Überstundenregelung (Landwirtschaft)

kranker007

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Nabend Zusammen,

ich hab da mal eine Frage zur Überstundenregelung im Bereich der Landwirtschaft.

Ein Freund in der Familie arbeitet seit Mai in einem Landwirtschaftlichen Unternehmen. Milchproduktion.

Dagegen ist erstmal auch nichts zu sagen. Bezahlung stimmt und der Arbeitsertrag ist für die Branche üblich.

Nun aber zu meinem Anliegen.

Der Bekannte hat seit Mai ! diesen Jahres schon über 300 Überstunden angehäuft und von seinen freien 3 Wochenenden pro Monat( im Vertrag geregelt) ist er weit entfernt.
Maximal bekommt er mal nen halben Tag oder 1 Tag frei. Auch wird er spontan hin und her "geschubbst". Mündlich versprochene Helfer gibt es auch keine.

Wie kann man nun die Überstunden ausgleichen? Freizeit wird ihm nicht gegeben und Geld gibts auch nicht.

In meinen Augen ist das Sklavenarbeit. Sein Leben besteht nur noch aus Arbeiten.

Am besten wäre wahrscheinlich hinschmeissen, aber dann wären die Überstunden weg...

Hat jemand nen Tipp parat?

Gruß und Danke,

kranker007
 
Hi,

ich kenne mich da absolut nicht aus, aber mir kam spontan der Gedanke, daß es vielleicht so wie - teilweise - im Tourismus gehandhabt wird: Während der "Saison" wird sehr viel mehr gearbeitet, in der "toten Zeit" wird weniger gearbeitet und über's Jahr gesehen stimmt es dann? Wobei ich jetzt nicht weiß, ob es in der Milchproduktion eine ausgesprochene Saison gibt (sorry, Weinbaugegend ;) ). Aber auf jeden Fall müsste das ja geklärt werden. Mit einem "jetzt ist es viel Arbeit aber im Herbst/Winter gleicht sich das aus" zumindest, besser mit einer klaren Vereinbarung. Denn seit Mai - da ist ja noch Probezeit, oder? Und die Überstunden werden schon festgehalten? Helfer in der Landwirtschaft sind wohl nicht so einfach zu bekommen.

Gut, mehr kann ich nicht bieten, Fachwissen habe ich leider nicht.

ccat
 
- Kann er die Überstunden nachweisen ?
- wenn er die Überstunden nachweisen kann, wird mit etwas Glück Lohnwucher daraus, d.h. er wird um einen Besuch beim Anwalt nicht herumkommen.
Am besten wäre wahrscheinlich hinschmeissen, aber dann wären die Überstunden weg...
wieso ?
 
Jo, so kenne ich das aus dem Messebau auch.
Da ist aber zum Glück der Sommer die tote Zeit...
 
Mal eine Frage : Ist die Einmischung deinerseits überhaupt erwünscht ? Soll ja Leute geben,die sich gerne ausbeuten lassen/bzw es nicht als solches empfinden ? Wie alt ist der Betroffene ? Gruss Uwe
 
Nabend,

danke schonmal für die Antworten. Überstunden sind aufgeschrieben aber nicht gegenquittiert. Es ist zwar korrekt das momentan Ernte ist, aber jeden Monat über 100 Überstunden?

Als Ausbeutung wird das schon gesehen, aber anderseits, kann man froh sein wenn man in dem Bereich einen Job findet. Meinerseits würde ich behaupten das er Angst um die vielen Überstunden hat.
Wie will er die denn nachweisen?
 
Es kommt auf den Vertrag an den er hat. Wenn er nicht nach Stunden bezahlt wird sondern ein Monatsgehalt pauschal bekommt, sind Überstunden je nach Vertrag nicht auszugleichen oder abzugelten, rechtlich gesehen. Allerdings gibt es Grenzen. Mehr als 10 Stunden am Tag muss der Betrieb sich genehmigen lassen. Absolute tägliche Obergrenze sind 12 Stunden laut Gesetz. Es sind Ruhepausen einzuhalten. Wäre er Gewerkschaftsmitglied http://www.igbau.de/, könnte er dort fragen und evtl. auch eine Schlichtungsstelle anrufen usw. Ist er vermutlich nicht? Dann kann er auch einen Rechtspfleger am Arbeitsgericht fragen oder eben zum Anwalt gehen sofern ein Gespräch mit de, Arbeitgeber nichts bringt.
 
Also die Bezahlung ist pauschal, Regelung lautet die Überstunden abbummeln. Sprich Freizeitausgleich. Das würde aber heißen das er 3 oder 4 Monate aufs Jahr gesehen zu Hause bleiben könnte.
Da er aber allein arbeitet, wird daraus auch nichts.

Probezeit -> Ja !

Auf mehr als 10h am Tag kommt er ohne Probleme.
 
Da der AG in der Probezeit ohne Begründung kündigen kann, hat der AN real gesehen 2 Möglichkeiten
Bleiben oder Gehen.
 
http://www.gesetze-im-internet.de/arbzg/BJNR117100994.html Gesetzestext. In der Probezeit kann der AG ohne Nennung von Gründen mit 2 Wochen Kündigungsfrist kündigen. Ob er das tut, weiss man nicht. Nach der Probezeit ist die Kündigungsfrist etwas länger und die Kündigung schwieriger auszusprechen. Sofern der bekannte keine Lust auf dei Regelung hat wie sie jetzt ist, sollte er sich in aller Stille was anderes suchen.
 
Hallo,

arbeite selbst in der Landwirtschaft und kenne das Spiel nur zu gut.
Probezeit abwarten!
Dann Arbeitgeber ansprechen und auf Einhaltung des Vertrages bestehen. Abfeiern oder Auszahlung...oder selbst kündigen.
Überstunden unbedingt aufschreiben. Sie müssen nicht gegengezeichnet werden. Eigene Notizen reichen vor Gericht.

Uwe
 
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