X2xx/s (X200/s-260) [Review] ThinkPad X230i (IPS)

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Chidori

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Themenstarter
Nachdem ich mich bereits ausführlich mit dem ThinkPad X220 beschäftigt habe, liegt nun auch ein etwas verspätetes Review des X230 nahe. Zwar gibt es schon einige Tests zu diesem Gerät, aus eigener Erfahrung weiß ich jedoch, dass man, gerade vor einer Kaufentscheidung, nicht genug Test gelesen haben kann. J
Der Testproband für dieses Review: Ein X230i.

Viel Spaß beim Lesen!
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Version: 0.2
Release: 17.08.2013 exklusiv auf ThinkPad-Forum.de
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ThinkPad X230i: Ein echtes Subnotebook in Zeiten der Ultrabooks?
Das X230 gehört der gerade noch aktuellen Riege der ThinkPads auf Ivy Bridge Basis an. Diese werden in Kürze vollständig durch neue Haswell-Prozessoren und Modelle mit integriertem Akku ersetzt. Somit steht das X230 genau zwischen den alten (z. B. X220) und neuen (z. B. X240) ThinkPads.

Ausstattung

An dieser Stelle liegt ein Vergleich mit dem Vorgänger nahe, wobei man erkennt, dass es kaum Unterschiede gibt.

[TABLE="class: grid, width: 500, align: center"]
[TR]
[TD][/TD]
[TD="align: center"]X230[/TD]
[TD="colspan: 5, align: center"]X220[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="colspan: 7, align: center"]CPU[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Modell[/TD]
[TD="colspan: 5, align: center"]Intel Core i3 3110M[/TD]
[TD="align: center"]Intel Core i5 2520M[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Kerne[/TD]
[TD="colspan: 6, align: center"]2[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Takt[/TD]
[TD="colspan: 4, align: center"]2.40 GHz[/TD]
[TD="colspan: 2, align: center"]2.50 GHz[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Boost[/TD]
[TD="colspan: 4, align: center"]nein[/TD]
[TD="colspan: 2, align: center"]ja[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="colspan: 7, align: center"]Chipsatz
[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Typ[/TD]
[TD="colspan: 3, align: center"]Intel HM77[/TD]
[TD="colspan: 3, align: center"]Intel QM67[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="colspan: 7, align: center"]Arbeitsspeicher[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Installiert[/TD]
[TD="colspan: 6, align: center"]8GB[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Typ[/TD]
[TD="colspan: 6, align: center"]DDR3[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Speicherbänke[/TD]
[TD="align: center"]2[/TD]
[TD="colspan: 5, align: center"]2[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="colspan: 7, align: center"]Festplatte[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Installiert[/TD]
[TD="align: center"]128GB SSD[/TD]
[TD="colspan: 5, align: center"]128GB SSD[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Optionen[/TD]
[TD="colspan: 6, align: center"]128GB, 160GB, 256 SSD[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD][/TD]
[TD="colspan: 6, align: center"]320, 500 GB HDD[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="colspan: 7, align: center"]Display[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Größe[/TD]
[TD="align: center"]12,5"; 31.8cm[/TD]
[TD="colspan: 5, align: center"]12,5"; 31.8cm[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Verhältnis[/TD]
[TD="colspan: 6, align: center"]16:9[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Technik[/TD]
[TD="align: center"]IPS-Panel[/TD]
[TD="colspan: 5, align: center"]IPS-Panel[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD][/TD]
[TD="align: center"]Anti-Glare[/TD]
[TD="colspan: 5, align: center"]Anti-Glare[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Grafik[/TD]
[TD="colspan: 2, align: center"]Intel HD Graphics 4000[/TD]
[TD="colspan: 4, align: center"]Intel HD Graphics 3000[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="colspan: 7, align: center"]Funkverbindung[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]WLAN[/TD]
[TD="colspan: 6, align: center"]ja[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Bluetooth[/TD]
[TD="colspan: 6, align: center"]ja[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]WWAN[/TD]
[TD="colspan: 6, align: center"]nein (nachrüstbar)[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="colspan: 7, align: center"]Tastatur / Zeigeeinheit[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Eigenschaften[/TD]
[TD="align: center"]Chiclet + Backlight[/TD]
[TD="colspan: 5, align: center"]Classic + Thinklight[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Zeigeeinheit[/TD]
[TD="colspan: 6, align: center"]Touchpad + Trackpoint[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="colspan: 7, align: center"]Abmessungen / Gewicht / Akku / Netzteil[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Abmessungen[/TD]
[TD="align: center"]305mm x 206.5mm x 19.0-34.6mm[/TD]
[TD="colspan: 5, align: center"]305mm x 206.5mm x 19.0-34.6mm[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Gewicht[/TD]
[TD="align: center"]1,50 kg[/TD]
[TD="colspan: 5, align: center"]1,50 kg[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Akku[/TD]
[TD="align: center"]6 Cell Li-Ion[/TD]
[TD="colspan: 5, align: center"]6 Cell Li-Ion[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Kapazität[/TD]
[TD="align: center"]62 Wh, 11,1 Volt[/TD]
[TD="colspan: 5, align: center"]57 Wh, 11,1 Volt[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Netzteil[/TD]
[TD="align: center"]65 Watt[/TD]
[TD="colspan: 5, align: center"]65 Watt[/TD]
[/TR]
[/TABLE]

Der Vergleich der Ausstattung zeigt, dass die Änderungen im Detail liegen. Ein Beispiel ist die Verwendung der neuen Chiclet-Style Tastatur. Hier scheiden sich die Geister, auch wenn inzwischen eine gewisse Akzeptanz vorhanden zu sein scheint. Ich persönlich würde die neue Tastatur favorisieren. Der Größere Abstand zwischen den Tasten ist ein Segen, auch für Vielschreiber. Über den Nutzen der Hintergrundbeleuchtung muss man nicht streiten. Bis heute ist mir keine Bessere begegnet. Der Wegfall einer ganzen Tastenreihe erforderte natürlich starke Änderungen im Layout. Und das spürt man, wenn man erstmalig mit dieser Tastatur schreiben will. Anfangs ertappt man sich häufiger bei der Suche nach dem Tastenblock am oberen, rechten Rand der Tastatur. Die Anordnung von „Bild auf/ab“ sowie „Ende“, „Einfg“ und „Entf“ ist gerade für alte Hasen alles andere als intuitiv. Wer sich jedoch etwas Zeit nimmt und das neue Design auch wirken lässt sollte schnell damit klar kommen. Mir war der Schreibkomfort dank der Einzeltasten diesen Verlust an Gewohnheit im Design jedenfalls wert. Ich würde auch nicht mehr zurück wollen.
Ansonsten unterscheidet sich das X230 kaum von seinem Vorgänger: Die Verarbeitung ist auf gewohnt gutem Niveau und sogar ein klein wenig besser geworden. Der schmale Bereich über der Tastatur ist nun sehr viel steifer und lässt sich nicht eindrücken. Auch die Handballenauflage über dem Expresscard-Slot hat etwas an Steifigkeit gewonnen. Aber das waren beides keine Mängel, die kaufentscheidend waren. Nicht gelöst hat Lenovo das Problem, dass der untere Displayrand sich unter Sonneneinstrahlung verformt. Aber generell sollte man sich mit so einem kleinen Schwarzen nicht in die pralle Sonne setzen.
Ein paar Worte möchte ich auch noch zum Trackpad verlieren. Dieses ist nahezu identisch mit jenem, dass im X220 verbaut wurde. Das bedeutet: Es ist eigentlich zu klein. Schon das Navigieren macht mit dem Trackpad nicht wirklich Spaß. An Zweifinger-Gesten, die grundsätzlich möglich sind, denkt man schon rein intuitiv gar nicht. Wer sein ThinkPad jedoch liebt, wird ohnehin mit dem kleinen, roten Knubbel zwischen den Tasten „G“, „H“ und „B“ vorlieb nehmen. Da das X230 genau wie sein Vorgänger über drei echte Maustasten verfügt, funktioniert das sehr gut. Schade ist nur, dass Lenovo die Form dieser drei Tasten zu Gunsten der Optik und auf Kosten der Ergonomie geändert hat. Beim X220 haben die beiden äußeren Tasten ein rundes Profil eingelassen. Diese harmonierte perfekt mit dem Daumen und machte die Nutzung sehr angenehm. Beim X230 sind die Tasten einheitlich und fallen flach in Richtung der Tastatur ab. Natürlich funktionieren die Tasten deswegen nicht schlechter, jedoch spüre ich bei jedem Klick, dass mein Daumen die Rundung vermisst. Dafür sieht die neue Form im Zusammenspiel mit der Tastatur einfach besser aus. Nur leider klickt das Auge meist nicht mit. Denn in der Regel schaut man beim Arbeiten eher auf das Display und nicht auf die Maustasten.

Display: Nur eine Option
Beim Display führt selbst bei der i-Serie kein Weg vorbei am IPS Display. Dieses ist identisch zum X220 und löst noch immer mit 1366 x 768 Pixeln auf. Das ist einerseits sehr schade, da dem Winzling der X-Serie eine etwas höhere Auflösung wie 1600 x 900 sehr gut stehen würde. Wer das X230 jedoch mobil nutzt wird damit klar kommen. Für umfangreiche Arbeiten mit vielen Dokumenten ist ohnehin der Bildschirm mit seinen 12,5“ etwas zu klein.
Zurück zum IPS-Display: Die Vorzüge dieses Displays sind die damit verbundenen Mehrkosten wert. Die Farbwiedergabe deckt zwar nicht annähernd den für Grafiker interessanten sRGB-Raum ab, aber es sieht um Welten besser aus, als das TN-Panel. Wer dann noch in beengter Umgebung (Zug, Flugzeug) mit dem Gerät arbeiten möchte, wird schnell darauf kommen, dass die Blickwinkelunabhängigkeit ein Segen ist. Ständiges Nachjustieren entfällt somit.
Erfreulicherweise ist der Umbau des Displays relativ einfach. Menschen ohne Berührungsängste gegenüber PC-Hardware sollten die Operation binnen zehn Minuten abgeschlossen haben.

Anschlüsse: Alles was zählt
Entgegen dem aktuellen Ultrabook-Wahn der meist mit Abstrichen in der Ausstattung verbunden ist, besitzt das X230 so ziemlich alles, was man sich wünscht. Auch hier ein Vergleich mit dem Vorgängermodell in der gängigen i5-Variante:

[TABLE="class: cms_table_grid, width: 347, align: center"]
[TR]
[TD]Anschluss[/TD]
[TD="align: center"]X230i[/TD]
[TD="align: center"]X220[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]USB 3.0[/TD]
[TD="align: center"]2[/TD]
[TD="align: center"]0[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]USB 2.0[/TD]
[TD="align: center"]1[/TD]
[TD="align: center"]3[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]VGA[/TD]
[TD="align: center"]1[/TD]
[TD="align: center"]1[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD](mini) Displayport[/TD]
[TD="align: center"]1[/TD]
[TD="align: center"]1[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]SD Kartenleser[/TD]
[TD="colspan: 2, align: center"]ja[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Audio + Mikrofon[/TD]
[TD="colspan: 2, align: center"]kombiniert[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Expresscard-Slot[/TD]
[TD="colspan: 2, align: center"]ja[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Ethernet[/TD]
[TD="colspan: 2, align: center"]ja[/TD]
[/TR]
[/TABLE]


Abgesehen vom nun serienmäßigen USB 3.0 sind die Anschlüsse nahezu identisch. Beim X230 wurde der Standard-Display Port gegen einen Mini-Display Port ausgetauscht. Ansonsten ändert sich praktisch nichts. Der USB 2.0 Anschluss auf der rechten Seite dient noch immer dem Laden eines angeschlossenen Gerätes und kann so konfiguriert werden, dass er selbst dann als Ladestation dient, wenn das Gerät ausgeschaltet ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Akkulaufzeit
Hier fällt ein Vergleich mit dem Vorgänger etwas schwierig, da das Testgerät den i3-Prozessor nutzt. Der mir bekannte Vergleich ist das X220 mit i5 Prozessor. Daher werde ich an dieser Stelle nur meine persönlichen Eindrücke zum X230i schildern und nur sporadisch auf das X220 eingehen.
Meine Intension beim Kauf des X230i war unter anderem das Stromsparen. Die 2,4 Ghz des i3 Prozessors reichen für alltägliches Arbeiten locker aus und sah ich keinen Mehrwert im Boost der höheren Prozessoren. Und bis jetzt bin ich mehr als nur zufrieden mit dem Gerät. Trotz identischer Ladeschwelle (90%) hält das X230i gefühlt wesentlich länger durch als sein Vorgänger. Dies zeigt sich auch daran, dass der Lüfter deutlich seltener anspringt und meistens in Hintergrundgeräuschen (z. B. offenes Fenster) komplett untergeht. Ob diese gesteigerte Laufzeit und Laufruhe allein auf der neueren Prozessorgeneration und den internen Verbesserungen gegenüber Sandy Bridge beruht und ob diese positive Bilanz auch bei einem Gerät mit stärkerem Prozessor zutrifft kann ich leider nicht beurteilen.
Bei meinem ersten Vollzeittest hielt das Gerät fünf Stunden und ca. 50 Minuten durch. Allerdings war der Akku, wie bei mir üblich, nur zu 90% geladen und es waren noch 14% übrig. Nutzt man die volle Kapazität aus, kann man sicherlich noch mehr aus dem Gerät herausholen.
Wie auch beim X220 kann man das X230 mit einer Slice-Battery ausstatten. Diese erhöht die Laufzeit angeblich auf über 23 Stunden. Sowohl für das X230 als auch das X220 stehen natürlich auch Optionen abseits des Standard 6-Zellen-Akkus zur Verfügung. Diese wären der 4- und 9-Zellen Akku. Während der kleinste im Bunde, der 4-Zellen-Akku, nur selten anzutreffen ist, erfreut sich gerade der große 9-Zellen-Akku großer Beliebtheit. Er steht an der Rückseite des Gerätes ein wenig raus und ist natürlich merklich schwerer als der Standard-Akku. Jedoch bietet er eine Laufzeit von jenseits 10 Stunden. Und das bei einem normalen CPU. Wer also trotz mobiler Anwendung die Leistung der CPU häufiger abrufen möchte, hat sowohl beim X220 als auch beim X230 durch Wahl der geeigneten Akku-Option die Möglichkeit dazu. Moderne Ultrabooks verfügen meist nur über einen nicht austauschbaren, fest eingebauten Akku. In seltenen Fällen kann dieser durch einen Zusatz-Akku erweitert werden. Aber schon das ist nicht die Regel.

Lautstärke
Das X230i verfügt mit dem i3 3110M über den schwächsten Vertreter im Bunde der Ivy Bridge CPUs. Durch die geringere Leistung muss natürlich auch etwas weniger Abwärme abgeführt werden. Jedoch fällt die TDP mit mit 35 Watt noch immer höher aus, als es bei modernen Ultrabooks (17 Watt) der Fall ist. In der Praxis gefällt das ausgiebig getestete Gerät dennoch durch seine Laufruhe. Selbst bei längerem Arbeiten und anhaltender Last wird das Gerät nie aufdringlich oder gar störend. Beim Surfen oder Arbeiten mit Office herrscht in der Regel Totenstille. Und wird wirklich Leistung verlangt (z. B. das Konvertieren von 100 großformatigen RAW-Dateien) bleibt das Gerät merklich leiser als sein Vorgänger mit dem i5 Prozessor. Hier zeigt sich zudem der Vorteil, den das X230 gegenüber seinen Ultrabook-Konkurrenten vorzuweisen hat. Dort trifft man ab und an Probleme wie das Throtteling an, also das Verlangsamen der CPU wegen zu hoher Temperatur. Der Grund dafür liegt häufig in der unzureichenden Kühlung, die natürlich der geringen Bauhöhe und/oder der Wahl des Gehäusematerials geschuldet ist. Das X230 ist keine Flunder und wirkt neben einem Ultrabook mit 13,3“ Display eher wie ein Ziegelstein. Dafür verfügt das Gerät über eine Kühlung, die den i3-Prozessor jederzeit kalt stellen kann und den Geräuschpegel im Keller hält. Daher kann das X230i ruhigen Gewissens auch dann verwendet werden, wenn es nicht zu laut werden darf wie zum Beispiel im Hörsaal an der Uni oder in der Bibliothek. Das getestete Modell wurde in der Nacht bei totaler Stille in der Regel durch den Kompressor des Kühlschranks in der Küche übertönt. Erstaunlich, da die Küche noch nicht einmal direkt an das Arbeitszimmer angrenzt und der Kompressor auch nicht als laut zu bezeichnen ist.

Fazit: X230, X220 oder Ultrabook?
Grundsätzlich kann man dem X230 kaum Vorwürfe machen. Lediglich die geringe Auflösung ist nicht mehr ganz zeitgemäß. Das Gewicht von ca. 1,50 kg liegt etwas über dem, was moderne Ultrabooks auf die Waage bringen. Allerdings bieten diese selten eine so starke CPU und Anschlussvielfalt. Es muss somit jeder für sich selbst beantworten, was wirklich sinnvoll ist.
Und damit kommen wir auch zur eigentlichen Frage: Soll man sich heute noch ein X230 kaufen? Und gibt es Vorteile gegenüber dem X220?
Fangen wir mit der zweiten Frage an: Das X230 unterscheidet sich nur geringfügig vom X220. Daher muss diese Frage mit Details beantwortet werden. Für das X230 sprechen die Tastatur mit ihrem großartigen Schreibkomfort und ihrer genialen Hintergrundbeleuchtung. Weiterhin scheinen die neueren Prozessoren noch etwas sparsamer mit Strom umzugehen. Zumindest fühlt es sich bei dem i3 3110M so an. Zur Erinnerung: Das Gerät wird mit dem i5 2550M verglichen. Dieser Vergleich ist natürlich nicht ganz fair, da der Sandy Bridge Bolide über einen Turbo Boost verfügt und 100 MHz höher taktet. Die Gewichtsdifferenz, sofern vorhanden, fällt wort wörtlich nicht ins Gewicht.
Wer jedoch auf die genannten Vorzüge des X230 verzichten kann, sollte sich die Gebrauchtangebote für Modell vom Typ X220 genau anschauen. Diese sind teilweise mit IPS Display sehr preiswert zu haben. Außerdem sind beispielsweise Tastaturen wesentlich günstiger zu bekommen. Daher lautet mein Rat: Wer auf etwas Akkulaufzeit verzichten kann und das alte Layout der Tastatur ohnehin behalten möchte, ist mit dem X220 besser beraten.
Sollte man aber überhaupt ein X220/X230 heute noch kaufen? Wenn man vorhat ernsthaft damit zu arbeiten führt kaum ein Weg daran vorbei. Ultrabooks mit Business-Ambitionen sind rar gesät. Anschlussvielfalt bei geringem Gewicht und hoher Akkulaufzeit lassen sich die Hersteller in der Regel sehr teuer bezahlen. Daher lohnt es sich absolut, einen Blick auf die X200er Serie zu werfen sofern man mit der Auflösung klar kommt. Noch dazu verfügen diese über die bisher unerwähnte Option eine Docking Station zu nutzen. Und hier spielen diese Geräte nochmals all ihre Stärken aus. Durch die Verwendung von Standard-Spannung-CPUs eignen sich diese Notebooks auch hervorragen zum Ersatz eines Desktop-Rechners.
Für grafiklastige Anwendungen (z. B. Spiele) eignen sich die Intel HD3000 und HD4000 sicherlich nicht. Wer jedoch nur damit arbeiten möchte wird keinen Unterschied zu einem Desktoprechner spüren. Paralleles Arbeiten mit mehreren Programmen und Dokumenten ist problemlos möglich (auch mit dem i3-Prozessor!). Vielen Ultra-Low-Voltage-Prozessoren (ULV-CPU) geht bei diesem Szenario schnell die Luft aus. Das lästige Synchronisieren von Daten zwischen Arbeitsplatz und Notebook entfällt somit.
Zusammengefasst: Wer nur leichte Arbeiten mobil verrichten will und keine Anschlussvielfalt benötigt, ist mit einem Ultrabook gut beraten. Wer jedoch auf etwas Leistung und Anschlüsse angewiesen ist und das Notebook gerne auch mit einer Docking Station als Ersatz für einen Desktoprechner nutzen will, ist mit einem X220 oder X230 bestens bedient. Die richtige Wahl trifft man durch Abwägen der Vorteile. So kann mit einem X220 durchaus Geld gespart werden. Das X230 hingegen bietet ebenfalls einige Vorzüge, die nicht von der Hand zu weisen sind und einen Mehrwert gegenüber dem X220 bieten. Ich persönlich empfehle das X230i und ein Upgrade auf das IPS Display. Selbst der kleine i3-Prozessor bietet mehr als genug Leistung für das alltägliche Arbeiten. Und die Option, dabei noch etwas Strom zu sparen ist ebenfalls ein angenehmer Vorteil. Man sollte nicht vergessen, dass das etwas höhere Gewicht dieser Geräte nicht zuletzt dem 6-Zellen-Akku geschuldet ist. Mit ihm bekommt man für weniger Geld ungefährt die gleiche Laufzeit wie bei einem etwas größeren Business-Ultrabook (z. B. Dell XPS 13). Je nach Preisdifferenz kann dieser Tausch daher sehr lukrativ sein.

Wie eingangs schon erwähnt bewegt sich das X230 genau auf der Grenze zwischen den klassischen und den modernen ThinkPads. Es verbindet geschätzte Tugenden wie den austauschbaren Akku, die sehr gute Verarbeitung sowie die gute Wartungsmöglichkeit für den bewanderten Nutzer mit dem Design der neuen Tastatur und einer zeitgemäßen Hardware. Daher kann ich das X230, unabhängig von der Ausstattung, nur empfehlen. Die einzige Option, die in und für meine Augen absolut Pflicht ist, ist das IPS-Display. Dieses wertet das Gerät nochmal ordentlich auf und lädt zudem dazu ein, dass ThinkPad während einer längeren Zugfahrt für das Ansehen eines Filmes zu nutzen.
Am Ende meines Reviews des X220 stellte ich fest, dass es ein Nachfolger schwer haben wird, das X220 zu toppen. Hat das X230 das geschafft? Die einfache Antwort auf diese Frage lautet: Nein, hat es nicht. Das X230 erfindet das Rad nicht neu. Es ist eine logische Weiterentwicklung des X220 und bringt Verbesserungen mit, die man auch in den anderen Serien eingeführt hat. Ein Wechsel vom X220 zum X230 macht nur in sehr wenigen und sehr speziellen Situationen Sinn.
Wer jedoch vor einer Neuanschaffung steht und einen guten, verlässlichen Begleiter sucht, macht mit dem X230 nichts falsch.

Impressionen des X230



Sowohl das X220 als auch das X230i wurden mit Windows 8 Professional 64-bit verwendet und getestet.

Ich hoffe, dass mein Review einige Aspekte an erläutern oder Fragen zu dem Gerät beantworten konnte.

Für konstruktive Kritik oder Fragen zu dem Gerät bin ich wie immer gerne zu haben.

Gruß,
Chidori
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr gutes Review:thumbup:

Ein Punkt, was sicher viele noch interessieren wird, ist das Thema: Lautstärke.
 
Hallo,

schließe mich an - danke für das Review.

Ein kleiner Hinweis: Bei dem Gewichten kann was nicht stimmen - bei nahezu gleicher Ausstattung sind die beiden auch ähnlich leicht.

Grüße, pepun.
 
so eine gewichtsunterschied könnte durch unterschiedliche kühler entstehen. vielleicht kommt beim i3 aufgrund des fehlenden turbos ein kühler aus alu statt kupfer zum einsatz. das ist bekanntlich einer der punkte, an denen bei den x6*s und x20*s gewicht gespart wurde.

btw:
nicht hashwell, sondern haswell ;)
ich weiß, manchmal bin ich ein echter klugscheißer. :D
 
Gutes Review!

Es sei noch angemerkt dass beim X220 anscheinend verschiedene Palmrests existieren. Ich hatte ein neues Palmrest bestellt welches weniger nachgibt als mein altes. Das X230 welches ich in Singapur begutachtet habe hatte einen deutlich dickeren Displaybezel. Kann sein dass auch hier unterschiedliche Teile existieren.

Es könnte natürlich auch alles einbildung sein, was ich jetzt aber nicht hoffe. (sonst wären meine Sinne ja völlig hinüber)

Das Gewicht müsste bei beiden identisch sein.

vielleicht kommt beim i3 aufgrund des fehlenden turbos ein kühler aus alu statt kupfer zum einsatz. das ist bekanntlich einer der punkte, an denen bei den x6*s und x20*s gewicht gespart wurde.

Mein X220i hat einen Alukühler, wiegt aber 1,55Kg mit SSD und 6c.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schönes Review.

Bitte um Korrektur: Hashwell -> Haswell


Das X230 ist übrigens wirklich leichter, auch bei identischer Ausstattung. Zugegebenermaßen ist der Unterschied hier aber zu groß.
 
Zuletzt bearbeitet:
dann hat er die werte wohl übernommen und der wert fürs x230 bezieht sich auf ein exemplar mit 4-zeller.

sollte er beide selber gewogen haben, gab es währenddessen vermutlch eine gravitationsanomalie :D
 
Den Wert für das Gewicht hatte ich von irgend einem andere Reviews einer mehr oder minder renormierten Seite übernommen. Habe mein X230i inzwischen nachgewogen: Es wiegt ziemlich genau 1,5kg. Ich werde den Passus daher ändern.
 
Schönes Review :) Allerdings sind mir ein paar kleinere Ungereihmtheiten aufgefallen:

Diese werden in Kürze vollständig durch neue Haswell-Prozessoren und Modelle mit integriertem Akku ersetzt.
Das X240 wird Wechselakku + integrierten Akku haben.

...Ultrabooks. Allerdings bieten diese selten eine so starke CPU
Naja, mit Haswell stimmt das nicht mehr so ganz: Der i5-4200U, eine sehr oft eingesetzte ULV CPU (auch im X240s/T440s), ist genau so stark wie der i3-3110M, und der i7-4500U, die stärkste 17w ULV CPU momentan, ist nochmal ein ganzes Stück stärker (und dabei stromsparender).

Paralleles Arbeiten mit mehreren Programmen und Dokumenten ist problemlos möglich (auch mit dem i3-Prozessor!). Vielen Ultra-Low-Voltage-Prozessoren (ULV-CPU) geht bei diesem Szenario schnell die Luft aus.
Das kann ich nicht bestätigen, das war vielleicht bei Arrandale noch so, aber schon mit den Ivy-Bridge ULVs passiert das nicht mehr.

Ansonsten stimmt aber alles, und es ist ein wirklich gut geschriebenes und ausführliches Review! :thumbup: Auch in den Zeiten von MBA und X1 Carbon ist noch Platz für die klassische 12" X-Serie.
 
Wenn selbst meinem SU9400 bei normalen Sachen nicht die Puste ausgeht wird es schwer dass einem sowas bei einer Core i CPU, selbst wenn ULV Arrandale, passiert. Heavy Rendering wird man wohl sowieso kaum auf 12 oder 13" machen...
 
Das X240 wird Wechselakku + integrierten Akku haben.

Ist das Gerät schon lieferbar? Meines wissens nicht. Mein Ziel war es eher mit dem zu vergleichen, was man im Moment tatsächlich schon kaufen kann.


Naja, mit Haswell stimmt das nicht mehr so ganz: Der i5-4200U, eine sehr oft eingesetzte ULV CPU (auch im X240s/T440s), ist genau so stark wie der i3-3110M, und der i7-4500U, die stärkste 17w ULV CPU momentan, ist nochmal ein ganzes Stück stärker (und dabei stromsparender).

Same here. Habe bisher nur ein Gerät mit Haswell benutzt und das auch nur für wenige Minuten im Saturn. Ich habe mit meinem Vergleich daher wirklich auf Geräter mit älterer Hardware abgezielt.

Das kann ich nicht bestätigen, das war vielleicht bei Arrandale noch so, aber schon mit den Ivy-Bridge ULVs passiert das nicht mehr.

Ich hatte bislang einmal das Vergnügen auf einem Ivy Bridge ULV (ich kenne leider den Typ nicht) mit MatLab und parallel mit Excel zu arbeiten. Das war nicht lustig. Mein X230 hingegen steckte das Ganze locker weg. Mein Bericht beruht daher maßgeblich auf dieser Erfahrung. Mit meinem Review kann ich natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Es wurde nur das Beschrieben, was ich selbst erlebt habe.
Was mir allerdings jetzt erst ein- bzw. auffällt: Macht es bei modernen Ultrabooks einen Unterschied, ob man 4 oder 8GB Ram im System hat sofern der Ram nicht voll ausgenutzt wird (z. B. nur 3 GB werden genutzt)? Dieser ist ja meist verlötet und nutzt nur den Single-Channel-Modus. Das X230 (wie getestet) nutzt 8GB Ram im Dual Channel. Ich weiß nicht, ob das verwendete MatLab davon profitiert, aber das könnte vielleicht für den Unterschied gesorgt haben. Denn ich meine zu wissen, dass das verwendete Notebook mit der Ivy Bridge CPU nur 4GB Ram hatte.
 
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