Sammlung von SSD-Tipps und -Tricks

T42p

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Moin!

Hier wollte ich ein paar Tipps und Tricks für SSD-Neulinge zusammentragen, da es doch einige wichtige Dinge beim Einsatz eines solchen Datenträgers zu beachten gibt. Ich bitte um eure Mithilfe, falls ihr noch weitere Hinweise kennt.

Bios-Einstellungen
Zuerst sollte man im Bios unter Config/SATA den Festplatten-Modus auf "compatible" stellen, da SSDs nicht von AHCI profitieren können. Sie kennen natürlich auch kein NCQ, weshalb keine Geschwindigkeitseinbußen zu befürchten sind. Im Gegenteil. Ältere SSDs mit PATA/SATA-Übersetzungschip laufen sogar unter "compatible" etwas schneller, bei modernen SSDs macht es keinen Unterschied. Allerdings können im "AHCI"-Modus die S.M.A.R.T.-Werte nicht ausgelesen werden, wodurch ein möglicher Ausfall der SSD nicht mehr frühzeitig erkant werden kann.

Erklärung AHCI: http://de.wikipedia.org/wiki/Advanced_Host_Controller_Interface
Erklärung NCQ: http://de.wikipedia.org/wiki/NCQ
Erklärung S.M.A.R.T.: http://de.wikipedia.org/wiki/S.M.A.R.T.

write caching
Write caching sollte man im Betriebssystem abschalten, da die SSD davon ebenfalls nicht profitiert. Write caching nutzt den Zwischenspeicher der Festplatte um Daten schneller auslagern zu können. Die Daten werden erst in den Cache der Festplatte (meinst 8-16MB) und dann auf die Festplatte selbst geschrieben, was Latenzzeiten abfedern soll. SSDs aber haben so geringe Zugriffszeiten, dass write caching keinen Sinn macht, denn bei einem Absturz/Stromausfall gehen die Daten aus dem Cache verloren, und können nicht mehr auf die Festplatte geschrieben werden. SSDs sind hier also klar der sicherere Speicher. Außerdem haben SSDs keinen Cache den sie für write caching nutzen könnten.
Den write cache kann man im Geräte-Manager abschalten. Dazu einfach auf die SSD rechtsklicken und "Eigenschaften" anwählen. Unter dem Reiter "Richtlinien" findet sich das entsprechende Häkchen:
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automatisches Defragmentieren abschalten
SSDs sollte man niemals defragmentieren, da es nichts bringt auf Grund er kurzen Zugriffszeiten einer SSD. Außerdem verursacht Defragmentieren eine Menge Schreibzugriffe. SSDs haben bekanntlich eine begrenzte Anzahl davon, gerade bei MLC-SSDs sollte man unnötige Schreibzugriffe peinlichst vermeiden, da diese eine um den Faktor 10 kürzere Lebensdauer haben als SLC-SSDs. Bei letzteren ist es nicht weiter tragisch zu defragmentieren, fördert aber auch nicht die Lebenserwartung. Schreibzugriffe verteilt eine SSD immer gleichmäßig über alle Sektoren, so dass kein Sektor häufiger beschrieben wird als ein anderer. Das nennt sich wear leveling. Große Sorgen muss man sich also nicht machen, dass man eine SSD "kaputtschreiben" könnte. Der c't ist es in einem Test jedenfalls nicht gelungen. Fallen dennoch Speicherzellen aus, hat eine SSD Reservezellen. Die defekte Zelle wird dann abgeschaltet und der Wert in die gesunde Zelle übertragen.
Vista hat übrigens die automatische Defragmentierung voreingestellt, kann man im Defrag-Tool abschalten. das Programm "Diskkeeper", welches mit vielen Lenovo-Notebooks daher kommt, sollte man natürlich ebenfalls deinstallieren.

Folgender Artikel geht von einer SSD-Lebensdauer von 51 Jahren aus:
http://www.storagesearch.com/ssdmyths-endurance.html

Auslagerungsdatei
Bei MLC-Speicher sollte es besser sein die Auslagerungsdatei abzuschalten um unnötige Schreibzugriffe zu vermeiden. 3-4Gb RAM kosten nicht die Welt und sind für die meisten Leute mehr als genug. Zudem spart man kostbaren Speicherplatz, der gerade bei SSDs viel Geld gekostet hat, man sollte ihn also sinnvoller nutzen.

Sicheres löschen
Sicheres löschen z.B. mit dem Programm "Safe Erase" ist bei SSDs nicht möglich, wegen wear leveling. Daher muss man eine SSD immer komplett voll schreiben, wenn man etwas sicher gelöscht wissen möchte, erst recht bei einem Verkauf der SSD, sonst könnten Fremde sensible Daten wiederherstellen.

Benchmarks
SSDs sind sehr langsam wenn es darum geht viele kleine Dateien zu lesen/schreiben. Besonders schnell sind sie beim lesen/schreiben großer Dateien. Dies sollte bei Benchmarks berücksichtigt werden, denn abhängig davon welche Blockgröße man im Benchmark einstellt, wirkt sich dies auf die Messergebnise aus, und zwar ganz erheblich. Hier ein Extrembeispiel mit HD-Tune und Blockgrößen von 8MByte und 512Byte:

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke für die schöne Zusammenstellung der Infos. Besonders interessant finde ich den Artikel über die Endurance - 51 Jahre, das hätte ich nie gedacht. Damit kann man dann wohl das Thema 'Anzahl der Schreibzyklen' ad acta legen.
 
Für SLC-Speicher würde ich zustimmen, bei MLC bin ich mir da noch nicht so sicher, besonders weil jemand im Forum nach wenigen Tagen Betrieb eine defekte OCZ Core Series hatte. Kann natürlich auch Zufall sein, meine lief ohne Probleme, war aber stellenweise langsam.
 
Find ich echt toll! Nach sowas hab ich schon gesucht und hoffe das da evtl noch der ein oder andere Tipp kommt. Gerade da hier ja nun einige User auf CF SSD umgestellt haben.
 
[quote='T42p',index.php?page=Thread&postID=422491#post422491]Sicheres löschen
Sicheres löschen z.B. mit dem Programm "Safe Erase" ist bei SSDs nicht möglich, wegen wear leveling. Daher muss man eine SSD immer komplett voll schreiben, wenn man etwas sicher gelöscht wissen möchte, erst recht bei einem Verkauf der SSD, sonst könnten Fremde sensible Daten wiederherstellen.[/quote]Das erschließt sich mir noch nicht so ganz. Also wenn ich meine Daten auf einer normalen HD "erase", dann wird der Speicherplatz (und nicht nur der Windows-Verweis auf den Speicherplatz), an dem die Daten liegen, zB 3 mal überschrieben.

Was ändert sich denn da bei einer SSD mit wear-leveling? So wie ich das verstanden habe, wird bei dieser Technik lediglich jede Speicherzelle relativ gleichmäßig beschrieben und damit belastet, ein einseitiges Schreiben auf einen Plattenbereich wird damit vermieden. Wenn ich aber dem Programm sage, es soll 3 mal die Datei x an der Stelle y überschreiben, dann muss doch auch die SSD "wissen", wo diese Datei liegt und dann genau den Speicherplatz 3 mal überschreiben können, oder?

Über eine Erklärung und/oder einen weiterführenden Link würde ich mich freuen!
 
Dieses Überschreiben leiten Flashsspeicher mit Nutzungsverteilung dann aber auf die bisher am wenigsten benutzten Blöcke, nicht auf jene, in denen die Datei steht. Um dieses Sicherheitsleck zu nutzen, müsste aber das Laufwerk geöffnet und der Controller gegen einen ausgetauscht werden, der dann alle Blöcke ausliest. Zudem fehlt die Information, welche Blöcke zu einer durch „Überschreiben“ gelöschten Datei in welcher Reihenfolge gehören. Kryptographiehersteller warnen trotzdem vor dem Einsatz solcher Laufwerke, da zumindest Schlüssel auffindbar sein könnten.

Quelle: Wikipedia

Das verstehe ich noch nicht so ganz. Warum muss man dann den Controller austauschen, wenn jediglich der Verweis auf die Informationen weg ist? Und nach einem normalen "Löschen" über Windows fehlen dann auch noch die Infos, wie die Dateien zusammengehören? Das bedeutet für mich, dass ich als "nomaler Nutzer" davon ausgehen kann, dass meine Daten nach dem "Windows-Löschen" auf SSDs deutlich sicherer weg sind als auf gewöhnlichen HDs?
 
Das wußte ich auch noch nicht, danke. Dann ist das Widerherstelen von gelöschten Daten also reine Theorie und den Profis überlassen.
 
Das könnte man ja einfach mal testen. Wenn du eine SSD und Ontrack Easy Data Recovery oder etwas ähnliches da hast, kann man ja mal löschen und gucken, ob Ontrack was findet... das Tool ist schon ziemlich gut und zumindest ein Indikator bzgl Wiederherstellbarkeit.
 
[quote='cunni',index.php?page=Thread&postID=422933#post422933]Das könnte man ja einfach mal testen. Wenn du eine SSD und Ontrack Easy Data Recovery oder etwas ähnliches da hast, kann man ja mal löschen und gucken, ob Ontrack was findet... das Tool ist schon ziemlich gut und zumindest ein Indikator bzgl Wiederherstellbarkeit.[/quote]

Ja, aber dazu bin ich jetzt zu faul :D
 
hi,

wenn ich aber 2 festplatte habe. 1 hdd und 1 ssd. habe jetzt im bios auf ahci gestellt. oder ist der ide-modus für ssd besser?
 
Der IDE-Modus kann bei manchen SSDs schneller sein, musst Du ausprobieren. In jedem Falle ist er kompatibler, da man nur so die SMART-Werte auslesen kann. Problematisch ist er nach meiner Erfahrung aber nicht.
 
Interessante Infos hier :thumbup:

Ich tu' mich momentan schwer, die richtige(n) Karte(n) zu finden. Als bekennender 600x-User ist bei mir auf'm Bus bei 33MB/s brutto Schluß. Auf Zuwachs irgendetwas tolles zu kaufen erscheint mir zweckfrei zu sein - die Kärtchen kosten mit Sicherheit weniger als die Häfte in doppelter Kapaziät, wenn ich mich vom 600x verabschiede. Schnellere Karten sind für mich also rausgeschmissenes Geld.

Wenn ich's recht betrachte, sollte ich mit einer "Systemcard" von 16GB und einer evtl. langsameren "Datenkarte" von 32GB locker hinkommen.

Welche SLC kauft man denn da heute so, wenn die nicht mehr als 33MB/s in beide Richtungen schaffen muß?

Und weiß vllt. auch jemand, wo man die 2-port-Addonics in Dtl. bekommt? Sammelbestellung hab' ich irgendwie völlig verpennt :-/
 
[quote='u.mac',index.php?page=Thread&postID=429540#post429540]...
Und weiß vllt. auch jemand, wo man die 2-port-Addonics in Dtl. bekommt? Sammelbestellung hab' ich irgendwie völlig verpennt :-/[/quote]Conrad.de
Artikel-Nr.: 971426 - 62
24,95€
 
[quote='u.mac',index.php?page=Thread&postID=429540#post429540]Welche SLC kauft man denn da heute so, wenn die nicht mehr als 33MB/s in beide Richtungen schaffen muß?[/quote]

Wenn Du bei Deinem Gerät bleiben willst, wäre eine SLC völlig überdimensioniert. Die langsamsten gehen bei 60MB/s lesen los. Für Dich wäre eine günstige MLC ideal denke ich.
 
Bin gerade am installieren, welches Dateisystem soll ich nehmen NTFS oder FAT?

Wurde das schon mal irgendwo diskutiert für SSD, finde über die SuFu nichts.

xxx
 
Da weiß ich auch keinen Rat. NTFS ist aber immerhin sicherer. FAT32 würde ich heute nicht mehr benutzen außer auf USB-Sticks.
 
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