Wechsel von 1&1 zu anderem Anbieter, aber welchen

Hi,

"Drosselung" kann auch heissen, dass der Knotenpunkt schlicht überfordert ist, weil zuviele Leute zuviel über die gleiche Leitung ziehen. Den Effekt gibts bei Kabel ganz massiv, wo die Leitungen weit überbucht werden. KabelBW bietet in meiner Region 100Mbit für vergleichsweise wenig Aufpreis an - dadurch hat das jeder Dritte zuhause. Wenn jetzt Sonntag Abend und schlechtes Wetter ist ... da ist man dann froh, wenn wenigstens die Emails überhaupt noch ankommen.
 
Aus der Überbuchung machen die Kabelnetzbetreiber auch keinen Hehl. Damit begründet Kabel Deutschland ja z.B. die neue Drosselungsregel (für Neuverträge seit Juni, alte Verträge bleiben bei der alten 60GB Regel), bei der man ab einem Datenvolumen von mehr als 10GB an einem Tag von 100Mbit/s auf 0,1Mbit/s bis zum Ende des Tages gedrosselt wird - allerdings werden nur Filesharing-Dienste und One-Click-Hoster gedrosselt, wobei mir die dafür nötige Deep-Packet-Inspection nicht gefällt...
Die klassischen DSL-Anbieter hängen meist an besseren Backbones und/oder die Backbones sind schwächer ausgelastet. Nur die Telekom hängt als einzige nicht am DE-CIX und hat daher in die USA manchmal schlechtere Verbindungen und insbesondere zu den YouTube-Servern (wobei da ja nicht nur auf die Server in den USA zugegriffen wird) ist die Verbindung aus dem Telekom-Netz miserabel. Davon ist übrigens auch 1&1 betroffen, wenn man VDSL über 1&1 bucht, da diese für VDSL-Anschlüsse die Technik der Telekom anmieten. Ein VDSL-Anschluss bei 1&1 ist also exakt der gleiche wie bei der Telekom, nur günstiger.
Übrigens hat 1&1 ganz allgemein überhaupt keine DSL-Technik. Kein ADSL und kein VDSL Equipment, erst Recht keine Leitungen. 1&1 ist nur ein Reseller. Wer sich über schlechte Leitungsqualität oder DSL-Verbindungsabbrüche bei 1&1 beschwert und aus dem Grund wechseln will, sollte auch die KFZ Haftplicht wechseln wenn das Auto zu oft in die Reparatur muss - das eine hat hier mit dem anderen nichts zu tun. 1&1 mietet Anschlüsse bei verschiedenen Anbietern an (früher waren es mal QSC, Hansenet, Arcor, Telekom und einige mehr, wobei es einige davon ja inzwischen nicht mehr gibt, daher kann ich nicht sagen, wo sie jetzt anmieten). Dabei werden die Leitungen der Telekom bis zur nächsten Vermittlungsstelle genutzt (bei ADSL) und dort stehen verschiedene DSLAMs nebeneinander, von den verschiedenen Anbietern. In einen der DSLAMs wird das Kabel dann eingestöpselt und von da gehts weiter mit störungsfreier Glasfaser und den Backbone. Die Leitungen sind immer die von der Telekom, bessere Leitungen bekommt man durch einen Wechsel zur Telekom also nicht. Die DSLAMs mögen zwar unterschiedliche sein, unterscheiden sich aber in der Qualität der Verbindung nur sehr gering, daher ist es auch egal, an welchen man angestöpselt wird, erst Recht ist es egal, von welchem Anbieter der betrieben wird. Dies gilt für ADSL, bei VDSL wird man wie gesagt sogar immer zu 100% an Techniker der T-Com gehängt. Da sich die Backbones kaum Unterscheiden (mal abgesehen von dem T-Com Problem mit Youtube), ist auch da relativ egal, wo man dranhängt. Die Verbindungsqualität hängt also nur von zwei Punkten ab: der Konfiguration des DSLAMs - wobei so langsam alle auf ratenadaptive Geschwindigkeitsaushandlung setzen, was das wichtigste war (also gibs hier kaum noch Unterschiede) und in den DSL-Modems. Mit einem Anbieterwechsel ändert sich an der Qualität des Anschlusses also quasi nur ein Glied - das DSL Modem. Das wars. (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel ^^) Der einzige Grund, den Anbieter zu wechseln, ist also nur der Service. Da die Telekom ihre Servicetechniker übrigens zum Teil in Unterfirmen ausgegliedert hat, bevorteilen die Telekomkunden auch nicht mehr so richtig - man wird immer gleich veräppelt... Wer also schlechte Erfahrung mit dem Service gemacht hat, kann über einen Wechsel nachdenken, sollte sich aber vorher überlegen, WO die Probleme lagen. Wenn man Probleme mit dem Service hatte, weil die Leitung gestört war und die Techniker das nicht gebacken bekommen haben, der hat gerade in Wirklichkeit den Telekom-Techniker-Service zu spüren bekommen, nicht den Anbieter-Service. Dann sollte man sich auch nicht über den Anbieter aufregen.

Und das allerwichtigste ist immer: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch heraus. Mit freundlicher Nachfrage kann man freundliche Lösungen erreichen. Unter anderem z.B. auch deutlich vor Ablauf der Vertragslaufzeit aus einem 1&1 Vertrag rauskommen, sofern es bestimmte Gründe dafür gibt (z.B. ein Umzug und am neuen Ort ist schon ein Telefonanschluss oder um einen neuen anderen Vertrag bei 1&1 abzuschließen).

Vor kurzem war irgendwo im Internet ein Test der Servicequalität (wobei in dem Fall mit Service sowohl der Kundenservice als auch die Leitungsgeschwindigkeit gemeint waren), dort schnitten die Kabelbetreiber alle vorne ab, dann kam 1&1, am Ende lag Alice/O2. Wobei Alice es ja auch gerade schafft, seine Kunden richtig zu vergraulen, stundenlang kein Telefon mehr für alle Kunden in Deutschland, tagelang keine E-Mails mehr für alle Kunden in Deutschland, ...

Meine persönliche (!) Erfahrung:
EWE Tel (regionaler Anbieter): war als sie klein waren mal sehr zu empfehlen, inzwischen sind sie groß und auch nicht mehr besser als andere. Allerdings sind sie immer mal wieder Pioniere in manchen Gebieten, da kommt man dann quasi um EWE gar nicht herum. Manche Dörfer, die nur durch EWE ADSL oder VDSL oder gar Glasfaser bekommen, da hat man dann die Wahl zwischen Telekom ISDN oder EWE Highspeed-Internet, dann fällt die Wahl nicht schwer. Ansonsten sind sie aber nichts besonderes mehr.
Kabel Deutschland: muss ja ein Einzelfall sein, aber die Verbindung war zum Teil ultra langsam und hatte mehr Abbrüche als jeder DSL-Anschluss. Vielleicht der überlastete Backbone Schuld, speziell vielleicht wegen Großstadt? Andere schwören drauf, in Hannover ist es phasenweise kaum benutzbar.
Telekom: auch nicht besser als alle anderen DSL-Anbieter, allerdings doppelt so teuer, Youtube-Problem
Vodafone: !"&§(%!§ *fluch* bei denen wollte ich erst meinen DSL-Anschluss haben - und dann haben mir deren Mitarbeiter zweimal versucht, angeblich abgeschlossene Neuverträge unterzujubeln, die ich nie abgeschlossen habe. Davon habe ich genug...
1&1: Bisher immer alles zu meiner vollsten Zufriedenheit, günstig und Fritz!Boxen als Router, also auch gute Hardware. Hier bin ich daher auch hängen geblieben. Service war auch immer super. Bei 1&1 VDSL Anschlüssen allerdings ebenfalls das Youtube-Problem, da über Telekom abgewickelt.
 
Hi,

ich bin dem Grunde nach mit KabelBw soweit zufrieden, habe aber auch keine andere Alternative. DSL gibt es bei uns nicht.
 
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