G. Threepwood
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- 19 Juni 2007
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Hallo,
ich will ein wenig berichten von meinem neuen X300. Es gibt ja bei Leibe schon genug Reviews von dem Ding. Deshalb werde ich es hier ein wenig vom Gesichtspunkt des Umstiegs von meinem alten Laptop auf das neue X300 betrachten.
Der Umstieg war zum einen von Acer zu Lenovo und zum anderen von 15“ SXGA+ auf 13“ WXGA+.
Meine alte Maschine war eines der ersten Centrino Modell, gepaart mit einer Radeon 9700 und einem geräumigen 15“ SXGA+ Bildschirm. Das ganze recht handlich verpackt in 2,8kg und mit beachtlichen 5h Laufzeit.
Diesen Rechner hatte ich 5 Jahre. Ich war sehr zufrieden, die Displayauflösung und Größe hat sich für mich als sehr angenehm und mächtig zum arbeiten erwiesen. Der Rechner hat im Teillastbetrieb niemals gelüftet und lief super zuverlässig.
Die Verarbeitung war sehr gut, trotz extremster mobiler Nutzung hatte ich nie einen Ausfall. Scharniere fest wie am ersten Tag, nur die Farbe am Displaydeckel war an den Ecken irgendwann ab, sonst war er echt noch ansehnlich. Das Studium hat er gerockt und bis zu letzt war es kein Problem mal schnell auf eine Lan-Party zu gehen ohne einen Kofferaum voll Equipment mitnehmen zu müssen. Mit 2 Akkus war auch ein 10h Arbeitstag kein Problem.
Das einzige was richtig schlecht war, war die Tastatur, mit der stand ich bis zu letzt auf Kriegsfuß, größerer Texte zu verfassen war echt eine Qual. Lautsprecher waren auch nicht toll, egal, gescheite Kopfhörer verwendet. Display war Blickwinkelabhängig und für ernsthaftes Online-Spielen zu langsam.
Für mich war es die perfekte Allround-Maschine – hätte ich das Mainboard nicht in einem Regenschauer getötet hätte ich die Kiste immer noch. Das Mainboard zu tauschen wäre nicht schwer gewesen, kann man in 15min machen, wenn man denn ein Ersatzteil zahlen möchte .
Da ich schnell Ersatz brauchte habe ich mich entschieden kein neues altes zu besorgen und gleich was Neues zu holen.
Ich wusste eigentlich ganz genau was ich wollte, da Laptops und IT ein wenig mein Hobby sind. Es sollte leichter werden als mein alter Laptop, die Katastrophe mit der Tastatur sollte sich nicht wiederholen. Beibehalten wollte ich einen Tag ohne Netzteil zu überstehen.
Ein nicht entspiegeltes Display war ein absolutes No-Go, das hat die Auswahl schon mal beachtlich eingeschränkt. Wide-Screen wollte ich eigentlich auch überhaupt nicht – fast alles was ich bearbeite und betrachte hat Hochformat. Auf jeden Fall wollte ich wieder eine recht hohe Auflösung.
Dann sollte es möglicht „benutzbar“ sein und immer dabei sein. Ein CD-Rom hatte ich über die Jahre eigentlich nur zum installieren des BS gebraucht, daher kam durchaus ein Modell ohne optisches Laufwerk in Frage.
Das X300 hat mich schon fasziniert, als es auf den Markt kam. Ich dachte mir damals: das wäre das fast perfekte Gerät für mich – die haben alles über Bord geworfen auf das man irgendwie verzichten kann und das was ich unbedingt brauche drin gelassen. Das kommt selten vor, den meisten Konfigurationen kann ich nichts abgewinnen.
Das X300 ist leider Widescreen, großer Minuspunkt, aber was will man machen in der heutigen Zeit. Die Auflösung ist für dir geboten Fläche schön fein und man kann durchaus einiges unterbringen auf den 13,3“. Die Tastatur ist noch besser als ich es erwartet hätte, in den Trackpoint hatte ich mich am ersten Abend schon verliebt, sehr geil.
Das Display ist leider wieder genauso ranzig Blickwinkelabhängig wie mein altes, zusätzlich hat es noch dieses hässliche „light leaking“, dafür ist es etwas schneller bei Spielen.
Das Gewicht ist der Hammer, 1,4Kg gegenüber 2,8Kg sind Welten . Mit dem kleinen Akku schaffe ich gerade mal so 3h – bin die Woche die ganze Zeit auf der Jagt nach diversen Steckdosen gewesen, das geht leider gar nicht, also habe ich noch mal (fast für den Preis eines Netbooks) Akkus bestellt. Unverschämt teuer die Dinger – mein altes war ein Compal Barebone, da hat man neu hergestellte originale 70Wh Akkus für 70.- Euro bekommen – jetzt musste ich ein Vielfaches zahlen. Aber was tut man nicht alles um sich ein tolles Arbeitsgerät zusammenzustellen.
Die Verarbeitung ist bis auf ein paar Kleinigkeiten wirklich super. Die Tastatur ist der Hammer – damit lässt es sich genauso gut Tippen wie auf einer richtigen Tastatur am Desktop. Die Scharniere sind super fest – das öffnen ist fast schon etwas umständlich, da man wenn man nur den kleinen Akku drin hat mit einer Hand das Unterteil festhalten muss, aber besser so als wackelige Scharniere.
Wenn das Display geschlossen ist hat es, trotz das es eingerastet ist noch deutlich Spiel, das wurde ja schon öfter bemängelt, kann ich allerdings nicht nachvollziehen, was daran schlecht sein soll.
Was allerdings sehr unschön ist, ist dass sich der Touchpoint schon bei minimalstem Druck auf den Displaydeckel am LCD abzeichnet. Das gefällt mir gar nicht, andererseits habe ich aber auch keine Lust ein Tuch auf die Tastatur zu legen, das ist mir zu viel Aufwand. Ich muss mal noch die andern Touchpoint-Kappen testen, eventuell schauen die nicht ganz so weit raus.
Die gummierte Oberfläche hat es mir auch sofort angetan, dass fühlt sich schon sehr geil an und ist nicht ganz so anfällig für hässliche Abdrücke wie der unsägliche Klarlack, der in letzter Zeit Einzug gehalten hat.
Leider steht mein Exemplar nicht 100% eben auf dem Tisch, rechts vorne ist ca. 1mm Spiel. Dadurch federt das Laptop leicht ein wenn man die rechte Hand darauf legt. Mit dem großen Akku habe ich das Problem nicht, da er seine eigenen Füße mitbringt. Ich denke ich werde da einfach mal den Gummifuß abmachen und noch etwas drunter kleben, das sollte ja ein einfaches Unterfangen werden.
Der Akku der dabei war hat leider keine gute Passform er steht mehrere mm ab. Auch verriegelt das eine Hebelchen nicht, bzw. lässt es sich nicht arretieren und rutscht somit immer wieder raus. Fest ist der Akku trotzdem, es schränkt die Funktion nicht ein und auf der Unterseite sieht man die Misere nicht, von daher stört mich das nicht.
Wenn wir schon beim Akku sind. Ich habe den Prozessor komplett auf 1V laufen, weiter runter geht leider nicht. Bei 800Mhz kann man ihn sowieso nicht undervolten. Daher wird es für dir Akkulaufzeit nicht viel bringen. Bei der Hitze unter Volllast bringt es aber einige Grad, das habe ich kurz getestet, immerhin.
Alles in allem ist das mit den LV-Prozessoren imho aber eine Verarsche (aka geschicktes Marketing) von Intel. Ich meine mein Pentium M Dothan lief mit 0,7V bei 600Mhz und bei 1,4Ghz lief der immer noch mit 0,95V. Erst bei 2,1Ghz war dann etwas mehr Spannung nötig. Testweise hatte ich die Festplatte mit Truecrypt verschlüsselt. Der Core 2 Duo L7100 ist dabei deutlich langsamer als der Pentium M 765 obwohl TC auf zwei Kerne skaliert. Leistungsmäßig schon ziemlich arm, aber für mich zu verkraften, da ich eigentlich keine Anwendungen benutze die ein starke CPU brauchen. TC war bisher die einzige Einschränkung, die ich auf Grund der lahmen CPU hatte.
Auch bläst das X300 ganz schön viel heiße Luft aus dem Gehäuse, auch wenn es nichts zu tun hat. Ich vermute allerdings, dass das Kühlsystem sehr klein und leicht ausgelegt ist. Hat eigentlich von euch schon mal jemand das X300 soweit zerlegt, um zu sehen ob die richtige Wärmeleitpaste verwenden oder so ein unsägliches Pad?
Das Kühlsystem hält das Gerät sehr kühl, auch auf dem Bett wird es nicht heiß, allerdings läuft der Lüfter dann laut und ausdauernd. Mit TP-Fancontrol kann man das aber halbwegs in den Griff bekommen. Das Gerät wird dann aber deutlich wärmer, dafür ist es die meiste Zeit lautlos – und ich meine wirklich lautlos. Seit ich das CD-Rom ausgebaut habe macht es auch beim Anschalten keinerlei Geräusche mehr. Daran musste ich mich auch erst mal gewöhnen, vor allem das fehlende Festplattengeräusch ist echt seltsam – aber irgendwie gut ?.
Wenn denn der Lüfter aus ist, ist mein Gerät absolut lautlos, das hat schon was. Im Akkubetrieb kann man einen hochfrequenten Ton hören wenn man das Ohr direkt auf die Tastatur legt. Ob das dass gefürchtete C4 Fiepsen ist? Aus 20cm Entfernung kann ich es aber nicht mehr hören, auch nicht wenn ich mich darauf konzentriere. Da habe ich echt Glück gehabt, wenn es hörbar gefiepst hätte, hätte ich es umtauschen müssen.
Mit dem Netzteil habe ich weniger Glück gehabt, wenn der Laptop daran läuft ist alles ok, wenn es allerdings nur so in der Steckdose steckt oder der Laptop aus ist fiepst es so laut, dass man es auch aus 3m Entfernung noch so laut hört dass es echt nicht zu ertragen ist. Ich gehe mal davon aus, dass es kein Problem sein wird das Netzteil auf Garantie zu tauschen.
Kommen wir zur SSD. Ich wusste aus eigener Erfahrung, dass schnelle Festplatten PCs spürbar beschleunigen. Im Desktop nutze ich seit Jahren eine Raptor mit 10.000Upm als Systemplatte. Das ist sehr angenehm, Windows startet fix und Programme ebenso.
Die SSD spielt aber noch mal auf einem anderen Level. Ich habe noch nie zuvor so schnell Windows XP gebootet, Programme installiert und gelöscht oder Dateien geöffnet. Total genial. Das X300 bootet schneller als mein Desktop mit Core 2 Quad und 10k Festplatte . 64GB sind nicht viel, ich habe aber alles untergebracht was ich zum arbeiten brauche und habe noch Platz für ein paar Filme etc. kann also nicht klagen.
Über das Display wurde ja schon genug geschrieben, könnte natürlich besser sein, ich komme damit zurecht. Die Auflösung war einer der Kaufgründe, WXGA wäre mir zu wenig gewesen. Allerdings kommt es an mein altes SXGA+ nicht ganz heran. 1050 Pixel in der Höhe sind eben doch deutlich mehr als „nur“ 900. Besonders bei Dokumenten im Hochformat fällt mir das auf. Ich denke 14“ SXGA+ hätte mir auch gut gefallen, allerdings habe ich keinen Rechner gefunden, der mit dieser Größe ähnlich leicht war.
Was soll’s, ich komme ganz gut damit zurecht, habe mich schon ziemlich daran gewöhnt – dann hat das Display leider einen Riesigen Rahmen, sieht aus wie die Modelle aus den 90er Jahren . Beeindruckend ist allerdings wie steif es sich anfühlt.
Das ganze Gerät ist beachtlich stabil, ich habe auch keine Bedenken es mit einer Hand durch die Gegend zu tragen, nichts knarzt oder verwindet sich, sehr schön und sehr leicht ?.
Dann war ich gleich am ersten Wochenende auch einer Lan-Party (mache ich nur alle Jahre mal, hat sich aber gut getroffen). Ich hatte meinen Desktop dabei und da das X300 ganz neu war habe ich auch das mitgenommen. War gut so, da noch ein Kumpel dazu stieß der keinen Rechner hatte. Dem habe ich dann mein Rechner abgetreten und mich an mein X300 begeben.
Quake 3 läuft wunderbar auf nativer Auflösung. Bei Warcraft 3 muss man die Details etwas runterschrauben, sonst ist Towerdefence nicht flüssig spielbar.
CSS habe ich trotz einigem probieren nicht spielbar hinbekommen. Nicht mal mit minimalen Einstellungen ist es auch nur annährend spielbar – mir wars recht, ich seh bei dem Game eh kein land. COD1 läuft auf 1024x768 ganz passabel.
Und Halflife 1 und das alte CS geht natürlich auch. Das Laptop hat munter 3 Tage dauerzocken ohne zu murren ausgehalten. Ich hatte den Lüfter dabei aber auf „Bios Mode“ laufen. Ein 17“ Kollege, der eigentlich zum spielen sein sollte hatte da mehr Probleme. Den mussten wir hinten aufbocken, damit er nicht überhitzt.
Spiele die kein Widescreen unterstützen sehen natürlich entsprechend gestaucht aus.
Also spielen geht auch mit dem X300, allerdings fast nur Retro Games, aber für Lan ist das eigentlich egal, Hauptsache es macht Spaß. Hier war mein 5 Jahre altes Acer mit der 9700er Radeon Leistungsmäßig weit voraus. CSS, Doom 3, etc konnte ich auf der Kiste spielen.
Aber das nur so nebenbei, zum spielen habe ich mir das X300 ja auch nicht angeschafft.
Nun habe ich mir noch den 6er und Bay Akku geholt. Damit ist der Rechner deutlich schwerer, aber im Vergleich zu anderen Modellen natürlich immer noch ein Federgewicht. Laufzeit muss ich noch schauen. Mit Wlan und brauchbarer Display Helligkeit komme ich auf 9,5 Watt verbrauch. Rein von den Zahlen sollten also gut 6h drin sein. Wenn ich noch den kleinen Akku der dabei war in den Rucksack stecke werde ich wohl so bei 2Kg sein und einen Tag ohne Netzteil auskommen. Muss ich wie gesagt aber noch testen.
Ganz dicker Minuspunkt ist, dass der Rechner beim abstecken von USB-Geräten reproduzierbar einfriert. Das war beim vorinstallierten Vista so und ist bei einem selbst aufgesetzten XP mit aktuellen Treibern immer noch so.
Immerhin gibt es alle Treiber gut sortiert auf der Lenovo Seite, bei Acer musste man da in den Weiten des Netzes selbst nach aktuellen Treibern suchen.
Das ist für mich echt ein großes Problem, wenn man etwas auf dem Rechner arbeitet und es noch nicht gespeichert hat und dann mal schnell einen USB Stick rein macht – zack alles weg ?.
Das Problem scheine nicht nur ich zu haben, allerdings habe ich bisher keine Lösung gefunden.
Was mir am X300 sehr gut gefällt ist die Anordnung der Schnittstellen – zu verdanken ist es vor allem der Tatsache, dass Lenovo das Konzept mit dem Akku an der Rückseite beim X300 nicht verfolg hat. Das X300 hat vorne und rechts keine Schnittstellen, genau so will ich das haben (bin Rechtshänder). Audio und USB links, Lan und Monitor-out hinten. Perfekt – zumindest fast, der Schalter fürs Wlan ist hinten und auch noch so schwergängig, dass man ihn mit dem Fingernagel bedienen muss. Denn hätten sie echt an die Seite oder wegen mir auch vorne hin machen sollen, so bringt er jedenfalls nicht viel.
Mit der FN-Taste kann man auch das W-Lan aus und an machen, was ich im Akkubetrieb auch gerne mal mache. Nur habe ich es bisher leider nicht geschafft Wlan alleine aus und an zu machen mit einer einfachen Tastenkombination, es ist immer Kombiniert mit Bluetooth, was ich nicht nutze und somit gerne immer aus hätte. Hoffentlich bekomme ich das noch hin, weil so wie es jetzt ist, es echt ultra aufwändig ist.
Webcam hat es auch noch, habe ich nicht getestet, wüsste auch nicht für was ich die brauchen sollte, die hätten sie imho auch zugunsten eines größeren Displays weg lassen können.
Die Lautsprecher sind beeindruckend, sehr klarer und Lauter ton. Der Audio-Ausgang liefert eine tolle Qualität – besser als bei meinem letzten Gerät.
DVI hat es nicht, da ich nur einen Röhrenbildschirm besitze ist das für mich kein Minuspunkt. Der Oft bemängelte fehlende Dockinganschuß stört mich auch nicht, da ich direkt am X300 arbeite – ich benutze nicht mal mehr eine Maus.
Wlan Empfang ist subjektiv sehr gut. Ist übrigens das schnellere Wlan und 1000er Lan ist auch an Bord, sehr schön.
So, nach einem echt wirren Text noch der Versuch zu einem Fazit zu kommen :
Ich bin hin und her gerissen, eigentlich bin ich zufrieden. Die Verarbeitung ist wertig, die Performance für Office und Internet genial, das Gewicht bei der Größe auch. Die SSD ist der Hammer, das Display voll tauglich um auch im Freien zu arbeiten.
Auf der anderen Seite ist der Lüfter zu Laut, die Akkulaufzeit nur mit teueren Zusatzakkus auf ein (für mich) brauchbares Maß zu bringen.
Immerhin habe ich nun über 1200.- Euro für das Gerät gezahlt, Vor-Ort fehlt auch noch, wenn man bedenkt was andere Laptops kosten nicht unbedingt super günstig.
Richtig mies ist das USB Problem, weil es sorgloses arbeiten sehr einschränkt. Das Notebook steht nur auf 3 Beinen, der kleine Akku steht extrem weit ab und die Verriegelung rastet nicht ein. Das Netzteil pfeift hochfrequent. Der Lüfter läuft mit Werkseinstellungen ständig. Der Akku hält nicht besonders lang.
Als richtiges Premium-Produkt, wie es bei seiner Einführung beworben wurde kann das X300 aus diesen Gründen nicht überzeugen. Aber für meinen Einsatzzweck ist es auch so schon echt gut geeignet, bzw. ist das Gerät welches für mich nach langer Recherche am geeignetsten erschien.
Sorry für den langen Text, aber ich habe ja niemand Gezwungen ihn zu lesen – es hat Spaß gemacht ihn auf der genialen Tastatur des X300 zu verfassen.
Gruß
ich will ein wenig berichten von meinem neuen X300. Es gibt ja bei Leibe schon genug Reviews von dem Ding. Deshalb werde ich es hier ein wenig vom Gesichtspunkt des Umstiegs von meinem alten Laptop auf das neue X300 betrachten.
Der Umstieg war zum einen von Acer zu Lenovo und zum anderen von 15“ SXGA+ auf 13“ WXGA+.
Meine alte Maschine war eines der ersten Centrino Modell, gepaart mit einer Radeon 9700 und einem geräumigen 15“ SXGA+ Bildschirm. Das ganze recht handlich verpackt in 2,8kg und mit beachtlichen 5h Laufzeit.
Diesen Rechner hatte ich 5 Jahre. Ich war sehr zufrieden, die Displayauflösung und Größe hat sich für mich als sehr angenehm und mächtig zum arbeiten erwiesen. Der Rechner hat im Teillastbetrieb niemals gelüftet und lief super zuverlässig.
Die Verarbeitung war sehr gut, trotz extremster mobiler Nutzung hatte ich nie einen Ausfall. Scharniere fest wie am ersten Tag, nur die Farbe am Displaydeckel war an den Ecken irgendwann ab, sonst war er echt noch ansehnlich. Das Studium hat er gerockt und bis zu letzt war es kein Problem mal schnell auf eine Lan-Party zu gehen ohne einen Kofferaum voll Equipment mitnehmen zu müssen. Mit 2 Akkus war auch ein 10h Arbeitstag kein Problem.
Das einzige was richtig schlecht war, war die Tastatur, mit der stand ich bis zu letzt auf Kriegsfuß, größerer Texte zu verfassen war echt eine Qual. Lautsprecher waren auch nicht toll, egal, gescheite Kopfhörer verwendet. Display war Blickwinkelabhängig und für ernsthaftes Online-Spielen zu langsam.
Für mich war es die perfekte Allround-Maschine – hätte ich das Mainboard nicht in einem Regenschauer getötet hätte ich die Kiste immer noch. Das Mainboard zu tauschen wäre nicht schwer gewesen, kann man in 15min machen, wenn man denn ein Ersatzteil zahlen möchte .
Da ich schnell Ersatz brauchte habe ich mich entschieden kein neues altes zu besorgen und gleich was Neues zu holen.
Ich wusste eigentlich ganz genau was ich wollte, da Laptops und IT ein wenig mein Hobby sind. Es sollte leichter werden als mein alter Laptop, die Katastrophe mit der Tastatur sollte sich nicht wiederholen. Beibehalten wollte ich einen Tag ohne Netzteil zu überstehen.
Ein nicht entspiegeltes Display war ein absolutes No-Go, das hat die Auswahl schon mal beachtlich eingeschränkt. Wide-Screen wollte ich eigentlich auch überhaupt nicht – fast alles was ich bearbeite und betrachte hat Hochformat. Auf jeden Fall wollte ich wieder eine recht hohe Auflösung.
Dann sollte es möglicht „benutzbar“ sein und immer dabei sein. Ein CD-Rom hatte ich über die Jahre eigentlich nur zum installieren des BS gebraucht, daher kam durchaus ein Modell ohne optisches Laufwerk in Frage.
Das X300 hat mich schon fasziniert, als es auf den Markt kam. Ich dachte mir damals: das wäre das fast perfekte Gerät für mich – die haben alles über Bord geworfen auf das man irgendwie verzichten kann und das was ich unbedingt brauche drin gelassen. Das kommt selten vor, den meisten Konfigurationen kann ich nichts abgewinnen.
Das X300 ist leider Widescreen, großer Minuspunkt, aber was will man machen in der heutigen Zeit. Die Auflösung ist für dir geboten Fläche schön fein und man kann durchaus einiges unterbringen auf den 13,3“. Die Tastatur ist noch besser als ich es erwartet hätte, in den Trackpoint hatte ich mich am ersten Abend schon verliebt, sehr geil.
Das Display ist leider wieder genauso ranzig Blickwinkelabhängig wie mein altes, zusätzlich hat es noch dieses hässliche „light leaking“, dafür ist es etwas schneller bei Spielen.
Das Gewicht ist der Hammer, 1,4Kg gegenüber 2,8Kg sind Welten . Mit dem kleinen Akku schaffe ich gerade mal so 3h – bin die Woche die ganze Zeit auf der Jagt nach diversen Steckdosen gewesen, das geht leider gar nicht, also habe ich noch mal (fast für den Preis eines Netbooks) Akkus bestellt. Unverschämt teuer die Dinger – mein altes war ein Compal Barebone, da hat man neu hergestellte originale 70Wh Akkus für 70.- Euro bekommen – jetzt musste ich ein Vielfaches zahlen. Aber was tut man nicht alles um sich ein tolles Arbeitsgerät zusammenzustellen.
Die Verarbeitung ist bis auf ein paar Kleinigkeiten wirklich super. Die Tastatur ist der Hammer – damit lässt es sich genauso gut Tippen wie auf einer richtigen Tastatur am Desktop. Die Scharniere sind super fest – das öffnen ist fast schon etwas umständlich, da man wenn man nur den kleinen Akku drin hat mit einer Hand das Unterteil festhalten muss, aber besser so als wackelige Scharniere.
Wenn das Display geschlossen ist hat es, trotz das es eingerastet ist noch deutlich Spiel, das wurde ja schon öfter bemängelt, kann ich allerdings nicht nachvollziehen, was daran schlecht sein soll.
Was allerdings sehr unschön ist, ist dass sich der Touchpoint schon bei minimalstem Druck auf den Displaydeckel am LCD abzeichnet. Das gefällt mir gar nicht, andererseits habe ich aber auch keine Lust ein Tuch auf die Tastatur zu legen, das ist mir zu viel Aufwand. Ich muss mal noch die andern Touchpoint-Kappen testen, eventuell schauen die nicht ganz so weit raus.
Die gummierte Oberfläche hat es mir auch sofort angetan, dass fühlt sich schon sehr geil an und ist nicht ganz so anfällig für hässliche Abdrücke wie der unsägliche Klarlack, der in letzter Zeit Einzug gehalten hat.
Leider steht mein Exemplar nicht 100% eben auf dem Tisch, rechts vorne ist ca. 1mm Spiel. Dadurch federt das Laptop leicht ein wenn man die rechte Hand darauf legt. Mit dem großen Akku habe ich das Problem nicht, da er seine eigenen Füße mitbringt. Ich denke ich werde da einfach mal den Gummifuß abmachen und noch etwas drunter kleben, das sollte ja ein einfaches Unterfangen werden.
Der Akku der dabei war hat leider keine gute Passform er steht mehrere mm ab. Auch verriegelt das eine Hebelchen nicht, bzw. lässt es sich nicht arretieren und rutscht somit immer wieder raus. Fest ist der Akku trotzdem, es schränkt die Funktion nicht ein und auf der Unterseite sieht man die Misere nicht, von daher stört mich das nicht.
Wenn wir schon beim Akku sind. Ich habe den Prozessor komplett auf 1V laufen, weiter runter geht leider nicht. Bei 800Mhz kann man ihn sowieso nicht undervolten. Daher wird es für dir Akkulaufzeit nicht viel bringen. Bei der Hitze unter Volllast bringt es aber einige Grad, das habe ich kurz getestet, immerhin.
Alles in allem ist das mit den LV-Prozessoren imho aber eine Verarsche (aka geschicktes Marketing) von Intel. Ich meine mein Pentium M Dothan lief mit 0,7V bei 600Mhz und bei 1,4Ghz lief der immer noch mit 0,95V. Erst bei 2,1Ghz war dann etwas mehr Spannung nötig. Testweise hatte ich die Festplatte mit Truecrypt verschlüsselt. Der Core 2 Duo L7100 ist dabei deutlich langsamer als der Pentium M 765 obwohl TC auf zwei Kerne skaliert. Leistungsmäßig schon ziemlich arm, aber für mich zu verkraften, da ich eigentlich keine Anwendungen benutze die ein starke CPU brauchen. TC war bisher die einzige Einschränkung, die ich auf Grund der lahmen CPU hatte.
Auch bläst das X300 ganz schön viel heiße Luft aus dem Gehäuse, auch wenn es nichts zu tun hat. Ich vermute allerdings, dass das Kühlsystem sehr klein und leicht ausgelegt ist. Hat eigentlich von euch schon mal jemand das X300 soweit zerlegt, um zu sehen ob die richtige Wärmeleitpaste verwenden oder so ein unsägliches Pad?
Das Kühlsystem hält das Gerät sehr kühl, auch auf dem Bett wird es nicht heiß, allerdings läuft der Lüfter dann laut und ausdauernd. Mit TP-Fancontrol kann man das aber halbwegs in den Griff bekommen. Das Gerät wird dann aber deutlich wärmer, dafür ist es die meiste Zeit lautlos – und ich meine wirklich lautlos. Seit ich das CD-Rom ausgebaut habe macht es auch beim Anschalten keinerlei Geräusche mehr. Daran musste ich mich auch erst mal gewöhnen, vor allem das fehlende Festplattengeräusch ist echt seltsam – aber irgendwie gut ?.
Wenn denn der Lüfter aus ist, ist mein Gerät absolut lautlos, das hat schon was. Im Akkubetrieb kann man einen hochfrequenten Ton hören wenn man das Ohr direkt auf die Tastatur legt. Ob das dass gefürchtete C4 Fiepsen ist? Aus 20cm Entfernung kann ich es aber nicht mehr hören, auch nicht wenn ich mich darauf konzentriere. Da habe ich echt Glück gehabt, wenn es hörbar gefiepst hätte, hätte ich es umtauschen müssen.
Mit dem Netzteil habe ich weniger Glück gehabt, wenn der Laptop daran läuft ist alles ok, wenn es allerdings nur so in der Steckdose steckt oder der Laptop aus ist fiepst es so laut, dass man es auch aus 3m Entfernung noch so laut hört dass es echt nicht zu ertragen ist. Ich gehe mal davon aus, dass es kein Problem sein wird das Netzteil auf Garantie zu tauschen.
Kommen wir zur SSD. Ich wusste aus eigener Erfahrung, dass schnelle Festplatten PCs spürbar beschleunigen. Im Desktop nutze ich seit Jahren eine Raptor mit 10.000Upm als Systemplatte. Das ist sehr angenehm, Windows startet fix und Programme ebenso.
Die SSD spielt aber noch mal auf einem anderen Level. Ich habe noch nie zuvor so schnell Windows XP gebootet, Programme installiert und gelöscht oder Dateien geöffnet. Total genial. Das X300 bootet schneller als mein Desktop mit Core 2 Quad und 10k Festplatte . 64GB sind nicht viel, ich habe aber alles untergebracht was ich zum arbeiten brauche und habe noch Platz für ein paar Filme etc. kann also nicht klagen.
Über das Display wurde ja schon genug geschrieben, könnte natürlich besser sein, ich komme damit zurecht. Die Auflösung war einer der Kaufgründe, WXGA wäre mir zu wenig gewesen. Allerdings kommt es an mein altes SXGA+ nicht ganz heran. 1050 Pixel in der Höhe sind eben doch deutlich mehr als „nur“ 900. Besonders bei Dokumenten im Hochformat fällt mir das auf. Ich denke 14“ SXGA+ hätte mir auch gut gefallen, allerdings habe ich keinen Rechner gefunden, der mit dieser Größe ähnlich leicht war.
Was soll’s, ich komme ganz gut damit zurecht, habe mich schon ziemlich daran gewöhnt – dann hat das Display leider einen Riesigen Rahmen, sieht aus wie die Modelle aus den 90er Jahren . Beeindruckend ist allerdings wie steif es sich anfühlt.
Das ganze Gerät ist beachtlich stabil, ich habe auch keine Bedenken es mit einer Hand durch die Gegend zu tragen, nichts knarzt oder verwindet sich, sehr schön und sehr leicht ?.
Dann war ich gleich am ersten Wochenende auch einer Lan-Party (mache ich nur alle Jahre mal, hat sich aber gut getroffen). Ich hatte meinen Desktop dabei und da das X300 ganz neu war habe ich auch das mitgenommen. War gut so, da noch ein Kumpel dazu stieß der keinen Rechner hatte. Dem habe ich dann mein Rechner abgetreten und mich an mein X300 begeben.
Quake 3 läuft wunderbar auf nativer Auflösung. Bei Warcraft 3 muss man die Details etwas runterschrauben, sonst ist Towerdefence nicht flüssig spielbar.
CSS habe ich trotz einigem probieren nicht spielbar hinbekommen. Nicht mal mit minimalen Einstellungen ist es auch nur annährend spielbar – mir wars recht, ich seh bei dem Game eh kein land. COD1 läuft auf 1024x768 ganz passabel.
Und Halflife 1 und das alte CS geht natürlich auch. Das Laptop hat munter 3 Tage dauerzocken ohne zu murren ausgehalten. Ich hatte den Lüfter dabei aber auf „Bios Mode“ laufen. Ein 17“ Kollege, der eigentlich zum spielen sein sollte hatte da mehr Probleme. Den mussten wir hinten aufbocken, damit er nicht überhitzt.
Spiele die kein Widescreen unterstützen sehen natürlich entsprechend gestaucht aus.
Also spielen geht auch mit dem X300, allerdings fast nur Retro Games, aber für Lan ist das eigentlich egal, Hauptsache es macht Spaß. Hier war mein 5 Jahre altes Acer mit der 9700er Radeon Leistungsmäßig weit voraus. CSS, Doom 3, etc konnte ich auf der Kiste spielen.
Aber das nur so nebenbei, zum spielen habe ich mir das X300 ja auch nicht angeschafft.
Nun habe ich mir noch den 6er und Bay Akku geholt. Damit ist der Rechner deutlich schwerer, aber im Vergleich zu anderen Modellen natürlich immer noch ein Federgewicht. Laufzeit muss ich noch schauen. Mit Wlan und brauchbarer Display Helligkeit komme ich auf 9,5 Watt verbrauch. Rein von den Zahlen sollten also gut 6h drin sein. Wenn ich noch den kleinen Akku der dabei war in den Rucksack stecke werde ich wohl so bei 2Kg sein und einen Tag ohne Netzteil auskommen. Muss ich wie gesagt aber noch testen.
Ganz dicker Minuspunkt ist, dass der Rechner beim abstecken von USB-Geräten reproduzierbar einfriert. Das war beim vorinstallierten Vista so und ist bei einem selbst aufgesetzten XP mit aktuellen Treibern immer noch so.
Immerhin gibt es alle Treiber gut sortiert auf der Lenovo Seite, bei Acer musste man da in den Weiten des Netzes selbst nach aktuellen Treibern suchen.
Das ist für mich echt ein großes Problem, wenn man etwas auf dem Rechner arbeitet und es noch nicht gespeichert hat und dann mal schnell einen USB Stick rein macht – zack alles weg ?.
Das Problem scheine nicht nur ich zu haben, allerdings habe ich bisher keine Lösung gefunden.
Was mir am X300 sehr gut gefällt ist die Anordnung der Schnittstellen – zu verdanken ist es vor allem der Tatsache, dass Lenovo das Konzept mit dem Akku an der Rückseite beim X300 nicht verfolg hat. Das X300 hat vorne und rechts keine Schnittstellen, genau so will ich das haben (bin Rechtshänder). Audio und USB links, Lan und Monitor-out hinten. Perfekt – zumindest fast, der Schalter fürs Wlan ist hinten und auch noch so schwergängig, dass man ihn mit dem Fingernagel bedienen muss. Denn hätten sie echt an die Seite oder wegen mir auch vorne hin machen sollen, so bringt er jedenfalls nicht viel.
Mit der FN-Taste kann man auch das W-Lan aus und an machen, was ich im Akkubetrieb auch gerne mal mache. Nur habe ich es bisher leider nicht geschafft Wlan alleine aus und an zu machen mit einer einfachen Tastenkombination, es ist immer Kombiniert mit Bluetooth, was ich nicht nutze und somit gerne immer aus hätte. Hoffentlich bekomme ich das noch hin, weil so wie es jetzt ist, es echt ultra aufwändig ist.
Webcam hat es auch noch, habe ich nicht getestet, wüsste auch nicht für was ich die brauchen sollte, die hätten sie imho auch zugunsten eines größeren Displays weg lassen können.
Die Lautsprecher sind beeindruckend, sehr klarer und Lauter ton. Der Audio-Ausgang liefert eine tolle Qualität – besser als bei meinem letzten Gerät.
DVI hat es nicht, da ich nur einen Röhrenbildschirm besitze ist das für mich kein Minuspunkt. Der Oft bemängelte fehlende Dockinganschuß stört mich auch nicht, da ich direkt am X300 arbeite – ich benutze nicht mal mehr eine Maus.
Wlan Empfang ist subjektiv sehr gut. Ist übrigens das schnellere Wlan und 1000er Lan ist auch an Bord, sehr schön.
So, nach einem echt wirren Text noch der Versuch zu einem Fazit zu kommen :
Ich bin hin und her gerissen, eigentlich bin ich zufrieden. Die Verarbeitung ist wertig, die Performance für Office und Internet genial, das Gewicht bei der Größe auch. Die SSD ist der Hammer, das Display voll tauglich um auch im Freien zu arbeiten.
Auf der anderen Seite ist der Lüfter zu Laut, die Akkulaufzeit nur mit teueren Zusatzakkus auf ein (für mich) brauchbares Maß zu bringen.
Immerhin habe ich nun über 1200.- Euro für das Gerät gezahlt, Vor-Ort fehlt auch noch, wenn man bedenkt was andere Laptops kosten nicht unbedingt super günstig.
Richtig mies ist das USB Problem, weil es sorgloses arbeiten sehr einschränkt. Das Notebook steht nur auf 3 Beinen, der kleine Akku steht extrem weit ab und die Verriegelung rastet nicht ein. Das Netzteil pfeift hochfrequent. Der Lüfter läuft mit Werkseinstellungen ständig. Der Akku hält nicht besonders lang.
Als richtiges Premium-Produkt, wie es bei seiner Einführung beworben wurde kann das X300 aus diesen Gründen nicht überzeugen. Aber für meinen Einsatzzweck ist es auch so schon echt gut geeignet, bzw. ist das Gerät welches für mich nach langer Recherche am geeignetsten erschien.
Sorry für den langen Text, aber ich habe ja niemand Gezwungen ihn zu lesen – es hat Spaß gemacht ihn auf der genialen Tastatur des X300 zu verfassen.
Gruß