Ich finde schon das es ein Makel ist, wenn Quellcode nicht offen liegt. Natürlich geht es für den Endverbraucher erstmal darum, dass die versprochenen Funktionen funktionieren. Für die, die Software schreiben ist es aber ein sehr großer Vorteil wenn Quellen offen zugänglich sind. Viele Menschen zusammen sind eben weit schlauer als nur eine einzelne Person oder eine kleine Gruppe von Menschen.
Dir ist bekannt, daß die allermeisten Open Source-Projekte von einzelnen Entwicklern oder ein kleinen Gruppe von Entwicklern, häufig im Auftrag einer Firma, vorangetrieben werden, ja?
Projekte wie der Linux-Kernel, bei denen tatsächlich von außen Patches reinkommen, sind eher die Ausnahme.
Und große, offene Projekte *hust*Hurd*hust* können weniger ergiebig sein solche, die in kleiner Gruppe vorangetrieben werden.
Wenn man sich die Entwicklung von Betriebssystemen und Software mal anguckt, gab es immer das Phänomen, dass erstmal jemand eine Idee hatte, sie halbwegs umgesetzt hatte mit vielen Fehlern, dann eine Universität kam, ein ganz neues großes utopisches Projekt aus der Idee entworfen hat und danach die Masse an Entwicklern die Idee aufnahmen und die Idee letztendlich verwirklichten.
Dann nenn' mir mal bitte zwei Beispiele, außer Unix/BSD.
Bei geschlossener, kommerzieller Software kann es diesen Lauf nicht geben, er bleibt quasie Stecken.
Genau. Geschlossene Systeme wie Windows, Mac OS (ok, Darwin ist mehr oder weniger offen), iOS sind stecken geblieben
Ganz persönlich, ich studiere Informatik, ist es für mich unabdingbar offene Quellen zur Verfügung zu haben. Ansonsten könnten wir nicht praktisch Nachvollziehen wie ein Betriebssystem funktioniert.
Ich habe vor 15 Jahren Informatik studiert, und da haben wir es irgendwie geschafft, zu verstehen, wie Betriebssysteme funktionieren, ohne auf offene Quellen zuzugreifen...
(Klar hätte es nicht geschadet, das zu tun. Aber notwendig war es nicht.)
Also, bei den diversen Clustern mit hunderten von Redhat-basierten Maschinen, die ich im Auftrag eines der ganz grossen IT-Konzerne für einen europäischen Flugzeughersteller zu administrieren hatte, war der Desktop vollkommen irrelevant. Da wurde bestenfalls via ssh-Verbindung auf den Maschinen gearbeitet. Linux ist weit mehr als der im wahrsten Sinne des Wortes oberflächliche Desktop-Krempel, aber als Normalanwender wie Du kann man das wohl nicht so leicht nachvollziehen.
Klar wird Linux auf breiter Linie zwischen Embedded-Geräten und High Performance Computing eingesetzt, und in vielen dieser Bereichen ist der Desktop nicht relevant.
Aber die Aussage, daß der Desktop für Linux insgesamt nebensächlich ist, stimmt nicht. KDE und Gnome sind keine kleinen Gruppen von Spinnern ohne Bedeutung.
Der Wunsch, Linux auf dem Desktop zu etablieren, ist da.