Fedora 17 auf X220 -- Installationserfahrung und -hinweise

dirkk

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Das X220 hatte ich Ende Mai von F16 auf F17 aktualisiert. Da meine SSD neulich den Geist aufgegeben hat, habe ich gestern F17 nochmal komplett neu installiert. Das bedeutet immer so eine Beschäftigung von 4-6 Stunden, bis man wieder auf dem bisherigen Status Quo ist.

Ich empfinde Fedora 17 als deutlich verbessert gegenüber Fedora 16, insbesondere, was die Gnome Oberfläche betrifft. Gnome-Shell 3.2 war bei mir auf F16 doch deutlich problembehaftet (im Gegensatz zur Gnome-Shell 3.2 auf Mint 12). Allerdings verzichte ich bei F17 komplett auf testing-updates, womit es auch zu tun haben könnte. Auch Boot- und Shutdownzeiten hatten sich verbessert. Bei meiner aktuellen F17 Installation habe ich auf LVM verzichtet. Nach Deaktivierung der Dienste sendmail und sm-client, und sonst nichts, sind die Bootzeiten:
Code:
$ systemd-analyze time
Startup finished in 2172ms (kernel) + 2583ms (initramfs) + 7559ms (userspace) = 12315ms
was real ca. 15-17 Sekunden bedeutet (gemessen nach Verschwinden des Grubmenüs bis zur Einloggmaske), was okay ist, aber auch nicht soo schnell.

Ich hatte von Anfang an das noch inoffizielle Texlive 2012 installiert --- gerade dieses Wochenende ist es offiziell erschienen: http://www.heise.de/open/meldung/TeX-Live-Jahrgang-2012-1634828.html
Anfang Juni gab es da noch ein paar Probleme mit den Abhängigkeiten, die später aber behoben wurden. Jetzt läuft es bei mir astrein. Allerdings habe ich für AUCTex mit Preview folgende Anpassungen vornehmen müssen: Erweiterungen der TEXINPUTS Variable erweitert um den Pfad
Code:
/usr/share/texmf/tex/latex/preview/
sowie Austausch von preview.el v1.285 durch v1.286.

Auch die Zeile
Code:
CLUTTER_PAINT=disable-clipped-redraws:disable-culling
benötige ich immer noch in /etc/environment, um ein Tearing in Videos zu verhindern. Denn es tritt weiterhin auf (etwa nun auch in VLC 2.0.2). Aber mit der Zeile ist es okay.

Leider ist mir gestern, am Tag der Installation, die Gnome-Shell (3.4.1) des öfteren eingefroren. Später führte auch die gnome-shell-extension-journal unerklärlicherweise zum Einfrieren, *jedesmal* wenn ich auf "Journal" klickte. "Unerklärlicherweise", da dies für einige Stunden zuvor komplett funktionierte, und ich zudem bei der Erstinstallation von F17 keine solchen Probleme hatte. Diese Eerweiterung ist zwar nicht wichtig, ich empfinde sie aber als ganz komfortabel.

Auch TLP habe ich installiert. Ich bin sehr zufrieden. Sehr angenehm finde ich die Möglichkeit des Einstellens der Ladeschwellen des Akkus. Ich weiss nicht, was TLP im Einzelnen noch alles zum Stromsparen beigetragen hat. Jedenfalls liege ich im "Idle" (Display auf kleinster Stufe, keine WLAN-Verbindung) um die 6.00 Watt, oftmals eine 5 vor dem Komma. Das ist nicht schlecht! (Ähnlich sieht es bei dem X220 mit Mint 13 aus.) EDIT: Das war gestern. Heute kann ich die 6.00 Watt nicht reproduzieren, liege mit F17 eher bei 7.00+ und, nebenbei, mit Mint 13 eher bei 5.50 Watt.
 
Mich würde schon der Verbrauch von F17 ganz ohne TLP (= deinstalliert) interessieren, da ein "naturbelassenes" F17 mE keinerlei Stromsparoptimierungen vornimmt. Ubuntu z.B. macht da viel mehr (Skripte im Paket pm-utils) und läßt von den wesentlichen Sachen nur ALPM und USB Autosuspend aus. F17 hingegen hat (unverständlicherweise) alle Skripte aus pm-utils "herauspaketiert".

Nett wäre auch der Verbrauch unter Mint mit WLAN-Verbindung (= "Forums-Normal" siehe). Bei mir mit 12.04 ~6.5W (gemessen per tp-smapi).
 
Vergleich: TLP on/off

Fedora 17 (Kernel 3.4.4-5, Gnome 3.4.2) auf X220 (i7, 8GB RAM, Intel 320 SSD)
Bedingungen: Forumsnormal, jeweils 12 Messwerte, Powertop 2.0. "Ohne TLP" = TLP (und als Abhänigkeit tlp-rdw) deinstalliert und Reboot.

Mit TLP: 7.25 ( 6.98 - 7.77 )
Ohne TLP: 9.84 ( 9.51 - 10.2 )


Mint 13 (Kernel 3.2.0-26; Gnome 3.4.1) auf X220 (i5, 4GB RAM, Intel 320 SSD)
Bedingungen: wie oben, nur Powertop 1.97

Mit TLP: 6.59 (6.43 - 6.90 )
OHNE TLP: 6.91 ( 6.85 - 7.06 )


Auf Fedora scheint TLP also deutlich nützlicher zu sein, da Ubuntu offenbar von vornherein sparsamer ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für deine Mühe :).

Ein Hinweis: mit thinkwatt wird das Messen und die Mittelwertbildung einfacher und genauer (wg. Nutzung von tp-smapi).
 
Ergebnisse mit Thinkwatt

Fedora 17 auf X220/i7 "forennormal" mit TLP
Code:
$ ./thinkwatt -r 300
recording (01/300))
average was 6.00257 W
6506.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Vergleich

Zum Vergleich:

Mint 13 auf X220/i5 "forennormal" mit TLP
Code:
$ ./thinkwatt -r 300
recording (01/300))
average was 6.85558 W
3548.png

Interessant ist der Unterschied zu den Werten in #3.

Ich habe jeweils zweimal gemessen, mit nahezu identischen Ergebnissen. Nachtrag: Der Mint/Ubuntu Wert ist auch mit einer dritten Messung nicht besser. Mit Top sehe ich, dass die fingerprint-policy von der Fingerprint-GUI immer so 4% CPU verbraucht. Gibt es für Ubuntu ein besseres Proramm dafür?
 
Zuletzt bearbeitet:
Optimierte Bootzeiten

Heute gab es bei einem Update u. a. eine neue Version von initscripts. Danach war die Bootzeit deutlich verkürzt:
Code:
$ systemd-analyze time
Startup finished in 2190ms (kernel) + 2627ms (initramfs) + 3596ms (userspace) = 8414ms
was real knappe 12 Sek. entspricht. Verzichte ich auf Plymouth ist es nochmal kürzer
Code:
$ systemd-analyze time
Startup finished in 2140ms (kernel) + 1114ms (initramfs) + 3457ms (userspace) = 6712ms
was dann nur noch knappe 10 Sek. sind. :)
 
Kernel 3.6: Stromverbrauch gesenkt.

Die Verbrauchswerte (mit TLP) sind zwar mit den letzten 3.5er Versionen schon wieder leicht runtergegangen, aber jetzt nach Upgrade auf die Version 3.6 ist der Stromverbrauch wieder bei angenehmen 6.0 W.
 
Moin,

Die Verbrauchswerte (mit TLP) sind zwar mit den letzten 3.5er Versionen schon wieder leicht runtergegangen, aber jetzt nach Upgrade auf die Version 3.6 ist der Stromverbrauch wieder bei angenehmen 6.0 W.

hast du die Testing Quellen aktiv? Oder hast du den 3.6 manuell installiert? Weil in den normalen Quellen ist der noch nicht vorhanden.

Gruss
 
@dirkk: um auf deine andere Fragestellung zu antworten: /sys/class/power_supply/BAT0/power_now ist bei mir (X200) sowohl mit Fedora-Kernel 3.5.6-1 als auch mit Kernel 3.6.1-1 vorhanden. Das kann nicht am fehlendem Paket kernel-devel liegen.

Allerdings setzt tp-smapi kernel-devel voraus, damit per akmod das passende Kernelmodul gebaut werden kann. thinkwatt benutzt wenn vorhanden automatisch /sys/devices/platform/smapi/BAT0/... statt /sys/class/power_supply/BAT0/..., was die ausbleibende Fehlermeldung erklären dürfte.

EDITH: nachprüfen tust Du also besser per
Code:
ls -l /sys/class/power_supply/BAT0
ls -l /sys/devices/platform/smapi/BAT0
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

hast du die Testing Quellen aktiv? Oder hast du den 3.6 manuell installiert? Weil in den normalen Quellen ist der noch nicht vorhanden.

Gruss

Schau doch einfach nach :-) repoquery --repoid=updates-testing --search kernel, in testing ist bei mir glaub aber seit heute vorhanden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der 3.6er ist aus updates-testing.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • ok1.de
  • ok2.de
  • thinkstore24.de
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