Bitte um wertvolle Tipps zur Einrichtung eines jungfräulichen Linux Systems

Nimsiki

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Hallo liebe Linux Fans!
Nach meinem unlösbaren Problem mit den langen Bootzeiten nach dem Upgrade von 12.04 auf 14.04, habe ich mir nun doch eine SSD bestellt und werde mein System neu aufsetzen. Zum Einsatz soll wieder ein Ubuntu 14.04 LTS kommen. Unabhängig von der Distribution gibt es sicherlich von versierten und erfahrenen Linux-Usern gute und hilfreiche Tipps dazu, was man bei einer Neuinstallation (perspektivisch) beachten sollte.

Ich habe nun mehrfach gelesen, dass man z.B. /home auf einer extra Partition anlegen sollte, damit man im Falle einer Neuinstallation die ganzen persönlichen Daten behält. Ganz pragmatisch gedacht und gefragt, wieso kann ich die Daten nicht so wie jetzt erst sichern und dann einfach wieder in /home kopieren? Wo ist der Unterschied? Wozu diese eigene Partition für /home?

Sollte ich /home auslagern, habe ich gelesen, empfiehlt es sich für root ca. 40-50GB anzulegen, könnt ihr zustimmen?
Gibt es etwas besonderes zu beachten, wenn ich nun ein SSD ins Thinkpad (X201) einbaue und Linux installieren möchte?
Gibt es sonst noch Besonderheiten/Tipps, die bei einer Linux Installation auf Thinkpads zu beachten oder empfehlen sind?

Für jeden Tipp bin ich dankbar, um künftig bei Updates/Upgrades/Neuinstallationen den Arbeitsaufwand so gering wie nur möglich zu halten.
So eine Installation ist ja schnell erledigt, aber dann die Konfiguration des Systems/Programme, das verschlingt leider Unmengen an Zeit. Mir grault es jetzt schon ein bisschen vor Dienstag (da kommt die SSD)!
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/home in eigene Partition. Warum nicht? Es hat keinen Nachteil. Aber bei
einer Neuinstallation den Vorteil, dass man die Daten nicht verschieben muss.

System: 40-50 GB ist viel zu viel. Ich selbst nehme in letzter Zeit
so 15-16 GB, aus einem Sicherheitsgefühl heraus. Ich installiere dann
viel "überflüssiges" Zeugs, und habe dann noch immer mehr als 30-40% frei
oder so. Hängt aber stark davon ab, was Du alles brauchst. 16 GB sollten in 95%
aller Fälle mehr als genug sein. Wahrscheinlich sogar 12 GB.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

meine Empfehlungen stehen allesamt in meiner Signatur ("Schnelleinstieg").

Der große Vorteil einer sep. Partition für /home ist, dass man jederzeit die /-Partition ("root") formatieren kann – z.B. für eine Reinstallation des Systems – und die Userdaten hinterher sofort parat hat. Wobei man eine stets aktuelle Sicherung von /home sowieso zu haben hat, aber Zurückspielen von einigen zig GB dauert mir persönlich viel zu lange, das hebe ich mir für den echten Notfall auf.

15 GB reichen übrigens völlig für /, ich persönlich komme schon lange mit 10 GB klar. Ein Linux wächst nicht laufend wie die Bloatware aus Seattle.

Was ist übrigens an deinem ursprünglichen Problem unlösbar? Du scheinst meinen Hinweis – Kopieren der Daten in einen neuen User – nicht ausprobiert zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
/home in eigene Partition bringt auf einem Gerät, welches Du allein nutzt nur etwas, wenn nur /home verschlüsselt werden soll.

Neben den Beginner' Guides auf den Sites wie ubuntuusers.de oder youtube.com gibt es auch noch Magazine wie fullcircle.
 
Ich habe nun mehrfach gelesen, dass man z.B. /home auf einer extra Partition anlegen sollte, damit man im Falle einer Neuinstallation die ganzen persönlichen Daten behält. Ganz pragmatisch gedacht und gefragt, wieso kann ich die Daten nicht so wie jetzt erst sichern und dann einfach wieder in /home kopieren? Wo ist der Unterschied? Wozu diese eigene Partition für /home?
Das wird vermutlich empfohlen um a) /home separat verschlüsseln zu können (wird AFAIR auch von Ubuntu bei der Installation angeboten) und b) um zu verhindern, dass zu viele Daten in /home die gesamte Platte (inklusive /tmp) füllen.
Ich habe das in den letzten Jahren nicht gemacht, weil ich mit den Grössen der einzelnen Partitionen am Ende immer falsch lag - eine war dann voll und die anderen fast leer ...
Und dann beim Neuaufsetzen /home gesichert (ausser die . Verzeichnisse) und neu eingespielt.
Gibt es etwas besonderes zu beachten, wenn ich nun ein SSD ins Thinkpad (X201) einbaue und Linux installieren möchte?
Gibt es sonst noch Besonderheiten/Tipps, die bei einer Linux Installation auf Thinkpads zu beachten oder empfehlen sind?
Ich würde überprüfen, ob es einen Cron-Job zum regelmässigem Trimmen mit fstrim (siehe hier) gibt.
Ausserdem sollte tlp installiert werden.

Für jeden Tipp bin ich dankbar, um künftig bei Updates/Upgrades/Neuinstallationen den Arbeitsaufwand so gering wie nur möglich zu halten.
So eine Installation ist ja schnell erledigt, aber dann die Konfiguration des Systems/Programme, das verschlingt leider Unmengen an Zeit. Mir grault es jetzt schon ein bisschen vor Dienstag (da kommt die SSD)!
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Die Paketliste vom alten System sichern und auf dem neuen System installieren? So ähnlich wie hier beschrieben, ich habe es damals mit
Code:
dpkg -l, awk, apt-get install
gemacht.
 
Schon mal vielen Herzlichen Dank für die Tipps!

Was ist übrigens an deinem ursprünglichen Problem unlösbar? Du scheinst meinen Hinweis – Kopieren der Daten in einen neuen User – nicht ausprobiert zu haben.
Oh weihja... du meinst hier oder: http://thinkpad-forum.de/threads/18...04-auf-14-04?p=1884706&viewfull=1#post1884706
Ich nahm an, das sei ein Tipp, wie ich (m)ein frisch aufgesetztes System "konfigurieren" soll. :facepalm:
Ich finde die Startzeit bei einem sauber angelegtem Benutzer auch irgendwie zu lange, 22Sek. bei einem frisch angelegtem Benutzer vom Loginbildschirm bis zum Desktop ist irgendwie nicht ganz normal, oder? Na ja, SSD ist jetzt bestellt, bekomme dann wohl nach der Installation einen doppelten Geschwindigkeitsflash.

Frage zu der "Paketliste" (werde mich da noch einlesen, daher reicht für den Moment eine kurze Antwort). Kann ich mit der Paketliste mit einem Wisch alles "nachinstallieren", was bisher installiert war? Das wäre echt cool. :)
 
Ich habe nun mehrfach gelesen, dass man z.B. /home auf einer extra Partition anlegen sollte, damit man im Falle einer Neuinstallation die ganzen persönlichen Daten behält. Ganz pragmatisch gedacht und gefragt, wieso kann ich die Daten nicht so wie jetzt erst sichern und dann einfach wieder in /home kopieren? Wo ist der Unterschied? Wozu diese eigene Partition für /home?

Genau so mache ich es. Es ist vermutlich geschmackssache, aber ich bin auch kein Fan davon, /home eine extra Partition zu spendieren. Nachher ist entweder root oder home zu klein und man muss wieder mit gparted im Livesystem ran, um die Partitionsgrößen zu verändern. Da ich eh Backups habe, mache ich dann einfach platt und spiele aus dem Backup zurück, was ich brauche.

Unter Windows geht es mir genau so, da lege ich auch nicht zig Partitionen an um meine Daten zu sortieren. Dafür sind Ordner da. Und wenn ich platt mache, kopiere ich eben das wichtigste kurz runter oder hab es im Backup. Dann kann nie eine Partition mal eben zu klein werden.

Das machen andere aber eben anders. Ist vermutlich Geschmackssache.

Unter Windows lege ich nur noch eine Partition über die gesamte Platte an (ggf. bei einer SSD ein paar Prozent am Ende freilassen fürs Wear Leveling - aber auch nicht sooo wichtig, die heutigen SSDs halten lange genug), unter Linux lege ich nur eine große /root-Partition an und am Ende noch eine /swap-Partition. Die mache ich ein paar MB größer als der RAM groß ist. Dann kann ich auch den Ruhezustand nutzen. Aber keine eigene boot oder home Partitionen. Das mache ich nur bei vollverschlüsselten Systemen.

Eigene Swap-Partition kann man sich auch sparen, wenn man stattdessen swap-files im Dateisystem anlegt. Geht genau so gut - sofern das Dateisystem das kann. AFAIK können alle gängigen das, ich mache aber BTRFS-Experimente und da geht es noch nicht, meine ich. Es sei denn, die Patches von der Mailingliste sind neuerdings gemerged.
 
Thema Paketliste wird hier beschrieben, in deinem Fall musst Du nur die dpkg.log zunächst sichern und dann aufs Zielsystem bringen.
 
Ich würde, wie von linrunner empfohlen, für /home immer eine eigene Partition anlegen. Das spart einfach Kopierarbeit im Falle einer Neuinstallation.

Dort gibts auch noch eine interessante ausführliche Erklärung, wenn auch nicht mehr auf allerneuestem Stand:
Partitionieren und Mounten

Was haltet ihr von der Empfehlung /var, wie bei Servern üblich, auf eine eigene Partition auszulagern und zusätzlich /var/tmp und /tmp zu vereinen?

Ein mögliches Volllaufen der Root (/) Partition wird so verhindert. Das ist zwar auf Servern wichtiger, wäre aber auch auf Client Systemen zu begrüßen.
 
15-20 GB sind mehr als genug für eine root partition - zumindest mir reichen 15GB, und es sind eine Menge Entwicklertools drauf, die einiges an Plattenplatz fressen. /home liegt bei mir auf einer eigenen Partition, da ich meinen home Ordner verschlüsselt halten möchte > Gebranntes Kind - habe zwar nichts Geschäftskritisches auf dem System, aber irgend ein fremder muss auch nicht in meinen privaten Dingen rumschnüffeln können. Prinzipiell ist das aber eher Geschmackssache, wenn man nicht sehr experimentierfreudig ist, kann man prinzipiell recht lange ohne Neuinstallation auskommen, braucht also den "Zusatzkomfort", sein home Verzeichnis nicht umziehen zu müssen, nicht unbedingt. Um den Umzug auf ein neues System bequemer zu machen, habe ich mir einfach ein bash script erstellt, in der alle Pakete per apt-get sind, die ich "mitnehmen" möchte. Mit linrunners Lösung, dpkg.log zu migrieren kann man natürlich nichts falsch machen, mich störten nur, dass bei dem ein oder anderen Umzug auch Pakete mitgenommen wurde, die ich eigentlich gar nicht brauchte. Eine eigene Liste zu pflegen ist initial natürlich ein bisschen Aufwand gewesen, aber da bei mir nur selten Neues hinzukommt, oder Altes wegfällt, ist die Pflege bei mir zu vernachlässigen.
 
Verständnisfrage: Sind "Pakete" = "Programme"?

Wie pflegst du deine eigene Liste, wie kann man sich das konkret vorstellen?
 
Nein, Pakete können Programme sein, müssen sie aber nicht. Pakete können auch einfach nur benötigte Bibliotheken oder simple Bild-/Text-Dateien bereitstellen.
 
Meine /-Partition ist derzeit mit 12 Gb gefüllt. Da wären mir 15Gb doch schon etwas zu knapp. Zur Frage mit der Pflege der Paketliste sei auf http://wiki.ubuntuusers.de/Paketverwaltung/Tipps verwiesen. Man kann sich einfach eine Textdatei mit den installierten Paketen anlegen und schreibt immer nur hinein, welches Paket man nachinstalliert hat. Diese Liste verfüttert ;) man dann wie im o.g. Artikel beschrieben an apt-get.
 
Hi, ich versteh die Frage nicht ganz - was meinst du mit "Paketlisten pflegen"?
Das hat sich auf thatguis Aussage bezogen: "Eine eigene Liste zu pflegen ist initial natürlich ein bisschen Aufwand gewesen, aber da bei mir nur selten Neues hinzukommt, oder Altes wegfällt, ist die Pflege bei mir zu vernachlässigen."

ggrohmanns Beitrag hat die Frage aber im Grunde schon beantwortet.
 
ah ok, den Zusammenhang hatte ich wohl übersehen - mir war nicht ganz klar, ob du eher das Thema "Aktualisieren sämtlicher Pakete" meintest oder eher sowas wie ne "Liste der installierten Pakete" erstellen und ggf. übertragen.

Grüßle

Frieder
 
Hallo, du kannst dir überlegen ob du /tmp und /var/log ins RAM legst.
Da würdest du auf jeden Fall das schreiben auf der SSD reduzieren.

Achtung, bei Strom weg sind auch die Logs weg...

Folgendes kannst du in die /etc/fstab einschreiben:
Code:
tmpfs      /var/log        tmpfs      defaults,noatime        0    0
tmpfs      /tmp          tmpfs      defaults,noatime,mode=1777    0    0
 
Bin gerade dabei das System zum Plattenwechsel vorzubereiten...
Thema Paketliste wird hier beschrieben, in deinem Fall musst Du nur die dpkg.log zunächst sichern und dann aufs Zielsystem bringen.
Ok, habe mir nun eine dpkg.log erstellt. Ich muss doch dann noch alle Angaben zu den Paketquellen übertragen!?
Reicht es, wenn ich den Inhalt von /etc/apt/sources.list.d/ kopiere und dann auf dem neu installiertem System ein sudo apt-get update ausführe bevor ich mittels sudo xargs -n1 apt-get --reinstall install -y < /tmp/dpkg.log die Pakete nachinstalliere?
Oder wie sichere ich die Paketquellen und füge sie ins neue System am besten ein?
 
Sichern würde ich immer /etc komplett, z.B. per
Code:
tar cvjf etcarchiv.tar.bz2 /etc
Man weiß nie was man davon noch braucht.

Für die Quellen reicht /etc/apt/sources.list.d/*, es sei denn, Du hättest in /etc/apt/sources.list händische Änderungen vorgenommen. Nach dem Hineinkopieren machst Du erstmal ein
Code:
sudo apt-get update
dann meckert er alle fehlenden Keys an, die Du per
Code:
sudo apt-key adv --keyserver=keyserver.ubuntu.com --recv-keys KEYID1 KEYID2 ...
nachziehst.

/tmp im RAM ist ok, bringt allerdings nicht allzuviel. /var/log im RAM hingegen ist gleichermaßen sinnlos wie riskant, weil bei einem Fehler oder Absturz die für die Analyse benötigten Logs futsch sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • ok1.de
  • ok2.de
  • thinkstore24.de
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