X6x Tablet Anleitung: 12,5 mm-Festplatte im X61 Tablet (und anderen)

naquaada

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Hier geht es mal um einen einfachen durchzuführenden Umbau.

Ich hatte mal günstig eine Western Digital WD10TPVT 1 TB Notbookplatte mit 12,5 mm Bauhöhe bekommen. Ich hatte eigentlich gehofft, sie in meinem externen Firewire 800-RAID-Gehäuse unterzubekommen, aber das hat nicht geklappt. Auch so hat sich erst mal keine Verwendung ergeben. Naja, erst mal wieder weggepackt, genau neben im Rahmen befindlichen Zweitplatte für mein Thinkpad X61t. Hmm, die sind ja beide etwa gleich hoch... mal ausprobieren. Sie paßte rein, saß aber total stramm, ich habe sie nur mit Mühe wieder rausbekommen. Aber sie wurde im BIOS erkannt. Ich hatte ein paar Überlegungen angestellt, wie man das Ding vernünftig rausbekommt, und habe dann eine Methode gefunden. Vorher habe ich aber mal bei Western Digital angerufen und das Problem geschildert, vor allem wegen des Lüftungslochs, ob man da ein Loch ins Gehäuse bohren müßte oder so. Der Servicemensch erklärte mir, daß das nicht nötig wäre, diese Löcher dienen nur zum Druckausgleich, also ob man sich auf 300 m oder auf 3000 m Höhe befindet. Also dann mal los.

Was braucht man:

- Etwas zugfeste Kunststofffolie
- Doppelseitiges Klebeband
- zwei unterschiedlich hohe Schraubenpaare
- evtl. zwei Unterlegscheiben
- evtl. etwas Pappe
 
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Zu Anfang noch mal die Bilder der WD10TPVT und der originalen Platte im Rahmen. Der SATA-Anschluß liegt zwar in unterschiedlicher Höhe, ich habe aber seit über einem Jahr keine Schwierigkeiten gehabt.

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Zuerst wird die Festplatte an den Rändern mit doppelseitigem Klebeband abgeklebt, mit Aussparungen für die Schraublöcher. In meinen Tests ging das auch ohne, für den Dauereinsatz wollte ich aber etwas mehr Stabilität. Man sollte vielleicht nicht das günstigste Klebeband nehmen, daß vielleicht nach kurzer Zeit zu einer schmierigen Masse wird. Ich habe mir deshalb das 3M Typ 9088 geholt, das soll bis 93° Dauereinsatz halten. Die 9 mm breite Version kostet auf ebay 5,68 Euro + 4,90 Euro Versand.

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Aus der Folie schneidet man zwei Streifen mit 9 mm x 15 cm. Größe. Die Abrundungen habe ich reingemacht, damit sich nicht die Eckkanten abknicken. Die passende Folie war (für mich) am schwierigsten zu bekommen. Ich habe im Internet gesucht, in Baumärkten und Elektronikhändlern, sogar bei Lenovo habe ich angefragt, was die für eine Folie benutzen. Die wollten aber keine Infos rausrücken. Ich habe dann von einem Nachbarn einen Rest passender Folie bekommen, werde nochmal nachfragen, was das ist.

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Dann sollte man sich schon mal die Schrauben zurechtsuchen. An der linken Seite ist weniger Platz im Festplattenschacht, an der rechten mehr. Also braucht man etwas flachere Schrauben für die linke Seite und etwas dickere und evtl. zwei Unterlegscheiben für die rechte. Ich habe hier zwei typische Arten von Computerschrauben verwendet.

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Anschließend klebt man die Folien auf die Seiten. Vorsicht: Das 3M-Band klebt wie der Teufel! Die Folie sollte am besten beim ersten Mal sitzen. Dann die Folie gründlich an die Seiten der Festplatte anreiben, damit sie sicher sitzt. Die Schraublöcher habe ich mir nicht extra angezeichnet, sondern mit einem kleinen Kreuzschraubendreher reingebohrt. Die überbleibende Folie kann man dann mit einem kleineren flachen Schraubenzieher aus den unterseitigen Schraublöchern rauspulen. Dann kommen die Schrauben rein.

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Nun kann man die Platte das erste Mal einsetzen. Sie wird beim Einsetzen etwas hin- und herwackeln, sitzt dann aber gut, wenn die oberen Schrauben dazukommen. Man kann das vermeiden, indem man an die Seiten entsprechend dicke Pappstreifen klebt. Ich habe das jetzt nicht gemacht, weil ich nichts passendes da habe. Wenn die Platte gut sitzt, den Rechner anschalten und ins BIOS gehen. Wenn sie dort unter 'Startup/Boot' angezeigt wird, ist alles in Ordnung.

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Man muß die Platte nun noch mal rausnehmen und die oberen Streifen nach innen biegen. Die Folienenden kann man auch zur Beschriftung nehmen, was auf der Platte drauf ist, ohne sie anzuschließen oder auf die Oberseite der Festplatte zu schreiben. Man sollte dazu aber besser nicht direkt auf die Folie schreiben, sondern vorher etwas Tesafilm draufmachen und dort draufschreiben. Den zweiten Streifen kann man zu anderen Zwecken gebrauchen, z.B. wann das letzte Systembackup gemacht wurde.

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Wie man die Festplatte nun rausbekommt ist ja nun hoffentlich jedem klar: Man biegt beide Streifen zu einer Schlaufe und kann sie so sicher herausziehen. Die originale Abdeckung paßt auch noch, ich kann zur Zeit nur nicht mit der Originalschraube dienen.

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Das wars schon, ein einfacher Umbau und man hat seine Terabyteplatte im Laptop. Ist echt eine feine Sache, ich habe ein Dualbootsystem mit Windows XP und Windows 7 drauf und immer noch 700 GB für Daten frei. Und die WD10TPVT kann man wegen ihrer Bauhöhe von 12,5 mm schon recht günstig bekommen. Ein Dauertest steht zwar noch aus, aber ich habe die Platte schon seit einigen Wochen drin und habe keine Probleme gehabt.

EDIT am 1.5.2013: Die Festplatte ist seit genau einem Jahr und einem Tag eingebaut, fast täglich in Betrieb gewesen und hat keine Probleme gemacht. Also scheint es nichts auszumachen, daß die Platte sehr eng am Gehäuse anliegt.
 
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Zur Festplatte Western Digital WD10TVPT. Sie war eine der frühen Terabyte-Notebookplatten und hat deshalb neben der hohen Bauhöhe noch die ungewöhnliche Umdrehugszahl von 5200 rpm. In Tests liest man gelegentlich von hoher Lautstärke und hohem Stromverbrauch. Davon kann ich nichts sagen, die Platte ist nicht hörbar und ich habe keine kürzere Akkulaufzeit festgestellt. Die höchste Temperatur, die die Platte jemals hatte, war 48°, sonst ist der Durchschnitt 39-42°, der Laptop seht dabei meist auf dem Bett. Jetzt könnte sie etwas höher sein, denn die Festplattentemperatur hängt natürlich auch von der Raumtemperatur ab. Wichtig: Die WD10TPVT ist vie viele hochkapazitive Notebookplatten eine Festplatte im Advanced Sector-Format mit echten 4K-Sektoren. Man kann also nicht direkt ein Windows XP darauf installieren! Ich werde mal einige Erfahrungen mit solchen Festplatten in einem anderen Thread schreiben. Die Platte liegt beim Lesen und Schreiben bei über 80 MB/s und ist damit weit schneller als meine Seagate mit 7200 rpm.

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Hier die alte Seagate:

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Was die Platte überhaput nicht mag, ist das für SATA 2 gepatchte BIOS. Dabei gibt es zwar sehr hohe Spitzenwerte, die Geschwindigkeit fällt dann aber wieder drastisch ab, daß die Gesamtwerte schlechter sind als voher. Dabei einstehen solche kuriosen Werte:

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Nur mal für die Zeit:

Ich habe das gepatchte BIOS mit den offiziellen Versionen ersetzt, erst durch die Version 1.24 downgegraded (tolles Wort) und dann auf die Version 1.25 aktualisiert. Die Messwerte sind etwas ruckeliger als vorher, vor dem gepatchten BIOS war es ein absolut homogener Verlauf, Lesen und Schreiben bei 80 - 82 MB/s. Gibt es noch einen speziellen Patch für Festplattenunterstützung? Ich habe ja noch die originale Backup-Datei meines originalen BIOS, wie kann ich das wieder aufspielen? Ich habe das BIOS durch den XP-Installer aufgespielt, nicht von CD. Wer mir da ein paar Infos geben kann, bitte per PM, das soll nicht im Thread stehenbleiben. Hier soll's nur um den Umbau gehen.
 
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Gutes Tutorial! Ich habe die gleiche Festplatte und finde sie auch sehr schnell, ebenfalls schneller als meine 7200RPM! Wie viel hast Du denn dafür gezahlt, wenn ich fragen darf?
 
Gerade mal 35 Euro ;) Sie war auf ebay als defekt angeboten, aber nach der Seriennummer ist noch Garantie drauf. Also hin zu WD und sie war wieder neu. Und bevor jemand meckert: Das ist erlaubt, Herstellergarantie hat man immer, auch ohne Rechnung.
 
Die Methode mit der Herstellergarantie scheinen die wenigsten zu kennen und bieten die Platten als defekt oder ungetestet an. Wenn ich auf ebay gebrauchte Festplatten kaufe, lasse ich mir immer erst die Seriennummern geben. Dann eine RMA-Prüfung und man weiß, ob man kaufen kann. Oft sind Platten auch OEM, wenn sie aus externen Gehäusen oder Laptops stammen. Die haben dann keine Herstellergarantie. Ganz kurios war's mal bei einer Samsung 120 GB IDE-Notebookplatte: Die hatte noch Garantie, aber nicht in Deutschland. Ich habe dann sämtliche Länder abgeklappert - Die Garantie gilt für die Ukraine! Hääh? Ich mußte sie dann in die Niederlande schicken und habe eine neue bekommen.

Bei RMA's kann man auch Überrraschungen erleben: Ich habe eine 400er IDE zu Samsung geschickt und eine 640er SATA zurückbekommen. Oder von Western Digital eine 1,5 TB statt einer 1 TB-Platte. Wenn das gleiche Modell nicht mehr verfügbar ist, wird entweder eine ähnliche oder eine größere geschickt. Bei Seagate kann man nicht mehr sicher sein. Ich habe zwei Samsung eingeschickt, als Ersatz wurden mir zwei Seagates angezeigt. Bekommen habe ich eine Samsung und eine Seagate, und die Seagate ist grottenlahm. Jemand anders hat eine Samsung Terabyte-Notebookplatte eingeschickt und eine Festplatte mit einem Seagate-Aufkleber zurückbekommen, die sich aber als Samsung ausgab. Seagate hat noch keine eigenen Notebookplatten mit 1 TB. Zu Hiatchi habe ich eine defekte Platte eingesendet - und eine noch defektere zurückbekommen. Deshalb kaufe ich jetzt nur noch WD, die haben die einfachste RMA-Prozedur. Außerdem bietet Western Digital einige Tools für Festplatten mit 4K-Sektoren an, die Programe wurden von Acronis entwickelt. Man muß sich allerdings erst anmelden und eine Platte registrieren, ist nicht so toll. Wer diese Tools braucht, kann mir eine PM schicken. Sie funktionieren aber nur mit WD-Festplatten.
 
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Schick ;))

Aber geht das dann nicht auch in anderen ThinkPads? Oder hat nur das x61t diese Höhenbeschränkung?

Grüße
 
Ich denke mal, es wird auch in anderen gehen. Aber ich habe halt das Tablet und will nicht für andere Modelle sprechen.
 
@naquaada:
Schöner Beitrag. Du solltest noch ein paar Buchstabendreher korrigieren und dann sollten sie ins Wiki
 
Sooo - ein Jahr und ein Tag sind rum - keine Probleme mit der dicken Platte im schlanken x61 Tablet. Ich will demnächst mal die Platte neu aufspielen, vorher nehme ich aber mal die Klebestreifen runter und mache ein paar Fotos. Mal sehen, wie sich das 3M-Klebeband über 366 Tage bei durchschnittlich 40-45° gehalten hat ;)
 
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