten von uns wünschen würden, und auch nicht notwendigerweise in der vorgestellten Form. Eine schnelle Revolution ist dabei nicht zu erwarten, sondern nur eine sehr gemächliche, aber dafür umso dauerhaftere Evolution. Also heiter weiter so!
 
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genau das finde ich auch. mir ist es nicht schwer gefallen von windwos auf ubuntu bzw. parallel mit beiden zu arbeiten. habe das windows design vermisst und kam mir bisschen hilflos vor weil ich die möglichkeiten unter linux noch nicht gekannt habe ^^. aber mitlerweile kann ich verstehen wieso mein professor immer flucht wenn es um programmierstil geht und das er damit droht uns alle in einen raum nur mit windows rechnern zu sperren wenn wir uns einen schlechten programmierstil aneignen.
 
@rumbero

Na, das klingt ja ganz schön überheblich... IE... lass mich raten... 6.0?... letztlich ist es dieses Festkleben am "Standard", das wahren Fortschritt blockiert.
 
Es hängt schlicht nicht von einem selbst ab, was in einem ausserordentlich komplexen beruflichen IT-Umfeld machbar ist oder nicht. Damit muss man leben, egal ob es einem passt oder nicht.
So sieht's – leider – aus.
Früher konnte ich mir als Übersetzer noch aussuchen, mit welchen Tools ich arbeitete. Meist hatte ich Heartsome unter Linux eingesetzt (gibt's auch für Win + Mac). Mittlerweile werden die zu verwendenden Tools vorgegeben (Trados & Across in meinem Fall). Die Heartsome Suite und auch Swordfish gefallen mir wesentlich besser, aber ich bin nun mal Teil einer Produktionskette, in der mit proprietären Dateiformaten gearbeitet wird. Ob andere Tools/Systeme besser sind oder nicht, spielt einfach keine Rolle.
 
@rumbero

Na, das klingt ja ganz schön überheblich... IE... lass mich raten... 6.0?... letztlich ist es dieses Festkleben am "Standard", das wahren Fortschritt blockiert.
Es ist nicht überheblich von mir gemeint, denn die beschriebene berufliche Situation ist leider nicht meinem eigenen Ermessen unterworfen. In diesem weltweit tätigen Konzern würde die Einführung des "wahren Fortschritts" massive Produktivitätseinbussen bedeuten, die vermutlich nicht wieder gut zu machen wären.

Das hat nichts damit zu tun, was man als Normanwender nutzt oder nicht. Wenn man als Normanwender keinerlei Sachzwängen unterworfen ist, also quasi einen halbwegs reinen Tisch hat und idealerweise praktisch von Null aus anfangen kann, oder auch Dokumentenkompatibilität keine Rolle spielt, dann ist es doch relativ egal, ob man unter Linux oder Windows arbeitet. Dann ist es auch egal, ob man sich den Spass erlaubt, zur Not mit WINE zu experimentieren oder einer virtuellen Maschine.

Das wird auch durch meine eigenen privaten Erfahrungen als Normalanwender voll bestätigt, aber die gelten im Berufsleben vieler Leute leider praktisch garnichts. Da muss es nämlich einfach laufen und mehr Einnahmen als Ausgaben einbringen, alles andere ist egal. Das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun.
 
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Häufige Empfehlung: Never change a running system! Und genau das wird ja bei großen Firmen gemacht :D
 
Hallo Zusammen,
ich hatte auch das Problem, das ich viele Dateien Word 2007, Excel 2007 und Powerpoint bearbeiten musste. Daher habe ich seit über einem Jahr die entsprechenden Programme via Wine am laufen. Was mir aufgefallen ist, diese starten unter Ubuntu schneller als unter Windows selbst.

Wer mit Wine nicht basteln will, kann sich mal CrossOver (KLICK) anschauen. Das kostet zwar was, lässt sich aber sehr einfach handhaben. Das ist eigentlich auch nur ein Wine, was schon entsprechend konfiguriert ist.
 
Was auch ganz gut geht, wenn ms office verwendet werden MUSS und man nicht von linux weg möchte ist PlayOnLinux, besonders für PowerPoint, das nicht selten nicht so gern startet.

Aber achtung wie immer, die programme starten und lassen sich gut bedienen, dokumente lassen sich auch bearbeiten die unter win erstellt wurden, aber bereits erstellte dokumente unter linux dann geöffnet zeigen oft sehr gravierende formatfehler, könnte peinlich werden beim nächsten meeting wenn die preäsi dann ziemlich zerkloppt aussieht und man sich entschuldigen muss weil man ja linux verwendet... mein chef würde das nicht soo lustig finden :-D
 
Was auch ganz gut geht, wenn ms office verwendet werden MUSS und man nicht von linux weg möchte ist PlayOnLinux, besonders für PowerPoint, das nicht selten nicht so gern startet.

Aber achtung wie immer, die programme starten und lassen sich gut bedienen, dokumente lassen sich auch bearbeiten die unter win erstellt wurden, aber bereits erstellte dokumente unter linux dann geöffnet zeigen oft sehr gravierende formatfehler, könnte peinlich werden beim nächsten meeting wenn die preäsi dann ziemlich zerkloppt aussieht und man sich entschuldigen muss weil man ja linux verwendet... mein chef würde das nicht soo lustig finden :-D
Die Alternative für PlayOnLinux lautet Winetricks, das ist für nicht-Spiele. :D
Aber das läuft ganz gut und ohne Gebastelt. Von den Resourcen her ist das auf heutigen Systemen auch kein Problem mehr (X4 Prozessor und 8GB RAM, ATI HD5770 in doppelter Ausführung, nur so als Kennlinie). Da gehen noch ganz andere Dinge, sowas wie Battlefield 2 mit 8x Oversampling und ähnliche Spielereien...
 
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