Dual-Boot und Distributionstest

L0nestar

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Hallo zusammen,

ich möchte gern mal wieder ein wenig mehr in die Linuxwelt schnuppern. Dazu möchte zu einer bestehenden Windows-Installation (Win10) im Dualboot eine Linuxdistribution aufsetzen. Dabei würde ich mich erstmal an folgende Anleitung halten wollen:

http://wiki.ubuntuusers.de/dualboot
(Ich nehme an, dass der Passus zum Fastboot auch für Win10 gilt und nicht nur für Win8, richtig? Heißt das, ich darf kein UEFI nutzen?)

Jetzt bin ich mir - wie viele blutige Anfänger - noch nicht ganz sicher, welche Distribution und welche Desktopumgebung es werden soll.

Dazu würde ich gern mehrere Distributionen nacheinander (oder sogar nebeneinander, falls möglich?) testen. Um nicht jedes Mal alles neu einrichten zu müssen, würde ich aber Programme (bzw. Programmdaten) und persönliche Daten gern jedes Mal behalten - sofern die Software auf gleichem Stand ist, sollte das kein Problem sein, oder? Können auch mehrere Distributionen auf dieselben Programme oder dasselbe home-Verzeichnis zugreifen (nicht zeitgleich)?

Wenn mir jemand in 2-3 Sätzen kurz beschreiben (oder verlinken) könnte, wie ich dazu am besten vorgehe (ich glaube, das hat was mit /home-Verzeichnis auf eine separate Partition zu tun), wäre das sehr hilfreich.
Bei den Distributionen schwanke ich zwischen den mit bereits Bekannten:
- Ubuntu (viel GUI, aber Unity find ich nicht soo toll)
- Mint (scheinbar immer ein wenig veraltet, was Kernel und ähnliches angeht?)
- Arch (unterstützt offenbar viele DE, hatte es mal testweise, war ganz zufrieden)
- oder weiteren Empfehlungen, die ich mir mal ergoogeln müsste.

Bei den DE´s haben es mir vor allem XFCE, Cinnamon, Gnome2/3 (Letzteres find ich irgendwie einfach schick, aber auch sehr resourcenfressend) angetan, aber auch hier möchte ich mal hin und herprobieren.

Vielen Dank im Voraus!

Beste Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
http://wiki.ubuntuusers.de/dualboot
(Ich nehme an, dass der Passus zum Fastboot auch für Win10 gilt und nicht nur für Win8, richtig? Heißt das, ich darf kein UEFI nutzen?)
Fastboot hat null mit UEFI zu tun.
Außerdem "kein UEFI nutzen" ist vom gedanklichen Ansatz her falsch, weil UEFI fest auf dem Mainboard drauf ist oder halt nicht. Das ist nicht wirklich etwas, was du dir aussuchen kannst. (Von Coreboot etc. mal abgesehen.)


Dazu würde ich gern mehrere Distributionen nacheinander (oder sogar nebeneinander, falls möglich?) testen. Um nicht jedes Mal alles neu einrichten zu müssen, würde ich aber Programme (bzw. Programmdaten) und persönliche Daten gern jedes Mal behalten - sofern die Software auf gleichem Stand ist, sollte das kein Problem sein, oder? Können auch mehrere Distributionen auf dieselben Programme oder dasselbe home-Verzeichnis zugreifen (nicht zeitgleich)?
Ein /home-Verzeichnis für mehrere Linux-Installationen ist einfach. Einfach eine separate Partition für /home anlegen und die jeweils bei der Installation von Linux als /home einbinden.

Mehrere Linux-Installationen parallel ist auch kein Problem, du brauchst halt nur jeweils mind. eine eigene Partition (mehrere Installationen können sich eine Swappartition teilen).

Bei Programmen ist mir kein einfacher Weg bekannt, diese zu teilen.
 
Ich empfehle in einem solchen Fall (ausprobieren anderer Betriebssysteme) die Verwendung einer Virtuellen Maschine. Diese lässt sich auch randlos betreiben - ein unbedarfter Nutzer würde gar nicht merken, dass im Hintergrund Windows läuft.
Hierzu gibt es zwei große Virtualisierungssysteme:
  • Oracle Virtualbox
  • VMware Player

Ich verwende Oracle Virtualbox um mehrere Windows(e) und Linux(e) zu virtualisieren.
 
Fastboot hat null mit UEFI zu tun.
Außerdem "kein UEFI nutzen" ist vom gedanklichen Ansatz her falsch, weil UEFI fest auf dem Mainboard drauf ist oder halt nicht. Das ist nicht wirklich etwas, was du dir aussuchen kannst. (Von Coreboot etc. mal abgesehen.)
Verstehe, vielen Dank für die Aufklärung. Im Ubuntu-Wiki steht beides direkt untereinander, daher die von mir geschaffene gedankliche Verbindung. Fastboot bleibt dennoch auch bei Win10 ein Problem für Dualboot, nehme ich an?

Ein /home-Verzeichnis für mehrere Linux-Installationen ist einfach. Einfach eine separate Partition für /home anlegen und die jeweils bei der Installation von Linux als /home einbinden.
Das klingt schonmal erfreulich. Werde ich dann ausprobieren.

Mehrere Linux-Installationen parallel ist auch kein Problem, du brauchst halt nur jeweils mind. eine eigene Partition (mehrere Installationen können sich eine Swappartition teilen).
Das dachte ich mir. Reicht einer Linux-Installation denn eine Extended Partition? Ich meine mich zu erinnern, dass man nur 3 Primär-Partitionen anlegen kann - oder ist das Schnee von vor-vor-gestern?

Bei Programmen ist mir kein einfacher Weg bekannt, diese zu teilen.
Es geht mir dabei eher um die Einstellungen des Programms (z.B. bei Thunderbird oder Firefox - ich nehme an, die legen die Benutzerdaten nicht bei /home sondern bei /usr oder so ab? Naja, man kann wohl nicht alles haben.

Danke nochmal für das Feedback.

Ich empfehle in einem solchen Fall (ausprobieren anderer Betriebssysteme) die Verwendung einer Virtuellen Maschine. Diese lässt sich auch randlos betreiben - ein unbedarfter Nutzer würde gar nicht merken, dass im Hintergrund Windows läuft.
Hierzu gibt es zwei große Virtualisierungssysteme:
  • Oracle Virtualbox
  • VMware Player

Ich verwende Oracle Virtualbox um mehrere Windows(e) und Linux(e) zu virtualisieren.

Danke auch hier für den Hinweis - was mich bei der Virtualisierung stört ist, dass da in der Regel alles erstmal prima läuft - und wenn man dann ans Installieren an echter Hardware geht, dann tauchen auf einmal aus dem Nichts Probleme auf, mit denen man nicht gerechnet hat. Ich bin vor Jahren mal über den "debian bringt keine WLAN-Treiber mit"-Fuß gestolpert und fand es für mich als Laien echt unangenehm...
Darum mein Wunsch, das möglichst live auszuprobieren. Aber vielleicht kann ich ja über die VM zumindest schonmal ne Vorauswahl treffen...

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Fastboot bleibt dennoch auch bei Win10 ein Problem für Dualboot, nehme ich an?
Korrekt.


Das dachte ich mir. Reicht einer Linux-Installation denn eine Extended Partition? Ich meine mich zu erinnern, dass man nur 3 Primär-Partitionen anlegen kann - oder ist das Schnee von vor-vor-gestern?
Ich spiele noch mal den Krümelkacker: Es gibt auf einer Festplatte immer nur maximal eine extended Partition. In der legt man dann beliebige viele logische Partitionen an, in die man dann beliebig viele Linux-Installationen legen kann :)

Alternativ kannst du die Festplatte auch im GPT-Schema verwenden, da gibt es dann quasi keine Einschränkungen bei der Anzahl der Partitionen. Aber dann wirst du auch ein evtl. bereits vorhandenes Windows neu installieren müssen.


Ja, Linux stört sich nicht daran, in einer logischen Partition zu liegen.
Übrigens ist es auch empfehlenswert, nur eine /boot-Partition für alle Linuxe zu nutzen. /boot kann auch auf einer logischen Partition liegen. Im Ubuntu-Wiki steht sicher auch was dazu.


Es geht mir dabei eher um die Einstellungen des Programms (z.B. bei Thunderbird oder Firefox - ich nehme an, die legen die Benutzerdaten nicht bei /home sondern bei /usr oder so ab? Naja, man kann wohl nicht alles haben.
Doch, das liegt (fast) alles unter /home. Da gehört es auch hin, sind ja Benutzereinstellungen :)
 

Danke!

Ich spiele noch mal den Krümelkacker: Es gibt auf einer Festplatte immer nur maximal eine extended Partition.

Ah, wieder etwas gelernt.

Muss eine Festplatte in mehr als 4 Partitionen unterteilt werden, dann kann eine zusätzliche erweiterte Partition pro physikalisches Laufwerk eingerichtet werden. Die erweiterte Partition ist nicht bootfähig. Sie kann allerdings in kleinere logische Partitionen unterteilt werden.
(Quelle: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/com/0705011.htm )

Installieren kann ich die jeweiligen Linux-Systeme demnach, wie wo ich lustig bin, Hauptsache /boot sitzt auf einer Primärpartition des Laufwerks (und nicht in der extended, weil die ja nicht bootfähig ist).

Alternativ kannst du die Festplatte auch im GPT-Schema verwenden, da gibt es dann quasi keine Einschränkungen bei der Anzahl der Partitionen. Aber dann wirst du auch ein evtl. bereits vorhandenes Windows neu installieren müssen.
Hieße dann, dass ich UEFI nutze (laut diesem Artikel habe ich da scheinbar schon die Wahl?: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/com/0901081.htm) - ich muss nur Secureboot für die Installation von Linux abschalten und wie du sagst Windows neu installieren müssen - das war auf dem UEFI-fähigen Gerät ohnehin geplant. Als Testballon nehme ich mein X201, welches noch rein BIOS-basiert ist - da fällt diese Option dann weg.

Übrigens ist es auch empfehlenswert, nur eine /boot-Partition für alle Linuxe zu nutzen. /boot kann auch auf einer logischen Partition liegen. Im Ubuntu-Wiki steht sicher auch was dazu.
Das muss ich mir dann mal raussuchen, klingt super!

Doch, das liegt (fast) alles unter /home. Da gehört es auch hin, sind ja Benutzereinstellungen :)
Ich bin gespannt. :thumbup:

Am Wochenende gibts dazu erste Erfahrungen, weitere dumme Fragen und vielleicht sogar eine Art Anleitung, falls es schon läuft. Vielen Dank schonmal.

Gruß
 
Ubuntu unterstützt auch jedes Desktop Environment. Mint ist auch nur ein Ubuntu, für aktuelle Kernel Versionen musst du aber eine Einstellung ändern. Hast du wirklich schonmal Arch installiert? Dann müsstest du ja schon recht gut mit Linux umgehen können.
 
Ubuntu unterstützt auch jedes Desktop Environment.
Merci!

Mint ist auch nur ein Ubuntu, für aktuelle Kernel Versionen musst du aber eine Einstellung ändern.
Ersteres wusste ich Zweiteres war mir neu - danke.

Hast du wirklich schonmal Arch installiert? Dann müsstest du ja schon recht gut mit Linux umgehen können.
Genau genommen sogar 4mal - die beiden ersten Male allerdings mit externer Unterstützung durch blafoo und die beiden anderen Male auch nur mit intensiver Befolgung von Anleitungen. Insgesamt war der Ausflug schön, aber wehe, irgendwas lief nicht... (z.B. hplip) - "recht gut umgehen" ist also sehr relativ und so richtig zu Hause fühle ich mich bei Linux noch lange nicht. Aber das würde ich gern - darum auch dieser Thread :)

Gruß
 
Installieren kann ich die jeweiligen Linux-Systeme demnach, wie wo ich lustig bin, Hauptsache /boot sitzt auf einer Primärpartition des Laufwerks (und nicht in der extended, weil die ja nicht bootfähig ist).
Auch /boot kann auf eine logische Partition. Nur DOS und Windows sind da wählerisch.


Hieße dann, dass ich UEFI nutze (laut diesem Artikel habe ich da scheinbar schon die Wahl?: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/com/0901081.htm)
Nicht alles, was im Internet steht, ist wahr ;)
In dem verlinkten Artikel werden UEFI ung GPT munter durcheinander gemischt.
GPT ist ein Adressierungsschema für FEstplatten. Nachfolger von MBR. GPT wird oft zusammen mit UEFI genutzt.

UEFI ist der Nachfolger des BIOS und sitzt dementsprechend im ROM auf dem Mainboard. Deswegen hast du nicht wirklich eine Wahl: Wenn dein Mainboard mit UEFI kommt, dann ist das halt so.
Die meisten UEFI-Implementationen bietet aktuell aber noch eine BIOS-Emulation. Wenn du die im UEFI-Setup aktivierst tut das Mainboard so, als ob es ein BIOS hätte. Im Hintergrund läuft aber eben immer noch UEFI.
 
Auch /boot kann auf eine logische Partition. Nur DOS und Windows sind da wählerisch.
Wieso eigentlich? Ist DOS nicht auch unix-basierend gewesen...? Egal, führt sicher zu weit - aber die Information war hilfreich, danke.

Nicht alles, was im Internet steht, ist wahr ;)
Sagte das nicht schon Abraham Lincoln? :eek:

In dem verlinkten Artikel werden UEFI ung GPT munter durcheinander gemischt.
GPT ist ein Adressierungsschema für FEstplatten. Nachfolger von MBR. GPT wird oft zusammen mit UEFI genutzt.
UEFI ist der Nachfolger des BIOS und sitzt dementsprechend im ROM auf dem Mainboard. Deswegen hast du nicht wirklich eine Wahl: Wenn dein Mainboard mit UEFI kommt, dann ist das halt so.
Die meisten UEFI-Implementationen bietet aktuell aber noch eine BIOS-Emulation. Wenn du die im UEFI-Setup aktivierst tut das Mainboard so, als ob es ein BIOS hätte. Im Hintergrund läuft aber eben immer noch UEFI.
Ist immer schwierig, sich in ein Thema einzulesen, wenn die Informationslage nicht ganz sauber ist. Danke für die Korrektur und die Erklärung.

So, ich habe jetzt testweise Ubuntu 15.04 und Fedora 22 nebeneinander installiert. Das "Wiederverwenden" von /boot und swap scheint gut geklappt zu haben, beide Systeme booten problemfrei - und bei der Installation manuell zu partitionieren hat auch ziemlich gut geklappt (war alles sehr transparent und mit wenigen Clicks (ja, ich bin GUI-User :rolleyes:) zu lösen).
Da beide Systeme ja nie zeitgleich laufen können, könnte ich wahrscheinlich auch trotz gemeinsamer swap-Partition "suspend to disk" nutzen, richtig?

/home
Da ich erfahrungsgemäß jeden Fettnapf mitnehme, habe ich zur parallelen Verwendung von /home noch ein paar Fragen...
Vorab:
- Bei der Installation von Ubuntu (war die Erste) habe ich angegeben, dass meine privaten Dateien verschlüsselt werden sollen.
- Bei der Installation von Fedora habe ich einen anderen Benutzernamen gewählt.
Beide Punkte scheinen zu verhindern, dass ich von Fedora aus einfach so an die /home-Daten von Ubuntu rankomme.

Den zweiten Punkt bekäme ich wahrscheinlich noch hin, indem ich per mount die Benutzerdaten des Ubuntu-Users an die Stelle der Benutzerdaten von Fedora binde, richtig? (Wäre es einfacher gewesen, gleichnamige Benutzer anzulegen, oder hätte das neue Probleme mit sich gezogen? (Stichwort: Überschreiben von System-Dateien))

Mit Fedora kann ich nun ohne Weiteres nicht auf die privaten Dateien von Ubuntu zugreifen (das ist ja der Sinn bei verschlüsselten Dateien). Hätte ich das bei der Installation schon irgendwie lösen können, oder komme ich da auch "nur" per manuellem Einbinden mit Angabe des Verschlüsselungscodes weiter?

/Distributionen
Speziell, als ich gesehen habe, dass Fedora 22 beim ersten Aufruf gar nicht so anders aussieht als mein vor knapp nem Jahr installiertes Gnome3 auf Arch-Unterbau, formte sich in meinem Hinterkopf eine Frage, die ich wahrscheinlich besser für mich behalte (Warum gibt es überhaupt so viele verschiedene Distr....).
Darum frage ich lieber weniger nach dem Sinn und mehr pragmatisch:
Habe ich richtig verstanden, dass...

1. die Hauptunterschiede (stark vereinfacht) zwischen den einzelnen Distributionen folgende sind:
- bevorzugter/voreingestellter Paketmanager (z.B. yast (debian)/pacman (arch)/apt (*buntu/Mint)/...)
- bevorzugte/voreingestellte Desktopumgebung (es werden trotzdem i.d.R. (fast) alle von allen Distributionen unterstützt, oder?) (z.B. XFCE, KDE, Cinnamon, GNOME2, GNOME3, ...)
- vorinstallierte Software/Pakete
- voreingestellte Paketquellen

2. ...prinzipiell "jede" Software unter Linux auch auf anderen Distributionen lauffähig ist, und dass wenn nur entsprechende Pakete mit/nach-installiert (und dann auch geladen) werden müssen?

3. ...es dem "reinen Anwender" damit am Ende so ziemlich egal sein, kann welche Distribution drunter liegt, solange er mit seiner Desktopumgebung parat kommt (und seine Lieblingssoftware jetzt nicht gerade aus einer/vielen anderen Desktopumgebung/en kommt, sonst lädt er ja jedes Mal alle möglichen Pakete)?

Ist es allgemein "so einfach" oder übersehe ich da etwas?
Sonst könnte ich meine Distributionssuche nämlich abbrechen und mich auf eine reine Desktopumgebungssuche beschränken.

/dumme Frage
Warum sagt alle Welt eigentlich "Distro´s", wenn es "Distribution" heißt?

Gruß
 
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