Firewire 800 an PCMCIA? Es lohnt sich!

naquaada

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In einem Thread ging es mal um USB 3.0 am PCMCIA-CardBus-Port, was aufgrund der zu geringen Datenübertragungsrate nicht geht. Da der neue Port hauptsächlich für Festplatten gedacht sein sollte, habe ich natürlich gleich Firewire 800 vorgeschlagen. Leider scheint Firewire im PC-Bereich echt unbekannt zu sein, es gilt nur USB. Und Firewire 800 ist noch unbekannter. Also habe ich mir mal eine PCMCIA-Firewire 800-Karte geholt und mache mal ein paar Tests. Die Ergebnisse gibt es hier noch mal als .cbz-File zum Download. Es ist ein Comic Book Archiv, so lassen sich die Ergebnisse am besten vergleichen. Wer die Dateien einzeln haben will, entpackt das .cbz wie ein zip-Archiv.

Ich habe mir auf Amazon diese Firewire 400/800-Combokarte geholt. Firewire 800 ist zwar kompatibel zu Firewire 400, hat aber einen anderen Stecker. Die Karte hat den 6poligen und den 9poligen Anschluß, deswegen Combo. Sie enthält einen Texas Instruments-Chip. Eine Treiber-CD ist dabei, Windows erkennt die Karte aber direkt.

Getestet habe ich den Festplattendurchsatz mit HD Tune Pro. Die Testplatte ist eine NTFS-formatierte Samsung HD501LJ (SATA 300) in einem MacPower Pleiades-Gehäuse mit externer Stromversorgung. Dieses hat alle wichtigen Anschlüsse, USB 2.0, Firewire 400, 2x Firewire 800 und eSATA. Zum Testen habe ich jeweils den richtigen Anschluß genommen, also kein Firewire 400/800-Adapterkabel. Mein Testrechner war ein X61 Tablet mit Core 2 Duo 1,6 GHz und Windows 7 64 bit, am Netzteil betrieben.


1 - Interne SATA-Laptop-Platte (AHCI)

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2 - Firewire 800 PCMCIA

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3 - Firewire 400 PCMCIA

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4 - Firewire 400 Thinkpad

kommt noch

5 - USB 2.0 Thinkpad

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6 - USB 2.0 PCMCIA

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Mit Firewire 800 lassen sich über den PCMCIA-Port in Idealfall tatsächlich über 80 MB/s erreichen! Ich habe bei den Messungen den besten und einen mittleren Wert als Screenshot hier. Für die merkwürdigen Schwankungen des USB-Ports über PCMCIA kann ich echt nichts, das sah nach zig Tests so aus. Am stabilsten war Firewire 400 über PCMCIA, die Werte sahen fast immer so aus wie das abgebildete Beispiel. Einen Test mit dem internen Firewire 400-Port mache ich noch, wenn ich ein passendes Kabel gefunden habe.

Firewire bringt im wahrsten Sinne des Wortes mehr als USB oder eSATA, denn pro Port kann man bis zu 63 Geräte anschließen, nicht nur eins wie bei USB oder eSATA. Firewire hat aber trotz allem wesentlich mehr auf dem Kasten. Deshalb lohnt es sich, mal die Berichte in der deutschen und der englischen Wikipedia durchzulesen.

Wer also schnellere Datenübertragung bei externen Festplatten sucht, sollte sich mal nach so einer Karte umsehen. Mit 24 Euro kostet das Ding ja auch nicht die Welt. Und es geht ja auch an wesentlich älteren Geräten als dem x61t. Man muß sich natürlich bei den Gehäusen umschauen, daß sie einen speziellen Firewire 800-Port haben. Allerdings gibt es davon sicher noch mehr als für USB 3.0, und auch günstiger. Verbreitet sind RAID-Gehäuse mit bis zu vier Festplatten, es gibt aber auch 2,5"-Gehäuse. Sogar 2,5"-RAID-Gehäuse sind erhältlich, z.B. von G-RAID. Sehr zu empfehlen ist Firewire auch bei Audio-Interfaces.

Noch zum Saft: An einem normalen Firewire-Port liegen ja 12 V bei knapp 1,5A an, das kann der PCMCIA-Port natürlich nicht mitbringen. Aber ein 2,5"-Gehäuse mit externem Stromanschluß (haben meine Firewire-Gehäuse alle) und dem Strom von einem freien USB-Port könnte es auch so gehen. Die 4poligen Firewire-Anschlüsse, wie sie an Laptops verbreitet sind, haben ja überhaupt keine Stromversorgung.
 
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Vielen Dank, das ist ein interessanter Vergleich! Eine eSata CardBus Karte hast Du nicht zufällig noch da?

Mich wundert, dass FW400 beim Lesen langsamer als das eingebaute USB 2.0 des X61t ist.
Kannst Du bitte noch raussuchen, welcher TI Chip in der FW400/800 CardBus Karte verbaut war, z.B. die PCI ID der Karte im Gerätemanager?

Gruss,
jal2
 
Er meldet sich im Gerätemanager als OHCI-konformer Texas Instruments 1394-Hostcontroller. Hier die Geräteinfos:

Vendor ID 0x104c
Device ID 0x8025

Und die Daten aus der PCI Database. Merkwürdig ist, daß er im Gerätemanager nicht speziell als 1394b-Controller angemeldet wird. Es gibt auch nur einen Eintrag. Es wird also nur ein Controller in der Karte sein, der die drei Anschlüsse über einen Hub verwaltet. Also können vermutlich nicht 3 x 63 Geräte angeschlossen werden. 63 sollten aber erstmal reichen...

Eine CardBus-eSATA-Karte habe ich nicht, ist ja auch nicht mehr nötig. Aber ist es gut möglich, das jemand anders eine hat, der braucht seine Ergebnisse dann hier nur mal posten. Allerdings sollte die Festplatte möglichst identisch sein. Die HD501LJ ist schon recht alt und hat nur 16 MB Cache.

Mich wundert, dass FW400 beim Lesen langsamer als das eingebaute USB 2.0 des X61t ist.

Ja, hat mich auch etwas gewundert. Eventuell könnte es daran liegen, daß es sich ja nur um einen 'beschnittenen' Firewire 800-Port handelt, also ein Firewire 800-Anschluß, bei dem die zusätzlichen Leitungen fehlen. Mal sehen, was der interne, 'echte' Firewire 400-Controller des Thinkpads bringt, der ist von Ricoh. Ich muß nur erst meine 4poligen Firewire-Kabel finden. USB über PCMCIA war ja eine Katastrophe. Die USB-Karte hat einen NEC-Controller, allerdings gibt es noch einen Anschluß für eine zusätzliche Stromversorgung von einem normalen USB-Port. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß das mehr bringt, denn die Festplatte hatte ja ihre eigene Stromversorgung.
 
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Interessanter Vergleich! Trotz der Geschwindigkeitsvorteile gibt es zwei Kriterien, die aus meiner Sicht gegen FireWire sprechen: Die geringe Verbreitung - selbst meine eigenen Rechner haben nicht alle FireWire, von fremden, mit denen ich auch gelegentlich Daten austauschen möchte, ganz zu schweigen. Deshalb meine Fixierung auf USB. Mein Hauptdatentransfer erfolgt über USB-Stick, nicht über externe Festplatte. Und das zweite Argument sind Sicherheitsbedenken. Über FireWire hat jedes angeschlossene Gerät ungeschützten Zugriff auf den Arbeitsspeicher. Das ist mir beim Laptop einfach zu riskant. Deshalb habe ich auch die im X61t integrierte Schnittstelle im BIOS abgeschaltet.

Deine Ergebnisse mit USB 2.0 über PCMCIA ähneln denen, die ich mit einer USB-2.0-Karte an meinem alten TP 600E gemacht habe. Rund 18MB/s, mehr ist nicht. Enttäuscht mich schon. Und wenn schon USB 2.0 an PCMCIA sich nicht ausreizen lässt, dann USB 3.0 natürlich erst recht nicht. Wobei ich mich schon frage, woran das liegt, wenn der Bus doch viel mehr kann. Anscheinend ist das Übertragungsprotokoll von USB zu ineffizient.

Grüße,
Thomas
 
zudem diqualifiziert die stromversorgungsgeschichte firewire als ultimativlösung...
 
Anscheinend ist das Übertragungsprotokoll von USB zu ineffizient.
So sieht es aus.

zudem diqualifiziert die stromversorgungsgeschichte firewire als ultimativlösung...
Gerade das eben nicht. Bei Firewire kann ich meine 2,5" HDD einfach an das 6-polige Kabel am PC anschließen, das auch länger als 50cm sein kann. Die Platte läuft an und alles läuft wunderbar. Wenn ich bei Kundenrechnern bin und auf USB angewiesen, muß ich mit der Platte meist unter den Tisch krabbeln, um an die USB-Ports hinten am Rechner zu kommen, weil die vorderen zu dünne Kabel habe n und die Platte dadurch nicht anläuft. Über Firewire würde das ohne Probleme gehen.
Ich gebe zu, am Laptop ist das etwas käsig, weil man da bei Firewire noch ein Kabel bräuchte, da der Port dort keinen Strom liefert, da nutze ich dann auch USB.
 
Das liegt aber auch nur am Hersteller, da Firewire vernachlässigt wird und deshalb nur die platzsparende Mini-Buchse installiert ist.
 
Beim laptop sind 4pol verbaut weil dieser meist nicht mal die 12V und den strom liefern kann... da hab ich lieber 5v mit 500mA mit den der Hersteller der usb platte auskommen muss... und ob die kabel beim frontusb zu dünn sind ist genau so ein Glücksspiel wie das Vorhandensein des frontfirewire anschlussZumal die platten auch nimmer den strom brauchen wie noch vor Jahren
 
Da kann man nochmal nur ein großes Dankeschön an Intel und MS aussprechen, die damals mit Macht USB in den Markt gedrückt haben. Die 1394 Trade Association die damals so nett war auf ihre horrenden Lizenzgebühren zu bestehen, als das Schiff bereits am sinken war, sollte man allerdings auch nicht vergessen:cursing:

Wer sich noch einen kleinen Treppenwitz der IT - Geschichte gönnen möchte kann ja mal die Spezifikationen von ie1394 und Thunderbolt vergleichen:facepalm:
 
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