Heissluftstation: Nur mit FI-Schalter betreibbar?

jal2

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Hallo,

ich habe mir vor kurzem eine Heissluftstation gekauft und bin im Handbuch über folgenden Satz gestolpert:
Die Benutzung des Gerätes ist nur mit Fehlerstrom-Schutzschalter mit einem auslösenden Nennstrom bis 30mA (nach VDE 0100 Teil 702 und 738) zulässig.

So etwas lese ich zum ersten Mal bei einem elektrischen Gerät. Der einzige Stromkreis mit FI-Schalter in meiner Wohnung befindet sich im Bad (sanierter Altbau).
Die angegebenen Normen sind:

DIN VDE 0100-702(VDE 0100 Teil 702):2003
Errichten von Niederspannungsanlagen
Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art
Teil 702: Becken von Schwimmbädern und andere Becken
und
DIN VDE 0100-738 VDE 0100-738:1988-04
Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V
Springbrunnen

Ist eine solche Einschränkung bei einem Gerät mit CE-Zeichen zulässig? Müsste ich jetzt wirklich ins Bad ausweichen, damit im Fehlerfall die Produkthaftung durch den Hersteller greift?

Gruss,
jal2
 
Ist das ein Fön? *duckundwech*

Solnage das teil nicht in die Nähe von Wasser kommt, ist m. Mn. n. ein FI Schalter nicht notwendig. Wir haben auch nur welche für die Badezimmer.
 
Ist das ein Fön? *duckundwech*
Geht bis 480 Grad hoch - das gibt dann nette Locken:rolleyes:

Solnage das teil nicht in die Nähe von Wasser kommt, ist m. Mn. n. ein FI Schalter nicht notwendig. Wir haben auch nur welche für die Badezimmer.

Der FI-Schalter steht aber als Bedingung für den Betrieb in der Anleitung. Ich fürchte, dass im (unwahrscheinlichen) Fall eines Schadens durch diese Heissluftstation die Produkthaftung durch Hersteller bzw. Importeur nicht greift, wenn ich keinen FI-Schalter benutzt habe.
Habe inzwischen gesehen, dass es Zwischen-Steckdosen bzw. Mehrfachsteckdosen mit integriertem FI-Schalter gibt und werde den Verkäufer mal bitten, mir eine passende davon zu empfehlen.

Alternative: Verlängerungskabel ins Badezimmer legen :)

Uff, in Österrecih ist überall ein FI drinnen ...
Hier in D nicht. AFAIK in Neubauten seit 1984 im Bad vorgeschrieben, seit 2009 in allen Stromkreisen mit Steckdosen. Alte Installationen haben Bestandsschutz.
Wird ein Stromkreis verändert, z.B. eine Steckdose hinzugefügt, muss dieser Kreis der geltenden Norm angepasst werden.
Bei mir war der Elektriker zuletzt 2005 zugange.

EDIT: Was mich immer noch verwundert: Kann ein Hersteller fordern, dass sein Gerät nur mit FI-Schutzschalter betrieben wird?

Gruss,
jal2
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn das ein Heißluftfön ist, wird dieser ohne Schukostecker sein. Damit ist es ein Gerät einer sog. Schutzklasse, welche bauartbedingt (Kunststoffgehäuse) keine Erdung benötigt (wie auch eine Bohrmaschine, Kaffeemaschine, ..) Allerdings hat so'n Heißluftgebläse ja doch an der Stelle wo die heiße Luft austritt ein Metallteil - damit könnte ein Metallteil berührt werden, welches im Falle eines Fehlers unter Spannung steht... Damit dann (weil nicht geerdet) nichts passiert, wird ein FI benötigt. Damit braucht das Gerät den FI nicht um zu funktionieren, sondern damit dem Benutzer nix passiert, wenn er beim Betrieb an den heißen Luftauslass kommt - also nix elektrisches (verbrennen tut man sich mit und ohne FI) Oder - wenn Du nicht an das Metallteil langst, kannst' das auch an einer normalen Steckdose betreiben.
In der Anleitung steht das vom Hersteller also nicht, weil das Gerät ohne FI nicht funktioniert, aber der FI Schalter ist halt das einzige Schutzelement gegen elektrischen Schlag, daher muß sich der Hersteller mit dieser Forderung in der Anleitung gegen eventuelle Klagen im Schadensfall absichern (ob das auch in den USA reichen würde wage ich zu bezweifeln, aber hier in D sollte das hinreichend sein)
 
Der FI-Schalter steht aber als Bedingung für den Betrieb in der Anleitung. Ich fürchte, dass im (unwahrscheinlichen) Fall eines Schadens durch diese Heissluftstation die Produkthaftung durch Hersteller bzw. Importeur nicht greift, wenn ich keinen FI-Schalter benutzt habe.

Mal ehrlich, hier übertreibst Du es etwas. Bei Produkthaftung geht es um Folgeschäden, die bei einem durch den Hersteller zu verantwortenden Versagen eines Produktes entstehen. Wenn also Deine Wohnung in Flammen aufgeht, weil der Hersteller sein Produkt falsch konstruiert hat (was natürlich nachgewiesen werden muss), haftet er.
Wenn du auf Gewährleistung oder Garantie hinaus bist, geht es zunächst mal um das Produkt selbst, der Hersteller muss dir da nachweisen, dass der Schaden am Gerät dadurch entstanden ist, dass du es an einem Stromkreis ohne FI-Schutz betrieben hast.
Der von die "befürchtete" Fall ist bestenfalls ein Folgeschaden (z.B. abgebranntes Haus), der entsteht, wenn das Gerät ohne Dein verschulden ursächlich für den Gesamtschaden ist. Wenn Du die Heißluft (mutwillig) auf die Tapete hälst, spielt der FI-Schutz auch keine Rolle -> DU selbst hast die A-Karte.

Ich hoffe doch, dass du nicht jemand bist, der immer ein Helm aufsetzt, weil Dir beim Spazieren gehen ein Blumentopf fallen könnte. Es soll ja auch Leute geben, die Schutzanzüge vor Bärenangriffe tragen, wenn sie eine Wald betreten....

Grüße Thomas
 
Mal ehrlich, hier übertreibst Du es etwas. Bei Produkthaftung geht es um Folgeschäden, die bei einem durch den Hersteller zu verantwortenden Versagen eines Produktes entstehen. Wenn also Deine Wohnung in Flammen aufgeht, weil der Hersteller sein Produkt falsch konstruiert hat (was natürlich nachgewiesen werden muss), haftet er.
Wenn du auf Gewährleistung oder Garantie hinaus bist, geht es zunächst mal um das Produkt selbst, der Hersteller muss dir da nachweisen, dass der Schaden am Gerät dadurch entstanden ist, dass du es an einem Stromkreis ohne FI-Schutz betrieben hast.
Der von die "befürchtete" Fall ist bestenfalls ein Folgeschaden (z.B. abgebranntes Haus), der entsteht, wenn das Gerät ohne Dein verschulden ursächlich für den Gesamtschaden ist. Wenn Du die Heißluft (mutwillig) auf die Tapete hälst, spielt der FI-Schutz auch keine Rolle -> DU selbst hast die A-Karte.

Ich hoffe doch, dass du nicht jemand bist, der immer ein Helm aufsetzt, weil Dir beim Spazieren gehen ein Blumentopf fallen könnte. Es soll ja auch Leute geben, die Schutzanzüge vor Bärenangriffe tragen, wenn sie eine Wald betreten....
Ganz so schlimm ist es bei mir nicht :).
Mir geht es nicht um Gewährleistung; Garantie gibt der Hersteller bzw. Händler nicht auf dieses Gerät.
Ich denke auch nicht vorrangig an Brandschäden, sondern eher an einen elektrischen Schlag (Metallgehäuse), also etwas, wo ein FI-Schalter wirken würde. Brand im Gerät als Folge eines Fehlstromes - ich glaube, das Innere (Pumpe und Platine) brennt nicht schnell genug, bevor die Sicherung unterbricht.

Du würdest dieses Gerät also ohne FI-Schutz betreiben?
 
Ein FI-Schutzschalter ist für DEINE Sicherheit, und hat nichts mit einer Gewährleistung des Gerätes zu tun.
Somit ist es nichts als ein gut gemeinter Hinweis zu Deiner Gesundheit.
Sollte das Gerät defekt sein (Gewährleistungsfall), dann muß der Hersteller handeln, egal ob FI oder nicht.

Uff, in Österrecih ist überall ein FI drinnen
So schlecht kann man sich auskennen :)
Husch, husch, weg warns...nee, so schnell sind die Ö nicht. Da gibts noch lange nicht überall einen FI.

Uwe
 
jal2,
irgendeinen Schutzmechanismus wirst Du aber in Deinem Stromkasten doch finden. In meinem Haus gibt es Porzellansicherungen, die dann rausfliegen würden, wenn eine Überlastung stattfinden würde. Und ich nutze eine 380V-Leitung für eine Brennholz Kreissäge, die sich schon mal im Holz festfährt.
 
Die Sicherung schützt nur davor, dass ein spezifizierter Strom im Stromkreis überschritten wird. Im Falle eines Kurzschlusses kann die Sicherung auslösen, muss aber nicht. Wenn sich im Innern des Gerätes ein spannungsführender Leiter löst und Kontakt zum Metallgehäuse bekommt, fließt ein Teil des Stromes über das Gehäuse und den Schutzleiter in die Erde. In diesem Fall löst der FI aus, weil das Ding feststellt, dass von den z.B. 1,5 Ampere, die in das Gerät reingeflossen sind, nur 0,5 Ampere aus dem Gerät rauskommen - das restliche Ampere verschwindet über den Schutzleiter. Wenn kein FI vorhanden ist, bekommt man durch den geringen Widerstand des Schutzleiters einen gigantisch hohen Strom, der dann dazu führt, dass die Sicherung fliegt. Wenn man in dem Moment, in dem der Leiter im Gerät unerwünschten Kontakt mit dem Metallgehäuse aufnimmt, gerade den Finger am Gehäuse hat, kommt es auf die individuellen Umstände an, wie heftig man eine gewischt bekommt.

Um auf deine Heißluftstation zurückzukommen: Ob du das Ding mit oder ohne FI betreibst, ist für das Gerät selbst erst mal egal, solange das Ding einen Schukostecker hat: Draht löst sich, Gehäuse steht unter Spannung, gemäß I=U/R wird ab einem Schutzleiterwiderstand < 14 Ohm [erlaubt ist afaik maximal 1 Ohm] der gewöhnliche 16A-Sicherungsautomat ausgelöst und das wars. Wenn du in dem Moment das Metallgehäuse anfasst, kann es unter Umständen (nasse Hände, träge Sicherung...) ungesund werden. Ist ein FI vorhanden, löst dieser aus - und zwar in der Regel deutlich schneller als die Sicherung, die Gefahr für dich ist also geringer.

Alle Angaben ohne Gewähr - meine Elektrotechnikvorlesung war da relativ oberflächlich. Bei Fehlern bitte ich die "richtigen" Elektrotechniker um einen Hinweis.
 
Wieso nicht 50€-100€ in die Hand nehmen und deinen Stromkasten nachrüsten lassen?
Das wär eine dauerhafte Investition in deine eigene Sicherheit die du dir 1 mal alle 100 Jahre durchaus gönnen solltest ;)
 
Zu einem Elektroniker-Arbeitsplatz (die Heissluftstation deutet ja irgendwie darauf hin) gehört immer auch ein FI-Schalter. Das würde ich nachrüsten, und zwar im Sicherungskasten, nicht in der Steckdosenleiste oder mit einem Zwischenstecker.
 
Wieso nicht 50€-100€ in die Hand nehmen und deinen Stromkasten nachrüsten lassen?
Das wär eine dauerhafte Investition in deine eigene Sicherheit die du dir 1 mal alle 100 Jahre durchaus gönnen solltest ;)
Da vermutlich Mietwohnung, kann und darf das nur der Vermieter machen. Der wird es selbst für €20,- nicht tun, da er nicht dazu verpflichtet.
Obendrein ist es oft in solch älteren Wohnung notwendig, alle Leitungen neu zu verlegen, da ohne FI klassische Nullung und nur zweiadrige Kabel vorhanden.
Und für 100€ baut keiner auch "nur" einen FI ein. An den Sicherungskasten darf nur jemand mit Meisterbrief, und der setzt sich für das Geld nicht mal ins Auto.

Zu einem Elektroniker-Arbeitsplatz (die Heissluftstation deutet ja irgendwie darauf hin) gehört immer auch ein FI-Schalter.
Begründung? Warum?
So lange man nicht mit Wasser (oder Kaffee) rum matscht, besteht keine Notwendigkeit.
Nicht einen FI mit Erdung verwechseln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jedes Gerät, auch moderne Waschmaschinen, E-Herde, etc., müssen laut Hersteller mit einem FI-Schalter betrieben werden, wenn sie ein Metallgehäuse besitzen und ein Berührungsstrom auftreten kann.

Nur liest niemand diese Anleitungen.. :)
 
Ich denke mal - hab' mir den Link auch mal angesehen - daß es um Deinen Schutz geht. Ohne FI muß ein Fehlerstrom über das Gehäuse und den Erdleiter erstmal groß genug werden, wenn die 10A oder 16A Sicherung im Sicherungskasten auslösen soll. Wenn da einer an das Metallgehäuse langt, ist er Strom durch denjenigen deutlich zu hoch, ,wenn da zum Beispiel durch einen defekten Kondensator des EMV-Filters oder eine angeschubberte Isolierung eines Kabels das Gehäuse an Spannung kommt...
Die Nachrüstung eines FI im Sicherungskasten mit dem "Einklicksen" eines FI auf die Hutschiene des Sicherungskasten ist auch nur dann möglich, wenn der Rest der Verdrahtung des Hauses das erlaubt, d.h. die gesamte Verkabelung des Hauses den einfachen Einbau erlaubt (was meist nicht der Fall ist). Selbst dann kann es noch zu Problemen kommen, wenn angeschlossene Verbraucher (Lampen, ...) der Hausinstallation mit klassischer Nullung eingebaut wurden - die müssten dann auch noch angepasst werden. Das wird keiner machen, solange die Nachrüstung von bestehenden Anlagen nicht gesetzlich vorgeschrieben ist.
Oder als Fazit: Wenn Du Dir sicher sein willst, dann bau' vor die Station einen FI-Zwischenstecker ein - dann bist Du (für die Geräte hinter dem FI Zwischenstecker) auf der sicher(st)en Seite :)
(Diese FI-Schutzschalter, Personenschutzschalter, Verteilerleisten mit ... sind - wenn nicht gerade für 1€ aus China - völlig gleichwertig zu den FI-Schutzschaltern um Sicherungskasten (halt nur für diese eine Steckdose :))
 
Danke für alle Beiträge! Ich glaube nicht, dass mein Vermieter auf Anfrage FI-Schutz in alle Stromkreise einbauen wird.
Ich werde die Station wohl hinter so einem Adapter betreiben.

Jedes Gerät, auch moderne Waschmaschinen, E-Herde, etc., müssen laut Hersteller mit einem FI-Schalter betrieben werden, wenn sie ein Metallgehäuse besitzen und ein Berührungsstrom auftreten kann.
Also Metallgehäuse und Schutzklasse II (Isolierung)? Wenn das Metallgehäuse mit dem Schutzleiter verbunden ist, kann doch kein Berührungsstrom auftreten, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn das Gerät Schutzklasse II ist/hat, dann darf der Schutzleiter nicht an das Gehäuse angeschlossen sein. Ein geerdetes Gehäuse wäre Schutzklasse I und das dürfte dann nur an Steckdosen mit Schutzleiter angeschlossen werden, da bei dieser Anschlußart im Fehlerfall das Gehäuse unter Spannung stehen kann. Deswegen macht auch bei Metallgehäuse Schutzklasse II Sinn :rolleyes:
 
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