Linux-Einstieg: Derivate, Distributionen, Desktopumgebungen???

Wow, danke euch beiden, hikaru und t4xx, für die tollen, ausführlichen Beiträge!! Die helfen mir wirklich sehr weiter! :thumbup:

Dann geht wohl es jetzt als Nächstes wirklich mal ans YouTube-Videos schauen, VM aufsetzen, Distributionen testen.


Was mir noch nicht so ganz restlos klar ist, ist die Unterscheidung zwischen "DE" und "WM". Muss man da immer beides jeweils einzeln betrachten oder ist oftmals DE = WM?
Und welche WMs sind denn - analog zu den DEs - so die gängigen (für Einsteiger nicht ungeeigneten) Kandidaten?
 
so, dann geb ich hier auch mal meinen Senf dazu :facepalm:

Desktopumgebungen:

es ist entgegen der hier teilweise geposteten Ansicht nicht möglich, ohne vorher zu recherchieren, einfach ne andere Desktopumgebung zusätzlich zu installieren.

- Mate und Cinnamon auf einem System geht nicht

- Cinnamon ist für Ubuntu und Debian immer noch nicht frei gegeben, lässt sich also nur mit Aufwand installieren und gefährdet das System

Mint:

- hat eine ziemlich "kastrierte" Aktualisierungsverwaltung

- lässt sich nicht upgraden, sprich, es muß immer wieder neu installiert werden

- die sogenannten Minttools sind schlicht unbrauchbar (sagen viele Mintuser)

Debian:

- eigentlich genial, aber als Einstieg ohne Vorkenntnisse ist die Installation, bzw., das Einrichten nicht so ganz einfach

*buntu:

- als "Einstiegsdroge" aus meiner Sicht am geeignetsten

- gerade für Einsteiger dürfte die große Community und das wirklich hervorragende deutschsprachige Wiki eine große Hilfe sein.

nicht debianoides Umfeld:

- etwas ähnlich einsteigerfreundliches wie *buntu (oder meinetwegen auch Mint) ist mir nicht bekannt, aber evtl. könnte man Mageia in Betracht ziehen.

Fazit:

- meine Empfehlungan nen Einsteiger geht ganz klar zu Gunsten von Ubuntu und seinen offiziellen Derivaten.

Tipp:

- einfach mal ein paar verschiedene "Flavors" runterladen und mit bspw. Unetbootin einen Livestick erstellen und ausprobieren.

Grüße

Frieder
 
Was mir noch nicht so ganz restlos klar ist, ist die Unterscheidung zwischen "DE" und "WM". Muss man da immer beides jeweils einzeln betrachten oder ist oftmals DE = WM?
Prinzipiell sind das zwei verschiedene Dinge.
Ein DE ist eine Sammlung verschiedener Software, ein zentraler Teil davon ist ein WM.

Beispiel:
LXDE ist im Wesentlichen Openbox + LXPanel + LXTerminal + PCManFM.
Gut zu sehen ist das an der Abhängigkeitsliste des Debianpakets lxde-core [1].

Andere DEs benutzen andere WMs (Gnome2: Metacity, Gnome3: Mutter, KDE: Kwin, Xfce: Xfwm). Prinzipiell lässt sich der WM eines DE austauschen. Ich habe z.B. eine Zeit lang Openbox unter Gnome2 verwendet.

Und welche WMs sind denn - analog zu den DEs - so die gängigen (für Einsteiger nicht ungeeigneten) Kandidaten?
Spontan fallen mir diese ein (ohne Sortierung oder Anspruch auf Vollständigkeit):
Openbox, Fluxbox, iceWM, Enlightenment

Das sind alles Floating-Manager. Im Tiling-Bereich kenne ich mich nicht aus. Ich kenne ein paar Namen, kann dazu aber letztendlich nichts Gehaltvolles sagen.


[1] https://packages.debian.org/wheezy/lxde-core
 
es ist entgegen der hier teilweise geposteten Ansicht nicht möglich, ohne vorher zu recherchieren, einfach ne andere Desktopumgebung zusätzlich zu installieren.
Was meint du mit "ohne vorher zu recherchieren"?
Auf einem Debian/Ubuntu/Fedora... lässt sich problemlos ein KDE neben einem Gnome oder ein LXDE neben einem Xfce installieren. Natürlich gilt das nur im Rahmen dessen was das Repository konfliktfrei hergibt, aber der Normalfall ist, dass mehrere DEs/WMs parallel betrieben werden können.

Debian:

- eigentlich genial, aber als Einstieg ohne Vorkenntnisse ist die Installation, bzw., das Einrichten nicht so ganz einfach
Wenn du zur Installation ein LAN-Kabel anschließt ist die Installation ganz einfach.
Das Einrichten ist unterschiedlich einfach bzw. kompliziert. Faustregel: Hardware bis Ivy Bridge ohne dedizierte Grafik ist problemlos mit Wheezy machbar.

nicht debianoides Umfeld:

- etwas ähnlich einsteigerfreundliches wie *buntu (oder meinetwegen auch Mint) ist mir nicht bekannt, aber evtl. könnte man Mageia in Betracht ziehen.
Neben Mageia (Red Hat) und dem schon genannten OpenSuse fallen mir spontan noch Sabayon (Gentoo), Manjaro (Arch), Chakra (Arch) und eventuell noch Vector (Slackware) und Porteus (Slackware) ein. Edit: PCLinuxOS (Red Hat)
 
Zuletzt bearbeitet:
Oftmals funktioniert die Installation auch über WLAN völlig reibungslos (einige WLAN-Chips funktionieren nicht automatisch, da müsste man während der Installation dann doch am besten mit einem Kabel arbeiten).
 
@SammysHP:
Wenn du dich auf den Debianinstaller beziehst, problemlos geht es mit Atheros-Chips, denn die brauchen keine proprietäre Firmware. Wie es bei Broadcom nach der Freigabe der Treiber aussieht weiß ich nicht.
Für Intel-, Ralink- und Realtek-Karten brauchst du aber eine proprietäre Firmware die in den offiziellen Installerimages nicht enthalten ist. Es gibt inoffizielle Images mit den Firmwares, du kannst die Firmware während der Installation per USB-Stick einbinden oder du nimmst eben ein Kabel.
 
Wow, danke euch beiden, hikaru und t4xx, für die tollen, ausführlichen Beiträge!! Die helfen mir wirklich sehr weiter! :thumbup:

Dann geht wohl es jetzt als Nächstes wirklich mal ans YouTube-Videos schauen, VM aufsetzen, Distributionen testen.


Was mir noch nicht so ganz restlos klar ist, ist die Unterscheidung zwischen "DE" und "WM". Muss man da immer beides jeweils einzeln betrachten oder ist oftmals DE = WM?
Und welche WMs sind denn - analog zu den DEs - so die gängigen (für Einsteiger nicht ungeeigneten) Kandidaten?
Wenn du wirklich Lust und Zeit hast dich mit dem Thema auseinanderzusetzen ganz klar die beste Variante :D
Geschmaecker sind so verschieden und es gibt so viele verschiedene, tolle und spannende Dinge in der Linuxwelt. Es herrscht oft eine ziemliche Versteifheit und man hat fast das Gefuehl gewisse Linuxanhaenger wollen allen und jedem IHRE Distribution aufschwatzen.
Lass dich dadurch nicht beirren, alle mehr oder wenig beliebte WMs/DEs/Distris haben ihre Daseinsberechtigung und ihre Anhaenger die sie lieben. Wenn du ein bisschen ausprobierst wirst du schnell realisieren, was dir persoenlich am besten gefaellt.
Es lohnt sich auf jeden Fall jede einzelne der in diesem Thread haeufiger genannten Distributionen anzuschauen.
Wirst auch merken, das Wissen kommt dann ganz von selbst durch ausprobieren. Ist alles eigentlich keine Hexerei, einfach etwas viel fuer die geballte Ladung am Anfang :)

Viel Spass!
 
Zuletzt bearbeitet:
Was meint du mit "ohne vorher zu recherchieren"?
Auf einem Debian/Ubuntu/Fedora... lässt sich problemlos ein KDE neben einem Gnome oder ein LXDE neben einem Xfce installieren. Natürlich gilt das nur im Rahmen dessen was das Repository konfliktfrei hergibt, aber der Normalfall ist, dass mehrere DEs/WMs parallel betrieben werden können.

hab ich doch klar mit Beispielen unterlegt - und ja klar, manches geht, aber anderes halt nicht.


[...] fallen mir spontan noch Sabayon (Gentoo), Manjaro (Arch), Chakra (Arch) und eventuell noch Vector (Slackware) und Porteus (Slackware) ein.

:thumbsup:
 
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