Akku richtig rekalibrieren - Erfahrungen/Diskussion

Bei 100-90% entlädt sich mein Akku sehr schnell, von 13% springt er auf 6% und 5% bleibt er ne halbe ewigkeit.
 
Na bei mir nicht. Und ich hab die schon ein paar mal manuell rekalibriert.
 
Wobei sich das allerdings auf Lithium-Eisenphosphat Zellen bezieht, und nicht die üblichen Lithium-Cobalt Zellen, die wir verbaut haben... ich bin gespannt, ob das direkt auch beide Chemien zutrifft...

-edit- Also wie's aussieht, hat dieser entdeckte "Memory" Effekt mit unseren Akkus so gut wie nichts zu tun. 1. ist's halt erst mal nur bei LiFePO4 reproduziert worden, und 2. ist dieser Effekt nur ein kleines Abflachen der Spannungs-Zeit-Kurve in dem Aufladevorgang - kein Begrenzen der maximal entnehmbaren Kapazität, so wie man das von den alten NiCad Akkus kennt.
 
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Falls ich mich recht an meine Chemie Vorlesungen vor gefühlten Äonen zurück erinnere, gibt es durch wiederholte "kleine" Zyklen irgendwelche reversible Anreicherungen an der Kathode (das sage ich jetzt pauschal für die gängigsten Typen), welche durch einen/mehrere "große" Zyklen wieder gelöst werden.
 
Und was waren zu dem Zeitpunkt die gängigsten Typen? Lithium-Eisenphosphat-Akkus gibt es nämlich soweit ich weiß noch nicht so lange :p
 
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Frag mich was Leichteres :D

Gibt mit Sicherheit aber genug aktuelle Literatur, offensichtlich hat sich ja auch Einiges getan :)
 
Naja dann hast du wohl glück gehabt oder besser Zellen (Panasonic) im Akku.
 
Na so oft kann man kein Glück haben. Hab ich mit dem T42, X61, X61t, R60, 2x T61 und x200 schon gemacht.
Da ich nur das T61, x61t und x200 länger habe, dort sogar 2-3 Mal.
 
Ob ein Akku im Bios oder unter Windows entlädt ist sowas von Wurscht... Schließ notfalls ne Glühbirne an. Da wird es afaik keine anomalien etc geben.
 
Ich wollte nur mal kurz meinen Erfahrungsbericht mit der Rekalibrierungsanleitung (http://thinkwiki.de/Akku#Rekalibrieren_des_Akkus) zum Besten geben.

Status quo:
Ich habe seit knapp 2 Jahren eine x121e. Diese betreibe ich im Desktop-Modus, sprich zu Hause ausschließlich mit externer Tastatur, Mouse und externem Monitor, sprich der Deckel ist immer zu. Nur zum Anschalten muß ich ihn leider aufmachen und dabei die Scharniere altern lassen...
Der Akku ist grundsätzlich nicht im Gerät und wird nur eingelegt, wenn ich das Gerät mitnehme und dazu in den Standby schicke.

So sind seit dem Kauf bis zur Kalibrierung gerade einmal 25 Ladezyklen vergangen...

Auf die Idee des Kalibrierens bin ich wieder einmal gekommen, als letztens ein Firmware-Update für den Akku herauskam. Ich wußte gar nicht, daß es so etwas gibt... :)

Aus früherer und aktueller Erfahrung bringt die Rekalibrierung des Akkus mittels des Energie-Managers genau NULL! Wobei das natürlich davon abhängt, was bei der Rekalibrierung tatsächlich passiert bzw. passieren soll. Wenn es bei der Kalibrierung tatsächlich nur darum geht, die Anzeige des Ladezustandes zu kalibrieren, ist der EM vermutlich die bessere, weil ehrliche, Variante. Wenn bei der Kalibrierung sich tatsächlich etwas am Füllungszustand, der maximalen Ladekapazität und der Akku-Laufzeit ändert, ist die manuelle Rekalibrierung der einzig vernünftige Weg.

Mein Akku hat laut EM eine "vorgesehene Kapazität" von 62,16 Wh. Die "Ladekapazität insgesamt", also die "tatsächliche", ist mit jedem Ladevorgang weniger geworden.
Anfangs habe ich die vorgegebenen Ladeschwellen (96/100) verwendet. Nachdem aber eben die Kapazität immer weniger wurde und auch das Kalibrieren mit dem EM "nichts gebracht hat", habe ich irgendwann mal auf "optimale Lebensdauer (automatisch ändern)" umgestellt.
Mit dem Ergebnis, daß, als ich mich nun nach dem Firmware-Update wieder einmal mit dem Akku beschäftigt habe, die "Ladekapazität insgesamt" bei gerade einmal 45Wh lag. Ich war relativ geschockt.

Dann habe ich eben mal gegoogelt und den Wiki-Eintrag gefunden.

Hierzu hätte ich allerdings ein paar Anmerkungen.

Einige Formulierungen finde ich irreführend bzw. zweideutig:

1. "Ladeschwellen im Energiemanager entfernen." - Einen solchen Punkt gibt es in meinem EM nicht. Ich kann auch nirgends ein Häkchen wegmachen, um irgendwelche Ladeschwellen zu "entfernen". Wenn damit gemeint sein soll, daß die obere Ladeschwelle auf 100% und die untere ggf. auf 96% gesetzt werden soll, sollte man das auch so formulieren. Oder es gibt eben scheinbar unterschiedliche Versionen des EM.

2. "Das Thinkpad dabei nicht benutzen...". Diese Formulierung finde ich zweideutig. In einem Forumsbeitrag von Adun steht das, was gemeint ist und was so auch im Wiki stehen sollte (was man aber logischerweise auch von selbst tut): Das Gerät ausgeschaltet lassen. "Nicht benutzen" kann ich das Gerät in anderen Zusammenhängen nämlich auch, wenn es hochgefahren ist.

Wenn ich "Danach das ThinkPad herunterfahren und nach kurzer Pause wieder einschalten, sonst werden die Änderungen nicht vom Akku übernommen." richtig verstehe, werden Ladevorschriften nicht nur softwaremäßig vom EM eingehalten, sondern direkt in den Akku "geschrieben"?


Das würde auch erklären, warum mein erster manueller Rekalibrierungsversuch kläglich gescheitert ist.

Als erstes habe ich nämlich den EM von "optimale Lebensdauer (automatisch ändern)" wieder auf die Vorgabe 96/100 umgestellt.
Allein diese Änderung hat dazu geführt, daß die "Ladekapazität insgesamt" von 45Wh auf 50,25Wh gesprungen ist (also direkt nach Umstellen, ohne irgendwelche weiteren (Rekalibrierungs-)Schritte).

Allerdings habe ich dann das Gerät nicht heruntergefahren, gewartet und wieder angeschaltet, sondern gleich den Stromstecker gezogen und mit dem Entladen begonnen (von 100% weg).

Bei ca. 7% (und einiger Zeit Verharren auf diesem Wert) habe ich dann das Gerät neu gebootet und ins BIOS geschickt, um den Akku komplett zu entleeren.
Irgendwann hat es dann ordentlich getönt und nach ein paar weiteren Minuten war das Gerät dann aus.

Dann habe ich den Akku einige Stunden ruhen lassen zum Abkühlen. Über Nacht (ca. 9h) wurde der Akku dann geladen, am ausgeschalteten Gerät.

Der Blick in den EM nach dem Starten war dann ernüchternd. Keine Änderung der "Ladekapazität insgesamt".

Also habe ich das ganze Spielchen nochmal betrieben, weil jetzt durch den Neustart ja die ursprüngliche Änderung von "optimale Lebensdauer (automatisch ändern)" auf die Vorgabe 96/100 in den Akku übernommen worden sein sollte.
Dieses Mal habe ich bei 7% einfach alle wichtigen Daten gespeichert und die unbenutzten Programme geschlossen und habe diverse Warnungen ignoriert.
Irgendwann ist das Gerät dann ausgegangen, ich habe es ins BIOS gebootet und den Akku komplett entleeren lassen.
Dann wieder Abkühlpause und Laden über Nacht.

Und siehe da, dieses Mal zeigte der EM eine "Ladekapazität insgesamt" von 62,26Wh an. Bei einer "vorgesehenen Kapazität" von 62,16 Wh ein Wunder... :)

Nun, die manuelle Rekalibrierung war also ein voller Erfolg. Die Frage ist nur, was eben bei der Kalibrierung geschieht. Werden nur die angezeigten Werte an die Ladefähigkeiten des Akkus angepaßt oder wird der Akku tatsächlich wiederbelebt? Das ließe sich am besten mit einem Laufzeitvergleich abklären. Aber ich habe keine Lust, Zeit, Geduld, die Laufzeit im Leerlauf (am besten BIOS wegen einheitlicher Bedingungen) komplett zu testen - einmal wenn der Akku die bestmögliche Kapazität anzeigt und einmal wenn durch Benutzung z.B. der EM-Rekalibrierung die "Ladekapazität insgesamt" deutlich niedrigere Werte anzeigt.
Ich habe auch nicht getestet, welche "Ladekapazität insgesamt" jetzt angezeigt würde, wenn ich nach der "erfolgreichen" manuellen Rekalibrierung noch einmal die EM-Rekalibrierung vornehmen würde - ob die Werte umgehend wieder in Richtung 50Wh fallen würden oder vorerst "optimal" bleiben würden.

Fazit: Ich bleibe mal skeptisch, was die Rekalibrierung an sich anbelangt, aber ich wollte hiermit meinen Dank für die Anleitung zur manuellen Rekalibrierung kundtun.


Mike

(P.S.: Nein, ich habe den Thread nicht komplett durchgelesen... :))


Edit:

Im Übrigen habe ich vorerst mal entschieden, den Akku zukünftig testweise mal mit 45/55 drin zu lassen. Mal sehen, ob ich das so beibehalte oder doch - wegen der Wärmeentwicklung des Gerätes, die sicher auch den Akku beeinflußt, auch wenn er nicht aktiv ist, - wieder auf die herkömmliche "Akku entfernen"-Methode zurückgreife.

Btw: Wenn man den Akku entnimmt, sollte man im BIOS das Intel SpeedStep abschalten, sonst fährt der Prozessor nur mit halber Kraft (der niedrigeren der beiden möglichen Taktraten)... so zumindest meine Erfahrung.
 
Zuletzt bearbeitet:
1. "Ladeschwellen im Energiemanager entfernen." - Einen solchen Punkt gibt es in meinem EM nicht.
= "Immer vollständig aufladen..." (ist im Wiki jetzt ergänzt)

Die Frage ist nur, was eben bei der Kalibrierung geschieht. Werden nur die angezeigten Werte an die Ladefähigkeiten des Akkus angepaßt oder wird der Akku tatsächlich wiederbelebt?
Das erstere

Wenn ich "Danach das ThinkPad herunterfahren und nach kurzer Pause wieder einschalten, sonst werden die Änderungen nicht vom Akku übernommen." richtig verstehe, werden Ladevorschriften nicht nur softwaremäßig vom EM eingehalten, sondern direkt in den Akku "geschrieben"?
Ja
 
Zuletzt bearbeitet:
Den angesprochenen Memory-Effekt gibt es bei unseren Akkus tatsächlich nicht. Der vermeintliche Kapazitätsgewinn der durch das Rekalibrieren (nicht kalibrieren!) erzielt wird exestiert auch nicht. Es wird bei diesem Vorgang lediglich die angeblich vorhandene Kapazität wieder so gut wie es eben geht auf seinen Ursprungswert gebracht. Wir sehen also nur Zahlen im Energie-Manager, nicht aber die tatsächliche Kapazität des Akkus. Warum aber sinkt dieser Wert ab einer gewissen Nutzungsdauer des Akkus ab? Der Controller im Akku misst periodisch, also mit einer bestimmten Frequenz, Spannung und Strom und bestimmt aus dem Produkt der beiden Werte die Leistung. Mit Leistung und Zeit erhält er dann die bekannten Wattstunden. Nun wird einfach je nach Lade- oder Entladevorgang ständig die entnommene oder erhaltene Leistung mit der Zeit integriert und dann von der angezeigten Ladekapazität abgezogen oder addiert. Das ist natürlich eine elegante Methode, allerdings mit einem kleinen Nachteil.

Notebooks ziehen keinen schönen konstanten Strom wie etwa eine Glühbirne, sondern durch die vielen Schaltregler - der größte mag wohl der Schaltregler für die Erzeugung der CPU-Spannung sein - einen richtig "welligen" Strom. Wenn nun die Abtastfrequenz des Analog/Digital-Wandlers (der wie oben gesagt Spannung und Strom misst) relativ gering ist, können zwischen den Messungen einige dieser Leistungspeaks einfach verloren gehen. Diese fehlen dann natürlich in der gesamten Kapazitätsberechnung. Aus diesem Grund ist die angezeigte Ladekapazität relativ ungenau und driftet mit der Zeit sehr weit ab.

Ich habe natürlich noch keine Messungen an einem Notebook vorgenommen und kann euch nicht belegen, dass es tatsächlich so ist. Aber ich habe selber ein portables Gerät mit Li-Akku entwickelt und messe nach dem gleichen Prinzip die darin enthaltene Ladekapazität. Nach etwa 700 Zyklen und einem Jahr stimmt dieser errechnete Wert ziemlich genau mit der tatsächlich vorhandene Kapazität überein. Der A/D-Wandler wandelt sehr schnell und ich habe auch nicht solche massiven Leistungspeaks wie ein Notebook, welches etwa fünfmal so viel Strom zieht wie mein kleines Gerät. Wenn ich aber die Abtastfrequenz des A/D-Wandlers stark herabsetze sinkt die errechnete Ladekapazität ebenfalls wie bei unseren Notebooks langsam nach unten ab und nach einer kleinen Korrektur (bei meiner Anwendung muss dafür der Controller neu geflasht werden weil gewisse Korrekturfaktoren im Code Konstanten sind) stimmt wieder alles. Natürlich ist aber der Akku mit seinen 700 Zyklen keinesfalls noch neuwertig. ;)

Das war jedenfalls mein Senf dazu. Bitte nich hauen. ;)
 
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